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Alpine Solaranlage NalpSolar, Tujetsch GR, 8 MWp, 11 GWh pro Jahr, 40% Winterstrom - für 2’000 Haushalte.

Photovoltaikanlage mit rund 15'000 Solarmodulen, 10 Hektaren, ca. 2’000 m über Meer.

Alpine Solaranlage NalpSolar, Tujetsch GR, 8 MWp, 11 GWh pro Jahr, 40% Winterstrom - für 2’000 Haushalte.


16.4.2025

Die alpine Solaranlage NalpSolar entsteht in der Gemeinde Tujetsch im Kanton Graubünden, gleich beim Stausee Lai da Nalps auf rund 2'000 Metern. Die Anlage entsteht auf einer Fläche von zirka 10 Hektaren. Nach Angaben der Axpo soll die Photovoltaikanlage mit rund 15'000 Solarmodulen betrieben werden. Das Projekt wird im Rahmen des Solarexpress umgesetzt. Die Bauarbeiten für NalpSolar beginnen im Frühjahr 2025. Gemäss Vorgabe des Solarexpress sollen 10% der Leistung bis Ende 2025 ans Netz angeschlossen werden. Die Anlage wird eine installierte Leistung von rund acht Megawatt haben und knapp elf Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugen.

Das Projekt NalpSolar ist die dritte Solar-Grossanlage in Graubünden, die im Rahmen des Solarexpress realisiert wird. Und es ist die zweite Grossanlage in Tujetsch. In der gleichen Gemeinde wird auch die PV-Grossanlage Sedrun Solar umgesetzt, welche von Energia Alpina realisiert wird, dem öffentlich-rechtlichen Energieversorger der Gemeinde. Die Gemeinde Tujetsch setzt damit ein starkes Zeichen für die Nutzung erneuerbarer Energien in der Region. Die Wirtschaftlichkeit des Projekts ist eine Herausforderung. Doch dank der Gemeinde Tujetsch und deren Bevölkerung wird das Pionierprojekt nicht allein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet.

Die Gemeinde Tujetsch hat das Projekt aktiv unterstützt und sieht es als wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung. Der Gemeindepräsident betonte die lokale Wertschöpfung und die Bedeutung des Projekts für die Region. Das Projekt wird als Pionierarbeit angesehen, um die Grenzen der Solarenergie in alpinen Regionen auszuloten. Es gibt jedoch Diskussionen über die Wirtschaftlichkeit und die langfristige Tragfähigkeit solcher Projekte. Die Nähe zum bestehenden Stausee Lai da Nalps wurde als Vorteil hervorgehoben, da die Landschaft bereits für die Stromerzeugung genutzt wird. 


Idealer Standort für alpine Solaranlage.

Die Höhe von 2'000 Metern bietet Vorteile für die Solarstromproduktion, da die Luft klarer ist und weniger Partikel die Sonneneinstrahlung abschwächen. Ein zentraler Vorteil alpiner Solaranlagen ist die höhere Stromproduktion im Winter. Die Reflexion des Sonnenlichts durch Schnee verstärkt die Einstrahlung auf die Solarmodule, was die Effizienz steigert. Die Module müssen extremen Wetterbedingungen standhalten, darunter niedrige Temperaturen und starke Winde. Die Technologie wurde speziell darauf ausgelegt, auch unter diesen Bedingungen zuverlässig zu funktionieren.

Hohe Winterstromproduktion.

Auf dieser Höhe ist vor allem die Winterstromproduktion hoch. Doch das Platzangebot ist im Perimeter neben dem Stausee Lai da Nalps ist beschränkt. Es stehen keine Parkplätze am Stausee zur Verfügung und es gibt keine Zufahrt nach Nalps für Externe (Fahrverbot), ausser den Berechtigten.  Die Transportfahrten werden auf ein Zeitfenster zwischen 6:00 bis 18:00 Uhr eingeschränkt. Die Arbeiten werden in der Regel von Mai bis November im 1-Schicht-Betrieb jeweils Montag bis Freitag, 7:00 bis 17:00 Uhr stattfinden. Die Arbeiten an der Energieableitung können von März bis April und von November bis Dezember erfolgen.

Das alpine Gebiet ist begehrt bei Wanderern und bei Bikern. Bikerouten und Wanderwege werden nicht eingeschränkt. Sowohl Biken als auch Wandern sind weiterhin möglich und es gibt keine Anpassungen oder Umleitungen von Bikerouten. Biker und Arbeiter werden jedoch auf den Gegenverkehr und auf die Baustellen hingewiesen.

Die Bauarbeiten für NalpSolar beginnen, je nach Witterung im Frühjahr 2025. Gemäss Vorgabe des Solarexpress sollen 10% der Leistung bis Ende 2025 ans Netz angeschlossen werden. Die restlichen Bauarbeiten werden in den darauffolgenden Sommermonaten etappenweise abgeschlossen.

