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SWEET Projekt RECIPE, Energiewende in Abstimmung mit den energie- und klimapolitischen Zielen der Schweiz.

Resilient Infrastructures for the Swiss Energy Transition, Risiken der Schweiz in den nächsten 25-30 Jahren.

SWEET Projekt RECIPE, Energiewende in Abstimmung mit den energie- und klimapolitischen Zielen der Schweiz.

 

1.7.2025

Was ist die Idee von SWEET Projekt RECIPE?

Das SWEET-Projekt RECIPE (Resilient Infrastructures for the Swiss Energy Transition) wurde ins Leben gerufen, um eine nachhaltige und widerstandsfähige Energiezukunft für die Schweiz zu fördern, die mit den energie- und klimapolitischen Zielen des Landes im Einklang steht. Die grundlegende Idee hinter RECIPE ist es, die Risiken zu untersuchen, denen die Schweiz in den nächsten 25-30 Jahren durch die Energiewende und den Klimawandel ausgesetzt sein könnte, und darauf aufbauend Resilienzmassnahmen und -strategien vorzuschlagen.

Hintergrund und Notwendigkeit des Projekts:

Die Schweiz durchläuft in den kommenden Jahrzehnten zwei grosse Veränderungen: Die Transformation ihres Energiesystems hin zu Netto-Null-CO2-Emissionen gemäss der Energiestrategie 2050 und die zunehmende Intensität des Klimawandels, insbesondere durch extreme Wetterereignisse.

Die Energieversorgung wird sich bis 2050 verstärkt auf dezentrale erneuerbare Energiequellen, Energieumwandlungs- und Speichertechnologien sowie die Digitalisierung konzentrieren.

Fehlfunktionen in Energieinfrastrukturen können gravierende Folgen für Wirtschaft, Gesellschaft und lebenswichtige Ressourcen haben, weshalb ein sicherer und zuverlässiger Betrieb von zentraler Bedeutung ist.

Ziele und Herangehensweise von RECIPE: Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, die folgenden Hauptfragen zu beantworten und Massnahmen zu entwickeln:

Analyse von Gefahren und Risiken:

Es sollen die Gefahren für die Schweizer Energieinfrastruktur durch den Umbau des Energiesystems und den Klimawandel analysiert sowie die damit verbundenen Risiken für Wirtschaft, Gesellschaft, lebenswichtige Ressourcen und das Ökosystem untersucht werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf klimabedingten Gefahren.

Bewertung der Kritikalität und Vulnerabilität:

RECIPE bewertet und quantifiziert die Kritikalität jedes Infrastrukturtyps, der für das Schweizer Energiesystem relevant ist, und identifiziert die Vulnerabilität des Energiesystems gegenüber technischen, natürlichen und gesellschaftlichen Gefahren.

Vorschlag von Resilienzmassnahmen:

Für die identifizierten Risiken und Schwachstellen soll das Konsortium geeignete Massnahmen zur Steigerung der Resilienz vorschlagen. Diese Massnahmen können neue oder beizubehaltende Infrastruktur, neue Betriebs-, Asset-Management- oder Überwachungsprozesse sowie nicht-technische Massnahmen wie zielgerichtete Politikgestaltung umfassen. Die HSLU ist beispielsweise für die Modellierung, Analyse und Minderungsstrategien im Zusammenhang mit cyber-physischen Energiesystemen und Dateninfrastrukturen zuständig.

Entwicklung eines Aktionsplans:

Basierend auf den Projektergebnissen und Erkenntnissen wird RECIPE konkrete Handlungsempfehlungen für die beteiligten Akteure (Infrastrukturbetreiber, politische Gremien, Behörden) formulieren.

Das Projekt verfolgt einen transdisziplinären Ansatz, der Forschungsergebnisse, Daten und Wissen in zugängliche Informationen umwandelt und umsetzbare Empfehlungen in engem Dialog mit Partnern und relevanten Stakeholdern entwickelt. Dazu entwickelt das Reliability and Risk Engineering Lab der ETH Zürich, das auch die Projektleitung innehat, ein "Resiliometer" als interaktives Visualisierungstool zur Wissensübertragung.

Wer steht hinter dem SWEET Projekt RECIPE?

