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Stauseen der Schweiz, die hochalpinen Wasserbatterien – CO2-freie, erneuerbare Energien aus Wasserkraft.

57,6 % des inländischen Stroms stammt aus Wasserkraft, rund 37'171 Gigawattstunden (GWh).

Stauseen der Schweiz, die hochalpinen Wasserbatterien – CO2-freie, erneuerbare Energien aus Wasserkraft.


15.4.2025

Die Schweiz ist ein Vorreiter in der Nutzung von Wasserkraft und produziert einen erheblichen Teil ihres Stroms aus dieser erneuerbaren Energiequelle. Im Jahr 2023 stammten etwa 57,6 % des inländischen Stroms aus Wasserkraftwerken. Die durchschnittliche jährliche Produktion liegt bei rund 37.171 Gigawattstunden (GWh). Die Wasserkraftwerke in der Schweiz sind vielfältig: Etwa 48,6 % der Energie wird in Laufwasserkraftwerken, 47,2 % in Speicherkraftwerken und 4,2 % in Pumpspeicherkraftwerken erzeugt. Besonders die Bergkantone wie Uri, Graubünden, Tessin und Wallis tragen massgeblich zur Stromproduktion bei. Die Schweizer Regierung plant, die Wasserkraftproduktion im Rahmen der Energiestrategie 2050 weiter auszubauen. Ziel ist es, die durchschnittliche Jahresproduktion bis 2050 auf 39’200 GWh zu steigern. Wasserkraft bleibt somit eine zentrale Säule der Schweizer Energieversorgung und ein Paradebeispiel für nachhaltige Energiegewinnung. Neben der Wasserkraft stammen rund 35 % des Stroms aus Kernenergie, während der Rest durch neue erneuerbare Energien wie Wind, Sonne und Biomasse sowie fossile Energieträger gedeckt wird

Die Schweiz hat ein beträchtliches Ausbaupotenzial für ihre Wasserkraft, das im Rahmen der Energiestrategie 2050 weiter erschlossen werden soll. Laut Studien des Bundesamts für Energie (BFE) könnte die jährliche Stromproduktion aus Wasserkraftwerken bis 2050 um bis zu 16 % gesteigert werden. Dies entspricht einem Zuwachs von etwa 5.800 GWh unter optimalen Rahmenbedingungen. 

Rund 70 % des Potenzials könnten durch den Bau neuer Wasserkraftwerke erschlossen werden. Etwa 30 % des Potenzials entfallen auf die Erneuerung bestehender Anlagen, wie den Einsatz leistungsfähigerer Turbinen und Generatoren. Allerdings gibt es Herausforderungen, wie ökologische Bedenken, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und die gesellschaftliche Akzeptanz, die den Ausbau beeinflussen können.

Besonders in den Alpen entstehen durch das Abschmelzen von Gletschern Flächen, die sich für Speicherwasserkraftwerke eignen. Beispiele hierfür sind Gebiete unterhalb des Triftgletschers und des Fieschergletschers, wo bereits Projekte für neue Stauseen geplant sind. Im Wallis, das als "Batterie der Alpen" bezeichnet wird, gibt es mehrere geplante Talsperren, darunter ein Projekt oberhalb von Fiesch. Dieses soll das Schmelzwasser des Fieschergletschers nutzen und könnte jährlich etwa 160 Gigawattstunden Winterstrom liefern. Allerdings gibt es Herausforderungen wie den Widerstand von Umweltverbänden und technische Probleme, etwa die Sedimentablagerungen in den Stauseen. Dennoch bleibt der Ausbau der Wasserkraft ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Energieversorgung.

Wie funktionieren Pumpwasserkraftwerke in Schweizer Stauseen?