Langjährige Partnerschaft mit der Surselva.

Axpo hat eine langjährige Partnerschaft mit der Surselva durch die Wasserkraft. Diese Erfolgsgeschichte wird nun gemeinsam mit der Gemeinde Tujetsch für die Solarenergie der Schweiz fortgesetzt. Das Projekt ist ein weiterer Meilenstein für die klimafreundliche Energiezukunft. Die alpine Solaranlage NalpSolar schafft in der Gemeinde Tujetsch lokale und nachhaltige Wertschöpfung. So können die Projektpartner einen Beitrag beim Zubau von erneuerbaren Energien mit mehr grünem Strom vor allem in den Wintermonaten leisten. Das Projekt liegt neben der bestehenden Staumauer, die bereits für die Stromerzeugung beansprucht wird. Es kann als Vorzeigebeispiel für die Erzeugung klimafreundlichen Stroms auch für andere Gemeinden dienen. Die Gemeinde Tujetsch leistet einen Beitrag für eine sichere Stromversorgung und ist eines der wenigen Energiedörfer in der Schweiz mit Wasserkraft und Solarstrom in dieser Dimension.

Drei Photovoltaik-Grossanlagen.

Die Regierung erteilt die Bewilligung für den Bau von drei Photovoltaik-Grossanlagen in der Surselva. Es handelt sich um das Projekt «Vorab» in der Gemeinde Laax sowie die Projekte «NalpSolar» und «PV-Grossanlage Sedrun Solar» in der Gemeinde Tujetsch. Alle drei Vorhaben basieren auf Art. 71a des Energiegesetzes, dem sogenannten «Solarexpress». Diese bis Ende 2025 befristete Grundlage hat das Bundesparlament im Herbst 2022 geschaffen, damit möglichst rasch und unkompliziert hochalpine Photovoltaik-Grossanlagen realisiert werden können.

Zeitfenster der Arbeiten.

  • 24. Februar 2025: Schneeräumung der Zufahrtsstraße
  • März 2025: Start der Arbeiten an der Energieableitung
  • März – April 2025: Arbeiten an der Energieableitung
  • Mai 2025: Start der Arbeiten im Perimeter
  • Mai – Oktober 2025: Arbeiten im Perimeter
  • November – Dezember 2025: Weitere Arbeiten an der Energieableitung
  • Dezember 2025: Inbetriebnahme von 10 % der Anlage
  • März 2026: Fortsetzung der Arbeiten an der Energieableitung
  • Dezember 2028: Inbetriebnahme von 100 % der Anlage

 

Technische Daten.

  • ca. 2’000 m über Meer
  • 10 Hektaren
  • 15'000 Solarmodule
  • 8 MWp Spitzenleistung
  • 11 Gigawattstunden Strom pro Jahr
  • ca. 60% Sommer / 40% Winter
  • Strom für ca. 2’000 Haushalte
  • ca.1’500 Tische mit jeweils max. 10 Module

Axpo.

Axpo ist mit mehr als 7000 Mitarbeitenden die grösste Schweizer Stromproduzentin und internationale Vorreiterin im Energiehandel und in der Vermarktung von Solar- und Windkraft. Axpo verbindet Erfahrung und Know-how mit der Leidenschaft für Innovation. Das Unternehmen hat die Ambition, mit innovativen Energielösungen eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen. Mit innovativen Technologien setzt Axpo seine Vision in über 30 Ländern in Europa, Nordamerika und Asien um.

Axpo will die alpine Solaranlage NalpSolar als Schritt für die konsequente Weiterentwicklung der Solarenergie in der Schweiz realisieren. Das Projekt bietet Potenzial, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und um die Technologie weiterzuentwickeln. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, sowohl in Europa als auch in der Schweiz, ist dabei eine zentrale Säule der Strategie von Axpo.

Stromkunde SBB.

Die SBB wird den produzierten Solarstrom während 20 Jahren abnehmen. Dieser wird für die Bahnstromversorgung mit erneuerbaren Energien eingesetzt.


Weitere Artikel zu alpinen Solaranlagen:

Übersicht alpine Solaranlagen Schweiz.


PV-Grossanlage Sedrun Solar.

Projekt«Vorab» Gemeinde Laax.


Disclaimer / Abgrenzung

Stromzeit.ch übernimmt keine Garantie und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen Texte, Massangaben und Aussagen.


Mit bestem Dank für die Freigabe und Genehmigung zur Publikation von Bildern / Visualisierung der Solaranlage NalpSolar © Copyright Axpo.

NalpSolar, Axpo.


Alpine Solaranlage Grengiols Solar, 230'000 Solar­module, 92 MWP, 150 GWh Strom, 43 % im Winter, 40’000 Haushalte.
Synergien mit dem geplanten Speicherkraftwerk Chummensee erhöhen die Winterstromproduktion.