 
Das SWEET-Projekt RECIPE wird von einem breit aufgestellten Konsortium getragen, das akademische Exzellenz mit industriellem Know-how verbindet. Es wird vom Bundesamt für Energie (BFE) im Rahmen des SWEET-Förderprogramms finanziert.

Finanzierung und Partner.

RECIPE ist ein Konsortium, das im Rahmen des SWEET Call 1-2023 zum Thema „Kritische Infrastrukturen, Klimawandel und Resilienz des Schweizer Energiesystems“ durch das Bundesamt für Energie (BFE) gefördert wird. Es ist eine gemeinsame Aktivität mit dem National Centre for Climate Services (NCCS). Das Konsortium wird von der ETH Zürich geleitet und umfasst Mitglieder wie EPFL, FHNW, HSLU, INFRAS, Swisscom und Zoï.

Akteure.


Host Institution (Leitung):

Die ETH Zürich ist die federführende Einrichtung des Konsortiums. Innerhalb der ETH Zürich sind mehrere Forschungsgruppen beteiligt:

Reliability and Risk Engineering (RRE):

Prof. Dr. Giovanni Sansavini ist der Projektleiter (Coordinator) und Direktor von RECIPE. Blazhe Gjorgiev ist ebenfalls vom RRE Lab und involviert. Das RRE Lab spielt eine zentrale Rolle im Projektmanagement und der Forschung/Modellierung, einschliesslich der Entwicklung des "Resiliometer" zur Wissensübertragung.

Forschungsstelle Energienetze (FEN):

Dr. Turhan Demiray ist der stellvertretende Projektleiter (Deputy Director/Coordinator) und Dr. Adamantios Marinakis ist der Integration Expert. Weitere Mitglieder sind Dr. Alexander Fuchs, Dr. Andrea Bellé, und Dr. C. Yaman Evrenosoglu. Die FEN leitet das Arbeitspaket 2, das sich mit der Entwicklung einer Modellierungssuite für Energieinfrastrukturen befasst.

KOF Swiss Economic Institute:

Prof. Dr. Martin Wörter und Dr. Michael David König sind beteiligt.

Institute for Atmospheric and Climate Science (IAC):

Prof. Dr. Sonia I. Seneviratne und Dr. Lukas Gudmundsson sind Mitglieder.

Konsortiumsmitglieder:

Das Konsortium besteht aus insgesamt vier Universitäten und drei Partnern aus der Privatwirtschaft. Dazu gehören:

EPFL (École polytechnique fédérale de Lausanne):

Beteiligt ist das IMOS Lab, unter der Leitung von Olga Fink.

FHNW (Fachhochschule Nordwestschweiz):

Beteiligt ist das Institute for Market Supply and Consumer Decision-Making mit Prof. Dr. Corinne Moser und weiteren Teammitgliedern.

HSLU (Hochschule Luzern – Technik & Architektur):

Verantwortlich für die Modellierung, Analyse und Minderungsstrategien im Zusammenhang mit cyber-physischen Energiesystemen und Dateninfrastrukturen. Projektleiter intern ist Prof. Dr. Antonios Papaemmanouil, Co-Projektleitung hat Prof. Andreas Rumsch inne.

INFRAS:

Vertreten durch Dr. Jürg Füssler und Dr. Nicolas Schmid. INFRAS arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik.

Swisscom:

Valentin Zweifel ist der Vertreter von Swisscom.

Zoï Environment Network:

Otto Simonett und Johanna Zwahlen sind beteiligt1316. Johanna Zwahlen ist zudem die Knowledge and Technology Transfer (KTT) Expertin des Konsortiums.

Kooperationspartner:

Das erweiterte RECIPE-Konsortium umfasst auch eine Reihe von Kooperationspartnern aus der Schweizer Energiewirtschaft, Behörden und Wirtschaftsakteuren. Dazu zählen:

  • SUPSI (University of Applied Sciences and Arts of Southern Switzerland).
  • Empa.
  • Betreiber kritischer Infrastrukturen: Swissgrid AG, SBB CFF FFS.
  • Vertreter der Gasindustrie: gazenergie, Gaznat AG, Erdgas Ostschweiz AG.
  • Vertreter der Stromerzeugungs- und -verteilungsindustrie: VSE, Primeo Energie, AIM Aziende Industriali Mendrisio, Alpiq.
  • Kantone: Basel-Stadt, Bern, St. Gallen, Thurgau, Zürich.
  • Weitere Akteure: Swissolar, economiesuisse, Swiss Re, IBM Research.
  • Externe Kollaborateure: Correntics und Risiko-Dialog.