Pumpwasserkraftwerke, auch Pumpspeicherkraftwerke genannt, sind eine faszinierende Technologie, die in der Schweiz eine Schlüsselrolle bei der Energiespeicherung spielt. In Zeiten, in denen mehr Strom produziert wird, als benötigt wird (z. B. nachts), wird Wasser aus tiefer gelegenen Becken in höher gelegene Stauseen gepumpt. Dies geschieht mit Hilfe von elektrischen Pumpen. Wenn der Strombedarf steigt, wird das Wasser aus dem oberen Stausee durch Turbinen in das untere Becken abgelassen. Die Bewegung des Wassers treibt die Turbinen an, die wiederum Generatoren antreiben, um Strom zu erzeugen. Diese Kraftwerke sind besonders wertvoll, da sie schnell auf Schwankungen im Stromnetz reagieren können. Sie helfen, die Netzfrequenz zu stabilisieren und Spitzenlasten abzudecken. Ein Beispiel für ein solches Kraftwerk in der Schweiz ist das Pumpspeicherkraftwerk Linthal 2015, das modernste Technologie nutzt, um die Energieeffizienz zu maximieren.

Die Pumpwasserkraftwerke der Schweiz spielen eine entscheidende Rolle im europäischen Stromnetz. Sie dienen als Energiespeicher und tragen zur Netzstabilität bei, indem sie überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind- und Solarenergie speichern und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen. Diese Flexibilität ist wichtig, um Schwankungen in der Stromproduktion auszugleichen.

Ein weiterer Vorteil ist ihre Fähigkeit, Spitzenlasten zu decken. Wenn der Strombedarf in Europa plötzlich steigt, können die Schweizer Pumpspeicherkraftwerke schnell reagieren und zusätzliche Energie bereitstellen.

Dadurch unterstützen sie die Integration erneuerbarer Energien und fördern eine nachhaltige Energieversorgung. Die geografische Lage der Schweiz mit ihren Alpen und Stauseen macht sie zu einem idealen Standort für diese Technologie. Die Pumpspeicherkraftwerke sind ein zentraler Bestandteil der europäischen Energiewende und tragen dazu bei, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Die höchsten alpinen "Wasserbatterien".


Die sechs mächtigsten alpinen Wasserbatterien der Schweizer Energieversorgung im Detail. Diese Speicherreservoire erzeugen zusammen über 2’800 Gigawattstunden grünen Strom pro Jahr, mit besonderem Fokus auf die kritische Winterversorgung.

  • 00:00 Einführung: Wasserbatterien als Rückgrat der Schweizer Energiesicherheit
  • 00:45 Lai da Curnera: Die türkisblaue Energiequelle im Gotthardmassiv
  • 02:36 Lai da Nalps: Das verborgene Juwel der Schweizer Energiestrategie
  • 04:30 Lai da Sontga Maria: Der Lukmanier-Speicher mit internationaler Bedeutung
  • 06:20 Lago di Lucendro: Der höchstgelegene Energiespeicher am Gotthard
  • 08:20 Mattmark: Der höchste Stausee mit tragischer Geschichte
  • 10:16 Zervreila: Der Kraftwerkskomplex mit dem grössten Einzugsgebiet

Kurzportrait der einzelnen Stauseen.

 

Lai da Curnera, im Gotthardmassiv.

Der Lai da Curnera, ein beeindruckender Stausee im Gotthardmassiv, ist nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch eine wichtige Energiequelle der Schweiz. Der See liegt auf einer Höhe von 1’956 Metern über Meer im Kanton Graubünden und wurde in den 1960er Jahren durch den Bau einer 153 Meter hohen Bogenstaumauer geschaffen.

Der Stausee ist Teil eines ausgeklügelten Wasserkraftsystems, das mit den benachbarten Seen Lai da Sontga Maria und Lai da Nalps verbunden ist. Dieses System ermöglicht eine effiziente Nutzung der Wasserkraft und trägt erheblich zur Stromproduktion bei. Der Lai da Curnera hat eine Speicherkapazität von 41 Millionen Kubikmetern Wasser und spielt eine Schlüsselrolle bei der Sicherstellung der Winterstromversorgung.

