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Alpine Solaranlage NalpSolar, Tujetsch GR, 8 MWp, 11 GWh pro Jahr, 40% Winterstrom - für 2’000 Haushalte.

Photovoltaikanlage mit rund 15'000 Solarmodulen, 10 Hektaren, ca. 2’000 m über Meer.

Alpine Solaranlage NalpSolar, Tujetsch GR, 8 MWp, 11 GWh pro Jahr, 40% Winterstrom - für 2’000 Haushalte.



Update vom 27.10.2025

In unmittelbarer Nähe des bereits bestehenden Stausees Lai da Nalps.

Die alpine Solaranlage NalpSolar ist ein zukunftsweisendes Pionierprojekt von Axpo, welches zur konsequenten Weiterentwicklung der Solarenergie in der Schweiz beitragen soll. Das Projekt entsteht in der Gemeinde Tujetsch im Kanton Graubünden, in unmittelbarer Nähe des bereits bestehenden Stausees Lai da Nalps. Die Anlage wird auf rund 2.000 Metern über Meer realisiert, was ideale Bedingungen für die Solarstromproduktion bietet.

NalpSolar wird im Rahmen des sogenannten Solarexpress (Art. 71a des Energiegesetzes) umgesetzt, einem dringlichen Gesetz, das den raschen Zubau von hochalpinen Photovoltaik-Grossanlagen mit hoher Winterproduktion erleichtern soll. Die Anlage ist die dritte Solar-Grossanlage in Graubünden und die zweite in Tujetsch, die durch den Solarexpress realisiert wird. In derselben Gemeinde wird auch die PV-Grossanlage Sedrun Solar von Energia Alpina, dem öffentlich-rechtlichen Energieversorger, umgesetzt.

Die Photovoltaikanlage umfasst rund 15.000 Solarmodule und erstreckt sich über eine Fläche von zirka 10 Hektaren. Sie wird eine installierte Spitzenleistung von rund acht Megawatt (8 MWp) erreichen. Die erwartete jährliche Stromproduktion beträgt knapp elf Gigawattstunden (11 GWh), was dem jährlichen Stromverbrauch von etwa 2.000 Haushalten entspricht.

Hohe Winterstromproduktion.

Ein wesentlicher Vorteil des Standortes ist die hohe Winterstromproduktion. Axpo erwartet, dass etwa 40 Prozent der Gesamtleistung im Winter erzeugt werden, während 60 Prozent im Sommer anfallen. Die Höhe von 2.000 Metern bietet dafür klarere Luft, und die Reflexion des Sonnenlichts durch Schnee verstärkt die Einstrahlung auf die Module, wodurch die Effizienz gesteigert wird. Die Module wurden speziell entwickelt, um extremen alpinen Wetterbedingungen wie niedrigen Temperaturen und starken Winden standzuhalten.

Obwohl das Projekt durch Bundesgelder unterstützt wird, bezeichnet Axpo die Wirtschaftlichkeit als herausfordernd. Das Unternehmen betrachtet NalpSolar jedoch als ein Pionierprojekt, das nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet wird. Ziel ist es, wertvolle Erfahrungen und eine entscheidende "Lernkurve" zu sammeln, um die alpine Solartechnologie weiterzuentwickeln und zukünftige Projekte effizienter umzusetzen.

Investitionsvolumen.

Das gesamte Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 50 Millionen Franken. Der produzierte Solarstrom ist für die nächsten 20 Jahre vertraglich gesichert, da die SBB diesen für die Bahnstromversorgung abnehmen wird.

Die Bauarbeiten sind technisch und logistisch anspruchsvoll. Die Vorbereitungen begannen im März 2025 mit der Schneeräumung der Zufahrtsstrasse am 24. Februar 2025. Der offizielle Baustart wurde mit einem feierlichen Spatenstich am 5. Mai 2025 markiert. Axpo hat für die Umsetzung die STRABAG beauftragt. Die Baulogistik ist durch die Höhenlage und die Notwendigkeit, Rücksicht auf die alpine Flora und Fauna zu nehmen, limitiert. Die Bauteile müssen über eine schmale, einspurige Bergstrasse transportiert werden, wobei auf der Baustelle selbst keine Lagermöglichkeiten vorhanden sind.