RECIPE ist eine gemeinsame Aktivität des Bundesamtes für Energie (BFE) und des National Centre for Climate Services (NCCS). Das Projekt startete im November 2024 und soll bis 2030 laufen.

Wie wurde SWEET Projekt RECIPE entwickelt?

Das SWEET Projekt RECIPE wurde als Ergebnis eines sorgfältigen und wettbewerbsorientierten Prozesses entwickelt, der Teil des Förderprogramms SWEET (SWiss Energy research for the Energy Transition) des Schweizerischen Bundesamtes für Energie (BFE) ist.

Entwicklung von RECIPE.

Das SWEET-Programm als Rahmen:

SWEET ist ein langfristiges Förderprogramm des BFE, das von 2021 bis 2032 läuft und ein Budget von 135.2 Millionen CHF für die Finanzierung von inter- und transdisziplinären Forschungs- und Innovationsaktivitäten bereitstellt. Ziel ist es, lösungsorientierte Forschung zur Schweizer Energiestrategie 2050 und den Klimazielen des Landes zu unterstützen.

Der spezifische Förderaufruf:

RECIPE wurde im Rahmen des SWEET Call 1-2023 ins Leben gerufen. Das Leitthema dieses Aufrufs war "Kritische Infrastrukturen, Klimawandel und Resilienz des Schweizer Energiesystems". Dieser Aufruf war eine gemeinsame Initiative des Bundesamtes für Energie (BFE) und des National Centre for Climate Services (NCCS).

Die Problemstellung des Aufrufs:

Der Fokus lag auf der Untersuchung, wie sich das sich wandelnde Energiesystem auf kritische Infrastrukturen auswirkt, wie anfällig das Energiesystem für technische, natürliche und gesellschaftliche Gefahren ist – insbesondere solche, die durch den Klimawandel beeinflusst werden – und welche Massnahmen zur Risikominderung und Steigerung der Resilienz des Energiesystems und der Gesellschaft ergriffen werden können. Angesichts der angestrebten Dezentralisierung erneuerbarer Energiequellen, Energieumwandlungs- und Speichertechnologien sowie der Digitalisierung bis 2050 ist der sichere und zuverlässige Betrieb der Energieinfrastrukturen von zentraler Bedeutung.

Anforderungen an die Konsortien:

Für die Bewerbung um diese Förderung mussten die Konsortien bestimmte Kriterien erfüllen:

  • Sie mussten von einer schweizerischen Host Institution geleitet werden.
  • Sie mussten aus mindestens fünf Antragstellern von verschiedenen juristischen Einheiten bestehen.
  • Dazu gehörten obligatorisch mindestens ein Antragsteller einer Schweizer Universität oder ETH-Institution, mindestens einer einer Schweizer Fachhochschule und mindestens einer aus der Schweizer Industrie/Privatwirtschaft.

Die Konsortien sollten Portfolios von miteinander verbundenen Forschungsprojekten vorschlagen, die Forschung, Entwicklung, Demonstration und Implementierung abdecken und sich gegenseitig ergänzen und aufbauen.

Das Auswahlverfahren:

Der SWEET Call 1-2023 wurde in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt. Interessierte Konsortien reichten zunächst bis zum 18. Oktober 2023 einen Vorantrag (Pre-Proposal) ein. Die besten Konsortien der engeren Auswahl wurden dann eingeladen, im Frühjahr 2024 vollständige Anträge (Full Proposals) einzureichen. Eine Jury unabhängiger Experten bewertete die eingereichten Vorschläge.

Die Auswahl und Finanzierung von RECIPE:

Nach diesem zweistufigen Evaluierungsprozess wurde das RECIPE-Konsortium unter der Federführung der ETH Zürich ausgewählt und erhielt den Zuschlag. Das für diesen Aufruf vorgesehene Budget betrug maximal 8 Millionen CHF für eine Laufzeit von sechs Jahren. Das Gesamtbudget für RECIPE beträgt 10.5 Millionen Franken, wovon 8 Millionen Franken durch SWEET finanziert werden.