Neben seiner technischen Bedeutung ist der See auch für seine türkisblauen Wasserfarben bekannt, die ihn zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Naturliebhaber machen. Die Umgebung des Sees bietet eine atemberaubende Kulisse und lädt zu Erkundungen ein. Der Lai da Curnera ist ein Symbol für die Verbindung von Natur und Technik und zeigt, wie erneuerbare Energien nachhaltig genutzt werden können.

Der Bau des Lai da Curnera, eines beeindruckenden Stausees im Gotthardmassiv, begann in den 1960er Jahren und war ein Meilenstein der Ingenieurskunst. Die 153 Meter hohe Bogenstaumauer, die den See formt, wurde errichtet, um die Wasserkraft in der Region effizient zu nutzen. Die Bauarbeiten waren eine technische Herausforderung, da die Region hochalpin und schwer zugänglich ist. Ingenieure und Arbeiter mussten unter extremen Bedingungen arbeiten, um die Staumauer und das dazugehörige Stollensystem zu errichten. Der Stausee hat eine Speicherkapazität von 41 Millionen Kubikmetern Wasser und spielt eine Schlüsselrolle in der Energieversorgung, insbesondere in den Wintermonaten. Heute ist der Lai da Curnera nicht nur eine wichtige Energiequelle, sondern auch ein Symbol für die Verbindung von Technik und Natur.

Liste Technische Daten.
  • Höhe der Staumauer: 153 Meter
  • Kronenlänge der Staumauer: 350 Meter
  • Bauwerksvolumen: 562.000 m³
  • Speicherraum: 40,8 Millionen m³
  • Gesamtstauraum: 41,1 Millionen m³
  • Wasseroberfläche: 81 Hektar
  • Maximale Tiefe: 136 Meter
  • Höhenlage: 1.956 Meter über Meer
  • Einzugsgebiet: 24,1 km²
  • Bemessungshochwasser: 160 m³/s


Lai da Na​lp​s.

Der Lai da Nalps, ein verborgenes Juwel im Val Nalps des Schweizer Kantons Graubünden, ist ein beeindruckendes Beispiel für die Verbindung von Natur und Technik. Der Stausee wurde in den 1960er Jahren durch den Bau einer 127 Meter hohen Bogenstaumauer geschaffen und dient als wichtige Energiequelle im Rahmen der Schweizer Energiestrategie. Mit einer Speicherkapazität von 45,1 Millionen Kubikmetern Wasser und einer Wasseroberfläche von 91 Hektar ist der Lai da Nalps Teil eines ausgeklügelten wasserwirtschaftlichen Systems. Er ist durch Röhren und Stollen mit den benachbarten Seen Lai da Sontga Maria und Lai da Curnera verbunden, was eine effiziente Nutzung der Wasserkraft ermöglicht.

Bild: © Copyright Wikipedia.

Die geografische Lage des Sees auf 1’908 Metern über Meer macht ihn zu einem idealen Standort für die Stromproduktion. Gleichzeitig ist der Lai da Nalps ein Beispiel für die Herausforderungen des Stauseebaus in hochalpinen Regionen, wie die Überwachung der Staumauer auf mögliche Deformationen durch den Bau des Gotthard-Basistunnels. Neben seiner technischen Bedeutung beeindruckt der Lai da Nalps durch seine natürliche Schönheit und die umliegende Berglandschaft, die ihn zu einem beliebten Ziel für Wanderer macht.

Der Bau des Lai da Nalps begann in den 1960er Jahren und war ein technisches Meisterwerk. Die 127 Meter hohe Bogenstaumauer, die den See formt, wurde errichtet, um die Wasserkraft in der Region effizient zu nutzen. Der Stausee hat eine Speicherkapazität von 45,1 Millionen Kubikmetern Wasser und spielt eine Schlüsselrolle in der Energieversorgung, insbesondere in den Wintermonaten. Die türkisblauen Wasserfarben und die umliegende Berglandschaft machen ihn zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Naturliebhaber.