Gemäss den Vorgaben des Solarexpress müssen 10 Prozent der Leistung bereits bis Ende Dezember 2025 ans Netz angeschlossen werden. Die restlichen Bauetappen erfolgen in den darauffolgenden Sommermonaten. Die vollständige Inbetriebnahme der Anlage mit 100 Prozent der Leistung ist für Dezember 2028 geplant. Die Hauptarbeiten im Perimeter finden in der Regel von Mai bis Oktober statt.

Klimafreundlicher Strom.

Die Gemeinde Tujetsch unterstützt das Vorhaben aktiv und einstimmig, da sie darin einen Beitrag zur lokalen Wertschöpfung und zur sicheren Stromversorgung der Schweiz sieht. Die Lage direkt neben der bestehenden Staumauer des Lai da Nalps wird als ideal hervorgehoben, da die Landschaft bereits für die Stromerzeugung beansprucht wird. NalpSolar dient als Vorzeigebeispiel für die Erzeugung klimafreundlichen Stroms auch für andere Gemeinden.

Hinweis zur Abgrenzung: Die hier bereitgestellten Informationen basieren auf einer breiten Palette von Quellen, die über das Projekt NalpSolar berichten, darunter Medienmitteilungen von Axpo, Referenzberichte von Dienstleistern und aktuelle Nachrichtenmeldungen. Obwohl viele grundlegende technische Daten (wie Höhe, Leistung und Winterstromanteil) auch im spezifisch genannten Artikel auf stromzeit.ch enthalten sind, ergänzt und bestätigt diese Zusammenfassung die Informationen durch Details aus externen Quellen, etwa zum Investitionsvolumen, der Beauftragung von STRABAG und der Herausforderung der Wirtschaftlichkeit.


Spatenstich.

5.5.2025

Axpo hat mit einem feierlichen Spatenstich den offiziellen Baustart für das alpine Solarprojekt NalpSolar markiert. Der Spatenstich fand in der Gemeinde Tujetsch (GR) statt. Dieses Ereignis wird als Pionierschritt für die alpine Solarenergie angesehen, der wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse für die Weiterentwicklung dieser Technologie in herausfordernden Lagen liefern soll.

 
Foto © Copyright AXPO.
Spatenstich NalpSolar: Oliver Hugi (Leiter Solar Schweiz, Axpo), Martin Cavegn (Gemeindepräsident Tujetsch), Antoine Millioud (Leiter Division Solar, Axpo), Harry Wurster (Projektleiter NalpSolar, Axpo) - v.l.n.r.

Antoine Millioud, Leiter Division Solar bei Axpo, hob die Bedeutung des Projekts als Pionierprojekt für Axpo hervor. Er erwähnte, dass nach zwei Jahren intensiver Planung und Bewilligungsprozesse nun mit der Realisierung begonnen wird. Martin Cavegn, Gemeindepräsident von Tujetsch, nannte den Spatenstich einen grossen Tag für die Gemeinde und betonte, dass NalpSolar ein weiteres starkes Zeichen für eine nachhaltige Energiezukunft setzt. Er hob auch die Verbindung der bestehenden Infrastruktur des Nalps-Stausees mit neuer klimafreundlicher Technologie am Standort hervor.

Die Vorbereitungen für die Bauarbeiten starteten im März 2025. NalpSolar entsteht oberhalb von Tujetsch, in unmittelbarer Nähe des bestehenden Stausees Lai da Nalps.

16.4.2025

Die alpine Solaranlage NalpSolar entsteht in der Gemeinde Tujetsch im Kanton Graubünden, gleich beim Stausee Lai da Nalps auf rund 2'000 Metern. Die Anlage entsteht auf einer Fläche von zirka 10 Hektaren. Nach Angaben der Axpo soll die Photovoltaikanlage mit rund 15'000 Solarmodulen betrieben werden. Das Projekt wird im Rahmen des Solarexpress umgesetzt. Die Bauarbeiten für NalpSolar beginnen im Frühjahr 2025. Gemäss Vorgabe des Solarexpress sollen 10% der Leistung bis Ende 2025 ans Netz angeschlossen werden. Die Anlage wird eine installierte Leistung von rund acht Megawatt haben und knapp elf Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugen.