Projektstart und Laufzeit:

RECIPE startete im November 2024 und soll voraussichtlich bis 2030 laufen. Andere Quellen nennen Oktober 2024 bis 2029 oder 1. Dezember 2024 bis 30. November 2030. Somit wurde RECIPE durch einen gezielten Förderaufruf des BFE und NCCS ins Leben gerufen, um die Resilienz des Schweizer Energiesystems angesichts der Energiewende und des Klimawandels durch fundierte Forschung und konkrete Handlungsempfehlungen zu stärken.

Welches waren die Herausforderungen bei der Entwicklung von SWEET Projekt RECIPE?

Die Entwicklung des SWEET Projekts RECIPE war mit mehreren bedeutenden Herausforderungen verbunden, die sich sowohl aus den anspruchsvollen Anforderungen des SWEET-Förderprogramms als auch aus der komplexen Thematik selbst ergaben.

Hohe Wettbewerbsintensität des SWEET-Programms:

RECIPE wurde im Rahmen des SWEET Call 1-2023 zum Thema "Kritische Infrastrukturen, Klimawandel und Resilienz des Schweizer Energiesystems" ausgeschrieben. Dieser Aufruf war eine gemeinsame Initiative des Bundesamtes für Energie (BFE) und des National Centre for Climate Services (NCCS), was die Relevanz des Themas unterstreicht.

Das Auswahlverfahren war zweistufig und sehr kompetitiv. Konsortien mussten zunächst einen Vorantrag einreichen, und nur die besten wurden zur Einreichung eines vollständigen Antrags aufgefordert. Letztendlich wurde nur ein Konsortium für die Förderung ausgewählt, was die hohen Anforderungen an die Qualität des Vorschlags verdeutlicht.

Das maximale Budget für diesen Call betrug 8 Millionen CHF für eine Laufzeit von sechs Jahren. Das bedeutet, dass das ausgewählte Konsortium innerhalb dieses Rahmens ein umfassendes Projekt finanzieren musste, wobei das Gesamtbudget von RECIPE 10.5 Millionen CHF beträgt und die Differenz wohl aus Eigenleistungen der Partner oder anderen Quellen stammt.

Komplexe Anforderungen an die Konsortialbildung:

SWEET fordert die Bildung von inter- und transdisziplinären Konsortien. Dies erfordert die Zusammenführung von Fachleuten aus sehr unterschiedlichen Bereichen (Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Sozial- und Geisteswissenschaften), um eine ganzheitliche Perspektive auf die Energiewende und den Klimawandel zu gewährleisten.

Ein Konsortium muss von einer Schweizer Host Institution geleitet werden und aus mindestens fünf Antragstellern von verschiedenen juristischen Einheiten bestehen. Obligatorisch sind dabei mindestens je ein Antragsteller einer Schweizer Universität oder ETH-Institution, einer Schweizer Fachhochschule und der Schweizer Industrie/Privatwirtschaft. Diese spezifischen Anforderungen an die Zusammensetzung erfordern eine strategische Partnersuche und -integration. RECIPE erfüllt dies mit vier Hochschulen und drei Partnern aus der Privatwirtschaft.

Die Konsortien müssen ein Portfolio von miteinander verbundenen Forschungs-, Entwicklungs-, Demonstrations- und Implementierungsprojekten vorschlagen, die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig ergänzen. Dies verlangt eine kohärente und langfristige Forschungsstrategie.

Es gab auch spezielle Anforderungen an die Budgetierung, wie die Zuweisung von mindestens 10% des Kernbudgets für Management, Koordination und Wissens- und Technologietransfer (KTT)-Arbeitspakete, wobei Overhead-Kosten nicht förderfähig waren.

Die inhärente Komplexität der Forschungsthematik:

Das Projekt befasst sich mit der Resilienz der Energieinfrastruktur unter dem Einfluss von zwei grossen, sich gleichzeitig vollziehenden Veränderungen: der Transformation des Energiesystems hin zu Netto-Null-CO2-Emissionen gemäss der Energiestrategie 2050 und den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere durch extreme Wetterereignisse.