Technische Daten.
  • Höhe der Staumauer: 127 Meter
  • Kronenlänge der Staumauer: 480 Meter
  • Bauwerksvolumen: 594.000 m³
  • Speicherraum: 44,5 Millionen m³
  • Gesamtstauraum: 45,1 Millionen m³
  • Wasseroberfläche: 91 Hektar
  • Maximale Tiefe: 122 Meter
  • Höhenlage: 1.908 Meter über Meer
  • Einzugsgebiet: 22,3 km²
  • Bemessungshochwasser: 150 m³/s

 

Lai da Sontga Maria am Lukmanier.

Der Lai da Sontga Maria, ein beeindruckender Stausee am Lukmanierpass im Kanton Graubünden, ist ein bedeutendes Beispiel für die Verbindung von Ingenieurskunst und nachhaltiger Energiegewinnung. Die 117 Meter hohe Bogenstaumauer, die den See formt, wurde 1968 fertiggestellt und ist ein zentraler Bestandteil des Schweizer Wasserkraftsystems. 

Mit einer Speicherkapazität von 67,3 Millionen Kubikmetern Wasser und einer Wasseroberfläche von 177 Hektar ist der Lai da Sontga Maria ein wichtiger Energiespeicher. Er ist durch ein ausgeklügeltes Netzwerk von Röhren und Stollen mit den benachbarten Seen Lai da Nalps und Lai da Curnera verbunden. Dieses System ermöglicht eine effiziente Nutzung der Wasserkraft und trägt zur Deckung von Spitzenlasten im europäischen Stromnetz bei. Die geografische Lage des Sees macht ihn zu einem idealen Standort für die Stromproduktion. Neben seiner technischen Bedeutung beeindruckt der Lai da Sontga Maria durch seine natürliche Schönheit und die umliegende Berglandschaft, die ihn zu einem beliebten Ziel für Wanderer macht. Der Bau des Stausees führte auch zu Veränderungen in der Region, wie der Verlegung der Passstrasse und der Errichtung eines neuen Hospizes. Der Lai da Sontga Maria bleibt ein Symbol für die Balance zwischen technischer Innovation und Naturschutz.

Lai da Sontga Maria, auch bekannt als Lago di Santa Maria, liegt nördlich des Lukmanierpasses in der Schweiz. Der See erstreckt sich über die Gemeinden Medel, Quinto und Blenio. Der See ist ein Stausee, der durch den Santa Maria-Bogenstaudamm geschaffen wurde, der 1968 fertiggestellt wurde. Der Damm befindet sich am nördlichen Ende des Sees. Der Stausee bedeckt eine Fläche von 1,77 km². Der See ist von beeindruckenden Bergen umgeben, darunter Scopi (3’190 m), Piz Gannaretsch (3’040 m) und Piz Rondadura (3’016 m).

Historische Bedeutung.

Der Lukmanierpass war seit der Eröffnung des Klosters Disentis im Jahr 720 n. Chr. eine wichtige Route. Während der Stauferzeit war er eine entscheidende Nord-Süd-Achse nach Italien. Im Jahr 1374 gründete das Kloster Disentis das Hospiz S. Maria und eine Kapelle am Pass. Diese Strukturen liegen heute unter dem Stausee. Der Bau des Stausees erforderte den Bau einer neuen Strassengalerie auf der Bündner Seite. Die Eröffnung des Gotthard-Strassentunnels beeinflusste den Tourismus in der Region, was zu Bemühungen führte, den Pass im Winter offen zu halten.

Liste Technische Daten.