Das Projekt NalpSolar ist die dritte Solar-Grossanlage in Graubünden, die im Rahmen des Solarexpress realisiert wird. Und es ist die zweite Grossanlage in Tujetsch. In der gleichen Gemeinde wird auch die PV-Grossanlage Sedrun Solar umgesetzt, welche von Energia Alpina realisiert wird, dem öffentlich-rechtlichen Energieversorger der Gemeinde. Die Gemeinde Tujetsch setzt damit ein starkes Zeichen für die Nutzung erneuerbarer Energien in der Region. Die Wirtschaftlichkeit des Projekts ist eine Herausforderung. Doch dank der Gemeinde Tujetsch und deren Bevölkerung wird das Pionierprojekt nicht allein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet.

Die Gemeinde Tujetsch hat das Projekt aktiv unterstützt und sieht es als wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung. Der Gemeindepräsident betonte die lokale Wertschöpfung und die Bedeutung des Projekts für die Region. Das Projekt wird als Pionierarbeit angesehen, um die Grenzen der Solarenergie in alpinen Regionen auszuloten. Es gibt jedoch Diskussionen über die Wirtschaftlichkeit und die langfristige Tragfähigkeit solcher Projekte. Die Nähe zum bestehenden Stausee Lai da Nalps wurde als Vorteil hervorgehoben, da die Landschaft bereits für die Stromerzeugung genutzt wird. 


Idealer Standort für alpine Solaranlage.

Die Höhe von 2'000 Metern bietet Vorteile für die Solarstromproduktion, da die Luft klarer ist und weniger Partikel die Sonneneinstrahlung abschwächen. Ein zentraler Vorteil alpiner Solaranlagen ist die höhere Stromproduktion im Winter. Die Reflexion des Sonnenlichts durch Schnee verstärkt die Einstrahlung auf die Solarmodule, was die Effizienz steigert. Die Module müssen extremen Wetterbedingungen standhalten, darunter niedrige Temperaturen und starke Winde. Die Technologie wurde speziell darauf ausgelegt, auch unter diesen Bedingungen zuverlässig zu funktionieren.

Hohe Winterstromproduktion.

Auf dieser Höhe ist vor allem die Winterstromproduktion hoch. Doch das Platzangebot ist im Perimeter neben dem Stausee Lai da Nalps ist beschränkt. Es stehen keine Parkplätze am Stausee zur Verfügung und es gibt keine Zufahrt nach Nalps für Externe (Fahrverbot), ausser den Berechtigten.  Die Transportfahrten werden auf ein Zeitfenster zwischen 6:00 bis 18:00 Uhr eingeschränkt. Die Arbeiten werden in der Regel von Mai bis November im 1-Schicht-Betrieb jeweils Montag bis Freitag, 7:00 bis 17:00 Uhr stattfinden. Die Arbeiten an der Energieableitung können von März bis April und von November bis Dezember erfolgen.

Das alpine Gebiet ist begehrt bei Wanderern und bei Bikern. Bikerouten und Wanderwege werden nicht eingeschränkt. Sowohl Biken als auch Wandern sind weiterhin möglich und es gibt keine Anpassungen oder Umleitungen von Bikerouten. Biker und Arbeiter werden jedoch auf den Gegenverkehr und auf die Baustellen hingewiesen.

Die Bauarbeiten für NalpSolar beginnen, je nach Witterung im Frühjahr 2025. Gemäss Vorgabe des Solarexpress sollen 10% der Leistung bis Ende 2025 ans Netz angeschlossen werden. Die restlichen Bauarbeiten werden in den darauffolgenden Sommermonaten etappenweise abgeschlossen.

Langjährige Partnerschaft mit der Surselva.