Dies erfordert eine umfassende Analyse von Gefahren und Risiken für die Schweizer Energieinfrastruktur, einschliesslich wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und ökologischer Auswirkungen.

Die Identifizierung und Quantifizierung von Kritikalität und Vulnerabilität verschiedener Infrastrukturtypen über verschiedene Szenarien der Energiesystementwicklung und des Klimawandels hinweg ist eine zentrale Aufgabe.

Es müssen geeignete Massnahmen zur Steigerung der Resilienz vorgeschlagen werden, die sowohl technische (neue oder beizubehaltende Infrastruktur, neue Betriebs- und Überwachungsprozesse) als auch nicht-technische (gezielte politische Massnahmen) Aspekte umfassen. 

Schliesslich die Entwicklung konkreter Handlungsempfehlungen (Roadmap) für diverse Schweizer Akteure, von Infrastrukturbetreibern über Behörden bis hin zu politischen Gremien, erfordert eine starke Brückenfunktion zwischen Wissenschaft und Praxis. Dies wird durch einen transdisziplinären Ansatz und die enge Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern angestrebt.

Diese Herausforderungen machten die Konzeption und Entwicklung von RECIPE zu einem anspruchsvollen Unterfangen, das eine koordinierte und umfassende Herangehensweise erforderte, um den Zuschlag im hochkompetitiven SWEET-Programm zu erhalten.

Welches sind die Ziele des SWEET Projekt RECIPE?

Das SWEET Projekt RECIPE wurde ins Leben gerufen, um die Schweiz bei der Gestaltung einer nachhaltigen und resilienten Energiezukunft zu unterstützen, die mit den energie- und klimapolitischen Zielen des Landes in Einklang steht. Im Kern geht es darum, die Risiken zu untersuchen, denen die Schweiz in den kommenden 25 bis 30 Jahren aufgrund der Energiewende und des Klimawandels ausgesetzt sein könnte, und darauf aufbauend Resilienzmassnahmen und -strategien vorzuschlagen. Die Hauptziele des RECIPE-Konsortiums, wie sie in den Ausschreibungsunterlagen und Projektbeschreibungen definiert sind, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Bewertung und Quantifizierung der Kritikalität von Infrastrukturen:

RECIPE zielt darauf ab, die Kritikalität jedes Infrastrukturtyps, der für das Schweizer Energiesystem relevant ist, während der Energiewende zu bewerten und zu quantifizieren. Dies erfolgt unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft, Gesellschaft, lebenswichtige Ressourcen und das Ökosystem. Die Bewertung soll auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene für verschiedene Szenarien der Energieentwicklung und des Klimawandels erfolgen.

Identifizierung von Vulnerabilitäten und Risiken:

Ein weiteres Ziel ist es, Kombinationen von Gefahren (technisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich, umweltbezogen) sowie Szenarien für die Entwicklung des Energiesystems und den Klimawandel zu identifizieren, denen das Schweizer Energiesystem besonders anfällig gegenüber ist. Dabei wird die Anfälligkeit des Energiesystems auf verschiedenen räumlichen Skalen bewertet und die Ausbreitungspfade von Gefahren identifiziert.

Vorschlag von Massnahmen zur Resilienzsteigerung:

Für die ermittelten Risiken und Schwachstellen soll das Konsortium geeignete Massnahmen zur Steigerung der Resilienz vorschlagen, die techno-ökonomisch und sozial geeignet sind. Diese Massnahmen umfassen:

  • Hinzufügen neuer oder Beibehalten bestehender Energieinfrastruktur.
  • Neue Betriebs-, Bestandsverwaltungs- oder Überwachungsprozesse, die eine angemessene und rechtzeitige Reaktion auf Gefahrenereignisse ermöglichen.
  • Nicht-technische Massnahmen, wie die Ausarbeitung gezielter Politikmassnahmen oder die Erhöhung der Resilienz der Schweizer Wirtschaft gegenüber Energieunterbrechungen.
Entwicklung einer Roadmap und Handlungsempfehlungen:

Schliesslich wird RECIPE den Schweizer Akteuren – darunter Infrastrukturbetreiber, politische Entscheidungsträger, Wirtschaftsakteure und Behörden auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene – eine Roadmap mit konkreten Handlungsempfehlungen vorschlagen. Diese Empfehlungen basieren auf den Projektanalysen und gewonnenen Erkenntnissen und sollen es den Akteuren ermöglichen, die identifizierten Risiken zeitnah und effizient anzugehen.