Stausee

  • Fläche: 1,77 km²
  • Höhe über Meeresspiegel: 1.908 m
  • Speicherraum: 67,3 Mio. m³
  • Länge: 3 km
  • Einzugsgebiet: 27,1 km²
  • Bemessungshochwasser: 150 m³/s

Santa Maria Bogenstaumauer

  • Höhe: 117 m
  • Kronenlänge: 560 m
  • Kronenbreite: 8 m
  • Basisbreite: 21 m
  • Bauwerksvolumen: 654.000 m³
  • Bauzeit: 1964–1968

Kraftwerke Vorderrhein

  • Installierte Leistung:
  • Sedrun: 3 × 50 MW
  • Tavanasa: 4 × 45 MW

Bruttofallhöhe:

  • Sedrun: 593 m
  • Tavanasa: 479 m

 

Lago di Lucendro am Gotthard.

Der Lago di Lucendro liegt im Kanton Tessin, Schweiz, auf dem Gebiet der Gemeinde Airolo. Die Staumauer wurde zwischen 1942 und 1948 von Motor-Columbus gebaut und 1947 fertiggestellt. Vor dem Bau der Staumauer gab es an dieser Stelle einen kleinen Bergsee. Aufgrund des Materialmangels während des Zweiten Weltkriegs wurde die Staumauer in Pfahlbauweise aus hohlen Betonsäulen errichtet. Die Staumauer ist 68,5 Meter hoch und 270 Meter lang. Der Stausee hat ein Fassungsvermögen von 25 Millionen Kubikmetern Wasser und liegt auf einer Höhe von 2’134 Metern über dem Meeresspiegel.

Das Wasser des Lago di Lucendro wird im Kraftwerk Airolo genutzt, das eine installierte Leistung von 2 × 29 MW hat. Das Kraftwerk produziert jährlich durchschnittlich 103 GWh Strom. Der Stausee sammelt Wasser aus dem Einzugsgebiet des Gotthardmassivs, einschliesslich der Reuss. 

Ein Druckstollen verbindet das Wasser des Lucendro mit dem Zulaufschacht des Sellasees. Ein Grossteil der Energie wird im Winter produziert, was für die Versorgung der Region besonders wichtig ist. Das Kraftwerk Lucendro wurde 2015 von der Azienda Elettrica Ticinese übernommen. Es gibt jedoch Diskussionen über die zukünftige Verwaltung des Kraftwerks zwischen den Kantonen Uri und Tessin. 

Technische Daten.

Stausee

  • Fläche: 54 ha
  • Höhe über Meeresspiegel: 2.134 m
  • Speicherraum: 25 Millionen m³
  • Länge: 1,4 km
  • Einzugsgebiet: 7,05 km²
  • Bemessungshochwasser: 70 m³/s

Staumauer

  • Höhe: 68,5 m
  • Kronenlänge: 270 m
  • Bauwerksvolumen: 154.000 m³
  • Bauzeit: 1942–1948

 

Mattmark, der höchste Stausee.

Der Mattmarksee befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Saas-Almagell am südlichen Ende des Saastales. Die Staumauer wurde zwischen 1960 und 1967 als Erdschüttdamm errichtet. Mit einer Höhe von 117 Metern und einer Kronenlänge von 780 Metern ist sie der höchste Erdschüttdamm der Schweiz. Der Stausee hat ein Fassungsvermögen von 100 Millionen Kubikmetern Wasser und liegt auf einer Höhe von 2’197 Metern über dem Meeresspiegel.

Am 30. August 1965 brach eine Eislawine vom Allalingletscher ab und begrub die Baustelle des Mattmarkdamms unter sich. Dabei kamen 88 Menschen ums Leben, darunter viele Gastarbeiter aus Italien. Dies war eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der jüngeren Geschichte der Schweiz. Die Katastrophe hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Viele der Überlebenden und Angehörigen der Opfer erinnern sich noch heute an die tragischen Ereignisse.

