Alpine Solaranlage Sidenplangg im Schächental wird gebaut - 12,5 GWh, grüner Strom für 2’600 Haushalte.
2.4.2025
Die Baubewilligung für die alpine Solaranlage Sidenplangg in der Zentralschweiz wurde im Januar 2025 erteilt. Der Baustart ist für Mai 2025 nach der Schneeschmelze geplant, und die ersten 10 Prozent der Anlage sollen noch im selben Jahr ans Netz gehen. Die Fertigstellung der gesamten Anlage ist bis 2029 vorgesehen.
Das Projekt, das von energieUri geleitet wird, hat sowohl die Baubewilligung vom Kanton Uri als auch die Plangenehmigungsverfügung vom eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) erhalten. Die Solaranlage wird auf einer Fläche von 12 Hektar gebaut und soll eine Leistung von etwa 8 Megawatt haben, was jährlich rund 12,5 Gigawattstunden erneuerbare Energie erzeugen wird. Dies trägt zur Reduktion von CO2-Emissionen bei und unterstützt die Energiewende. Besonders bemerkenswert ist, dass alpine Photovoltaikanlagen im Winter fast dreimal so viel Strom liefern wie vergleichbare Anlagen im Flachland. Dies liegt daran, dass die Schneedecke das Sonnenlicht reflektiert und die Effizienz der Solarmodule erhöht.
Bild: mit freundlicher Genehmigung © Copyright energieURI.
Die Idee hinter der alpinen Solaranlage Sidenplangg in der Zentralschweiz war, die Vorteile der alpinen Lage für die Produktion von erneuerbarer Energie zu nutzen. Das Projekt zielt darauf ab, die Winterstromproduktion zu verbessern und die regionale Wertschöpfung zu steigern. Rund 75 Prozent der Investitionskosten gehen als Aufträge an lokale Unternehmen, was die Wirtschaft im Kanton Uri stärkt. Zudem wird die Anlage jährlich etwa 12,5 Gigawattstunden erneuerbare Energie erzeugen, genug für rund 2’600 Haushalte.
Die Entwicklung der alpinen Solaranlage Sidenplangg in der Zentralschweiz begann mit der Gründung der APV Sidenplangg AG durch energieUri AG und aventron AG. Das Projekt wurde auf einem Grundstück der Korporation Uri im Urner Schächental auf einer Höhe von 1'800 bis 2'000 Metern über Meer geplant. Der Standort wurde aufgrund seiner optimalen Erschliessung durch eine vorhandene Strasse und die Nähe zur Trafostation Ratzi gewählt.
Herausforderungen bei der Entwicklung.
Die Installation von Solaranlagen in alpinen Regionen ist technisch anspruchsvoll. Die harschen Wetterbedingungen, wie starke Schneefälle und niedrige Temperaturen, erfordern robuste und wetterbeständige Materialien. Zudem müssen die Anlagen so konzipiert sein, dass sie auch bei Schneebedeckung effizient arbeiten können. Die Baukosten für alpine Photovoltaikanlagen sind deutlich höher als für vergleichbare Anlagen im Flachland. Dies liegt an den schwierigen Zugangsbedingungen und der Notwendigkeit spezieller Ausrüstung. Auch der Zeitaufwand für die Fertigstellung solcher Projekte ist erheblich, was durch die begrenzte Bausaison in den Bergen noch verstärkt wird. Der Genehmigungsprozess für alpine Solaranlagen kann komplex und zeitaufwendig sein. Es müssen zahlreiche Umwelt- und Naturschutzauflagen erfüllt werden, und es bedarf der Zustimmung verschiedener Behörden und Interessengruppen. Der Transport von Baumaterialien und Ausrüstung zu abgelegenen alpinen Standorten ist logistisch anspruchsvoll. Oft müssen spezielle Transportwege eingerichtet werden, und der Bau kann nur in bestimmten Jahreszeiten stattfinden, wenn die Wetterbedingungen es zulassen.
Bild: mit freundlicher Genehmigung © Copyright energieURI.
Mehrere technische Probleme wurden erfolgreich gelöst.