Durch diesen transdisziplinären Ansatz möchte RECIPE nicht nur neues Wissen über Risiken und Vulnerabilitäten generieren, sondern auch konkrete, umsetzbare Vorschläge zur Risikominderung bereitstellen. Ein wesentlicher Teil der Arbeit ist die Übersetzung der Forschungsergebnisse in zugängliche Informationen und die Ableitung umsetzbarer Empfehlungen in engem Dialog mit den Kooperationspartnern und relevanten Akteuren aus dem Energiesektor, der Industrie, der öffentlichen Verwaltung und der Gesellschaft.

Welches sind die Schwerpunkte des SWEET Projekt RECIPE?

Die Kernschwerpunkte des Projekts liegen auf der Analyse von Risiken, denen die Schweiz in den nächsten 25 bis 30 Jahren durch die Energiewende und den Klimawandel ausgesetzt sein könnte, sowie auf der Entwicklung von konkreten Resilienzmassnahmen und -strategien. Im Detail lassen sich die Schwerpunkte des SWEET Projekts RECIPE wie folgt zusammenfassen:

Bewertung und Quantifizierung der Kritikalität von Infrastrukturen:

RECIPE zielt darauf ab, die Kritikalität jedes Infrastrukturtyps, der für das Schweizer Energiesystem relevant ist, während der Energiewende zu bewerten und zu quantifizieren.

Diese Bewertung erfolgt im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft, Gesellschaft, lebenswichtige Ressourcen und das Ökosystem.

Die Bewertung wird auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene für verschiedene Szenarien der Energieentwicklung und des Klimawandels durchgeführt. Dabei sollen sowohl qualitative als auch quantitative Kritikalitätsmetriken identifiziert und bewertet werden.

Identifizierung von Vulnerabilitäten und Risiken:

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Identifizierung von Kombinationen technischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und umweltbezogener Gefahren sowie von Szenarien für die Entwicklung des Energiesystems und den Klimawandel, denen das Schweizer Energiesystem besonders anfällig gegenüber ist.

Besonderes Interesse gilt dabei Gefahren, die durch den Klimawandel beeinflusst werden.

Die Anfälligkeit des Energiesystems wird auf verschiedenen räumlichen Skalen bewertet und die Ausbreitungspfade von Gefahren identifiziert.

Vorschlag von Massnahmen zur Resilienzsteigerung:

Für die ermittelten Risiken und Schwachstellen schlägt das Konsortium geeignete Massnahmen zur Steigerung der Resilienz vor, die techno-ökonomisch und sozial geeignet sind. Diese Massnahmen umfassen:

  • Technische Massnahmen: Dies beinhaltet das Hinzufügen neuer oder das Beibehalten bestehender Energieinfrastruktur.
  • Prozessuale Massnahmen: Dazu gehören neue Betriebs-, Bestandsverwaltungs- oder Überwachungsprozesse, die eine angemessene und rechtzeitige Reaktion auf Gefahrenereignisse ermöglichen.
  • Nicht-technische Massnahmen: Wie die Ausarbeitung gezielter Politikmassnahmen oder die Erhöhung der Resilienz der Schweizer Wirtschaft gegenüber Energieunterbrechungen.
Entwicklung einer Roadmap und konkreter Handlungsempfehlungen:

Ein zentraler Schwerpunkt ist die Bereitstellung einer Roadmap mit konkreten Handlungsempfehlungen für die Schweizer Akteure.

Zu diesen Akteuren gehören Infrastrukturbetreiber, politische Entscheidungsträger, Wirtschaftsakteure und Behörden auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene.

Ziel ist es, diesen Akteuren zu ermöglichen, die identifizierten Risiken zeitnah und effizient anzugehen. Dabei werden Forschungsergebnisse, Daten und Wissen in zugängliche Informationen übersetzt und umsetzbare Empfehlungen in engem Dialog mit Kooperationspartnern und relevanten Stakeholdern erarbeitet.