Der Mattmarksee wird von der Kraftwerke Mattmark AG zur Energieerzeugung genutzt. Die zweistufige Anlage hat eine Gesamtleistung von 254 MW. Der Stausee sammelt Wasser aus mehreren Zuflüssen, darunter die Saaser Vispa und der Schwarzbergtalbach. Der Stausee und die Kraftwerke werden weiterhin zur Energieerzeugung genutzt und sind ein wichtiger Bestandteil der Energieinfrastruktur der Region.

Technische Daten.

Stausee

  • Fläche: 1,76 km²
  • Höhe über Meeresspiegel: 2.197 m
  • Speicherraum: 100 Millionen m³
  • Länge: 3,2 km
  • Einzugsgebiet: 37,1 km²
  • Bemessungshochwasser: 150 m³/s

Staumauer

  • Höhe: 117 m
  • Kronenlänge: 780 m
  • Bauwerksvolumen: 10,5 Millionen m³
  • Bauzeit: 1960–1967


Zervreila Kraftwerkskomplex.

Der Zervreilasee liegt oberhalb der Gemeinde Vals im Valsertal. Die Staumauer wurde 1957 fertiggestellt und ist eine Bogengewichtsmauer mit einer Höhe von 151 Metern und einer Kronenlänge von 504 Metern. Der See entstand durch das Aufstauen des Valser Rheins und seiner Zuflüsse. Vor dem Bau des Stausees war Zervreila eine Maiensäss-Siedlung auf 1.800 Metern über Meer. Die Siedlung wurde aufgegeben und überflutet, als der See aufgestaut wurde.

Der Zervreila-Kraftwerkskomplex nutzt das Wasser eines Einzugsgebiets von 200 km² im oberen Valsertal und Safiental. Dies macht ihn zum grössten Einzugsgebiet der Region. Das Wasser des Zervreilasees wird in mehreren Stufen zur Energieerzeugung genutzt. Die erste Nutzung erfolgt im Zervreila-Zentrum am Fuss der Staumauer. Danach wird das Wasser durch einen Überleitungstunnel zum Wanna-Ausgleichsbecken im hinteren Safiental geleitet und schliesslich im Rothenbrunnen-Kontrollzentrum verarbeitet. Die Anlage hat eine installierte Leistung von 132 MW und produziert jährlich etwa 300 GWh Strom.

Die Kraftwerkszentrale wurde von Iachen Ulrich Könz entworfen und 1959 fertiggestellt. Die Architektur der Zentrale ist bemerkenswert für ihre filigrane Betonrahmenkonstruktion, die im Kontrast zur massiven Staumauer steht. Im Jahr 2018 wurde der See im Rahmen einer zweijährigen Sanierung fast vollständig entleert, um die Druckleitung zu erneuern und eine Sedimentausspülleitung zu installieren. Die Kraftwerke Zervreila AG bietet regelmässig Führungen an, bei denen die Funktionsweise der Wasserkraftwerke erklärt wird.

Technische Daten.

Stausee

  • Fläche: 1,61 km²
  • Höhe über Meeresspiegel: 1.862 m
  • Speicherraum: 101 Millionen m³
  • Länge: 4 km
  • Einzugsgebiet: 63,9 km²
  • Bemessungshochwasser: 280 m³/s

Staumauer

  • Höhe: 151 m
  • Kronenlänge: 504 m
  • Bauwerksvolumen: 650.000 m³
  • Bauzeit: 1953–1957

Kraftwerkskomplex

Installierte Leistung:

  • Zentrale Zervreila: 20 MW
  • Zentrale Safien: 86 MW
  • Zentrale Rothenbrunnen: 126 MW

Bruttofallhöhe:

  • Zentrale Zervreila: 127 m
  • Zentrale Safien: 425 m
  • Zentrale Rothenbrunnen: 673 m
Disclaimer / Abgrenzung

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Mit bestem Dank an die Fotografen der Bilder © Copyright-frei.

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