Axpo hat eine langjährige Partnerschaft mit der Surselva durch die Wasserkraft. Diese Erfolgsgeschichte wird nun gemeinsam mit der Gemeinde Tujetsch für die Solarenergie der Schweiz fortgesetzt. Das Projekt ist ein weiterer Meilenstein für die klimafreundliche Energiezukunft. Die alpine Solaranlage NalpSolar schafft in der Gemeinde Tujetsch lokale und nachhaltige Wertschöpfung. So können die Projektpartner einen Beitrag beim Zubau von erneuerbaren Energien mit mehr grünem Strom vor allem in den Wintermonaten leisten. Das Projekt liegt neben der bestehenden Staumauer, die bereits für die Stromerzeugung beansprucht wird. Es kann als Vorzeigebeispiel für die Erzeugung klimafreundlichen Stroms auch für andere Gemeinden dienen. Die Gemeinde Tujetsch leistet einen Beitrag für eine sichere Stromversorgung und ist eines der wenigen Energiedörfer in der Schweiz mit Wasserkraft und Solarstrom in dieser Dimension.

Drei Photovoltaik-Grossanlagen.

Die Regierung erteilt die Bewilligung für den Bau von drei Photovoltaik-Grossanlagen in der Surselva. Es handelt sich um das Projekt «Vorab» in der Gemeinde Laax sowie die Projekte «NalpSolar» und «PV-Grossanlage Sedrun Solar» in der Gemeinde Tujetsch. Alle drei Vorhaben basieren auf Art. 71a des Energiegesetzes, dem sogenannten «Solarexpress». Diese bis Ende 2025 befristete Grundlage hat das Bundesparlament im Herbst 2022 geschaffen, damit möglichst rasch und unkompliziert hochalpine Photovoltaik-Grossanlagen realisiert werden können.

Zeitfenster der Arbeiten.

  • 24. Februar 2025: Schneeräumung der Zufahrtsstraße
  • März 2025: Start der Arbeiten an der Energieableitung
  • März – April 2025: Arbeiten an der Energieableitung
  • Mai 2025: Start der Arbeiten im Perimeter
  • Mai – Oktober 2025: Arbeiten im Perimeter
  • November – Dezember 2025: Weitere Arbeiten an der Energieableitung
  • Dezember 2025: Inbetriebnahme von 10 % der Anlage
  • März 2026: Fortsetzung der Arbeiten an der Energieableitung
  • Dezember 2028: Inbetriebnahme von 100 % der Anlage

 

Technische Daten.

  • ca. 2’000 m über Meer
  • 10 Hektaren
  • 15'000 Solarmodule
  • 8 MWp Spitzenleistung
  • 11 Gigawattstunden Strom pro Jahr
  • ca. 60% Sommer / 40% Winter
  • Strom für ca. 2’000 Haushalte
  • ca.1’500 Tische mit jeweils max. 10 Module

Axpo.

Axpo ist mit mehr als 7000 Mitarbeitenden die grösste Schweizer Stromproduzentin und internationale Vorreiterin im Energiehandel und in der Vermarktung von Solar- und Windkraft. Axpo verbindet Erfahrung und Know-how mit der Leidenschaft für Innovation. Das Unternehmen hat die Ambition, mit innovativen Energielösungen eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen. Mit innovativen Technologien setzt Axpo seine Vision in über 30 Ländern in Europa, Nordamerika und Asien um.

Axpo will die alpine Solaranlage NalpSolar als Schritt für die konsequente Weiterentwicklung der Solarenergie in der Schweiz realisieren. Das Projekt bietet Potenzial, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und um die Technologie weiterzuentwickeln. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, sowohl in Europa als auch in der Schweiz, ist dabei eine zentrale Säule der Strategie von Axpo.

Stromkunde SBB.

Die SBB wird den produzierten Solarstrom während 20 Jahren abnehmen. Dieser wird für die Bahnstromversorgung mit erneuerbaren Energien eingesetzt.


Weitere Artikel zu alpinen Solaranlagen:

Übersicht alpine Solaranlagen Schweiz.


PV-Grossanlage Sedrun Solar.

Projekt«Vorab» Gemeinde Laax.


Disclaimer / Abgrenzung

Stromzeit.ch übernimmt keine Garantie und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen Texte, Massangaben und Aussagen.


Mit bestem Dank für die Freigabe und Genehmigung zur Publikation von Bildern / Visualisierung der Solaranlage NalpSolar © Copyright Axpo.

Spatenstich 5.5.2025, © Copyright Axpo.

NalpSolar, Axpo.


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