Inter- und Transdisziplinärer Ansatz sowie Wissenstransfer:

RECIPE verfolgt einen transdisziplinären Ansatz, der Fachleute aus Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Vertreter aus Industrie und öffentlicher Verwaltung zusammenbringt.

Die aktive Einbindung der Schweizer Industrie und Politik als direkte Empfänger der Ergebnisse ist dabei entscheidend.

Ein wichtiger Aspekt ist die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Methoden, Analyseframeworks und Modelle. Dazu gehört auch die Entwicklung eines „Resiliometers“ als interaktives Visualisierungstool zur Erhöhung der Zugänglichkeit, Übertragbarkeit und Umsetzbarkeit der Ergebnisse.

Diese Schwerpunkte werden in sechs spezifischen Arbeitspaketen bearbeitet: von der Identifizierung der Gefahren (WP1), über die Entwicklung eines Modellierungs-Frameworks für Energieinfrastrukturen (WP2), die Berechnung von Kritikalitätsmetriken (WP3), die Quantifizierung von Kritikalität und Vulnerabilität (WP4), bis zur Ausarbeitung von Resilienzmassnahmen (WP5) und der Synthese der Ergebnisse für Stakeholder (WP6).

Wie soll SWEET Projekt RECIPE umgesetzt werden?

Die Umsetzung gliedert sich in mehrere Kernbereiche:

Ganzheitlicher Ansatz und Transdisziplinäre Zusammenarbeit.

Das RECIPE-Konsortium verfolgt das Ziel, die Risiken der Energiewende und des Klimawandels für die Schweiz über die nächsten 25-30 Jahre zu untersuchen und darauf basierend Resilienzmassnahmen und -strategien vorzuschlagen. Ein wesentlicher Teil der Umsetzung ist die aktive Einbindung von Industrie, Politik und weiteren Stakeholdern, um Forschungsergebnisse in zugängliche Informationen und umsetzbare Empfehlungen zu übersetzen. Die Stärke des Konsortiums liegt in der Synergie aus wissenschaftlicher Exzellenz und industriellem Know-how.

Das Konsortium, unter der Führung der ETH Zürich, umfasst vier Universitäten (ETH Zürich, EPFL, FHNW, HSLU) und drei Partner aus der Privatwirtschaft (INFRAS, Swisscom, Zoï). Ergänzt wird dies durch eine Vielzahl von Kooperationspartnern aus der Schweizer Energiewirtschaft, Behörden, Wirtschaftsakteuren und weiteren Interessengruppen, wie Infrastrukturbetreibern (z.B. Swissgrid, SBB), Vertretern der Gas- und Strombranche, Kantonen und anderen Stakeholdern (z.B. Swissolar, economiesuisse, Swiss Re).

Strukturierte Umsetzung durch Arbeitspakete (Work Packages - WPs).

Die Projektziele werden durch eine Reihe von sechs miteinander verbundenen Arbeitspaketen bearbeitet:

  • WP1: Identifizierung von Gefahren (Hazards): Hier werden Gefahren identifiziert, die aus der Entwicklung des Energiesystems, dem Klimawandel sowie gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Trends und Ereignissen resultieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Gefahren, die durch den Klimawandel beeinflusst werden.
  • WP2: Entwicklung einer Modellierungssuite: Dieses Paket konzentriert sich auf die Entwicklung eines umfassenden Modellierungsrahmens, der die verschiedenen Infrastrukturen des sich entwickelnden Energiesystems in unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Auflösungen darstellt. Die Hochschule Luzern (HSLU) ist hierbei für die Modellierung, Analyse und Strategien zur Minderung von Risiken in Bezug auf cyber-physische Energiesysteme und Dateninfrastrukturen verantwortlich. Die ETH Zürich (FEN) leitet WP2 und ist für die Koordination der RECIPE Modelling Suite zuständig, einschliesslich eines cyber-physischen Modells (PowerCom) zur Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Stromnetz und IKT-Infrastruktur.
  • WP3: Berechnung von Kritikalitätsmetriken: In diesem Schritt werden Kritikalitätsmetriken berechnet, d.h. die Auswirkungen von Störungen auf die Schweizer Wirtschaft, Gesellschaft, lebenswichtige Ressourcen sowie andere Infrastrukturen wie Bahn und Kommunikation.
  • WP4: Quantifizierung von Kritikalität und Vulnerabilität: Basierend auf den vorherigen Schritten wird die Kritikalität jeder Infrastruktur und die Vulnerabilität des Energiesystems gegenüber den identifizierten Gefahren im betrachteten Zeitrahmen quantifiziert.
  • WP5: Ausarbeitung von Resilienzmassnahmen: Für die identifizierten Risiken und Schwachstellen werden geeignete, techno-ökonomisch und sozial passende Massnahmen zur Steigerung der Resilienz ausgearbeitet und quantifiziert. Diese Massnahmen können den Bau neuer Infrastruktur, die Beibehaltung oder Umnutzung bestehender Infrastruktur, neue Betriebs- und Überwachungsprozesse sowie nicht-technische Massnahmen wie gezielte politische Strategien umfassen.
  • WP6: Synthese der Ergebnisse und Co-Produktion: Das abschliessende Paket zielt darauf ab, die Forschungsergebnisse zu synthetisieren und in Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Bürgern umsetzbare Massnahmen zur Risikominderung zu erarbeiten.
Entwicklung von Tools und Methoden.