Die Solarmodule wurden so konzipiert, dass sie auch bei Schneebedeckung effizient arbeiten können. Die Reflexion des Sonnenlichts durch die Schneedecke erhöht die Effizienz der Module. Es wurden besonders robuste und wetterbeständige Materialien verwendet, um die Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Anlage zu gewährleisten. Der Standort Sidenplangg wurde aufgrund seiner guten Erschliessung durch eine vorhandene Strasse und die Nähe zur Trafostation Ratzi gewählt. Dies erleichtert den Transport von Baumaterialien und die Energieeinspeisung ins Verteilnetz. Die Anlage wurde in eine bereits durch Lawinenverbauungen genutzte Landschaft integriert, um die visuelle Beeinträchtigung zu minimieren und die Nutzung des Weidegebiets zu optimieren.
Montage.
Der Transport der Baumaterialien und Ausrüstung zum Standort Sidenplangg ist eine logistische Herausforderung. Der Standort ist bereits durch eine vorhandene Strasse erschlossen, was den Transport erleichtert. Spezielle Transportwege und Methoden werden genutzt, um die Materialien sicher und effizient zu liefern. Die Solarmodule werden auf einer Fläche von 12 Hektar installiert. Die Anlage wird in eine bereits durch Lawinenverbauungen genutzte Landschaft integriert, um die visuelle Beeinträchtigung zu minimieren und die Nutzung des Weidegebiets zu optimieren. Die Montage erfolgt in mehreren Phasen, beginnend mit der Installation der ersten 10 Prozent der Anlage, die noch im Jahr 2025 ans Netz gehen sollen. Die vollständige Fertigstellung der Anlage ist bis 2029 geplant.
Technische Daten der alpinen Solaranlage Sidenplangg:
- Standort: Sidenplangg oberhalb von Spiringen im Urner Schächental
- Höhe: 1'800 bis 2'000 Meter über Meer
- Fläche: 12 Hektar
- Leistung: 8.04 MWp
- Jährliche Energieproduktion: 12,5 Gigawattstunden, genug für rund 2.600 Haushalte
- Winteranteil: circa 45 %
- Modultische: 2’310
- PV-Module: 13’860
- Beanspruchte Fläche: 10,7 Hektar
- Trafostationen: 2
- Baustart: Mai 2025 nach der Schneeschmelze
- Teilbetrieb: Erste 10 Prozent der Anlage sollen noch 2025 ans Netz gehen
- Fertigstellung: Geplant bis 2029
- Investitionskosten: Rund 39 Millionen Franken
- Regionale Wertschöpfung: 75 Prozent der
Investitionskosten gehen an lokale Unternehmen
Investoren der zentralschweizerischen alpinen
Solaranlage Sidenplangg.
energieUri AG
Der Urner Energiedienstleister, der massgeblich an der Planung und Umsetzung des Projekts beteiligt ist.
aventron AG
Ein Schweizer Grünstromproduzent, der ebenfalls eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Finanzierung des Projekts spielt.
Primeo Energie
Eine der Miteigentümerinnen von aventron AG, die das Projekt unterstützt.
Energie Wasser Bern
Eine weitere Miteigentümerin von aventron AG, die ebenfalls zum Projekt beiträgt.
Stadtwerk Winterthur
Auch eine Miteigentümerin von aventron AG, die das Projekt unterstützt.
Produktion von erneuerbarer Energie.
Die Hauptanwendung der Solaranlage ist die
Produktion von erneuerbarer Energie. Die Anlage trägt zur Reduktion von
CO2-Emissionen bei und unterstützt die Energiewende in der Region. Lokale
Energieversorger wie energieUri und aventron AG werden die Hauptabnehmer
des erzeugten Stroms sein. Diese Unternehmen sind bereits in die Entwicklung
und den Betrieb der Anlage involviert. Der erzeugte Strom wird an Haushalte und
Unternehmen in der Region Uri und darüber hinaus geliefert. Aufgrund der hohen
Winterstromproduktion der Anlage wird sie besonders für Regionen interessant
sein, die im Winter einen erhöhten Energiebedarf haben. Schulen, Krankenhäuser
und andere öffentliche Einrichtungen könnten ebenfalls von der erneuerbaren
Energie profitieren, um ihre Betriebskosten zu senken und ihre Umweltbilanz zu
verbessern. Unternehmen, die auf eine nachhaltige Energieversorgung setzen,
könnten ebenfalls zu den Kunden der Solaranlage gehören. Dies umfasst sowohl
lokale als auch überregionale Betriebe.
Übersicht alpine Solaranlagen Schweiz.
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