Zur Umsetzung der Analysen und zur Verbesserung des Wissenstransfers entwickelt RECIPE neue wissenschaftliche Methoden, Analyse-Frameworks und Modelle. Ein zentrales Werkzeug ist das "Resiliometer". Dies ist ein Tool für die interaktive Visualisierung, das die Zugänglichkeit, Übertragbarkeit und Umsetzbarkeit der RECIPE-Ergebnisse erhöhen soll. Es fungiert als Wissenstransferplattform, die technische Analysen in hochrangige, umsetzbare Ergebnisse übersetzt. Die Risikoanalysen werden sowohl mit konventionellen Methoden als auch mit fortgeschrittenen Stichprobenverfahren für die Erkennung seltener Ereignisse durchgeführt, ergänzt durch strategische Planung zur Resilienz unter Unsicherheiten (Klimawandel, Energiewende).

Zeitrahmen und Finanzierung.

Das RECIPE-Projekt wurde im Rahmen des SWEET Call 1-2023 zum Thema "Kritische Infrastrukturen, Klimawandel und Resilienz des Schweizer Energiesystems" ausgeschrieben und erhielt den Zuschlag. Es ist ein gemeinsames Vorhaben des Schweizer Bundesamtes für Energie (BFE) und des National Centre for Climate Services (NCCS). Das Projekt startete im November 2024 und wird voraussichtlich bis 2030 laufen. Das Gesamtbudget beträgt 10.5 Millionen CHF, wovon 8 Millionen CHF durch das SWEET-Programm finanziert werden.


Durch diese strukturierte Vorgehensweise und die enge Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren zielt RECIPE darauf ab, fundierte Analysen und konkrete Empfehlungen zu liefern, um die Schweizer Energieinfrastruktur resilienter gegenüber den Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels zu machen.


Schweizer Förderprogramm SWEET.

Disclaimer / Abgrenzung

Stromzeit.ch übernimmt keine Garantie und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen Texte, Massangaben und Aussagen.


Quellenverzeichnis (Stand Juli 2025).

https://sweet-recipe.ch/

https://sweet-recipe.ch/about/

https://sweet-recipe.ch/team/

https://sweet-recipe.ch/resources/

https://sweet-recipe.ch/category/press-releases/

https://sweet-recipe.ch/event/sweet-conference-2025/

https://sweet-recipe.ch/2024/08/13/recipe-awarded-funding-from-sweet-programme/

https://www.bfe.admin.ch/bfe/en/home/research-and-cleantech/funding-program-sweet/calls-for-proposals-overview/sweet-call-1-2023.html

https://www.bfe.admin.ch/bfe/en/home/research-and-cleantech/funding-program-sweet/calls-for-proposals-overview/sweet-call-1-2024.html

https://www.hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/forschung/projekte/detail/?pid=6893

https://www.nccs.admin.ch/nccs/en/home/climate-change-and-impacts/nccs-impacts/critical-infrastructure.html

https://www.fen.ethz.ch/activities/system-planning/recipe.html

https://www.sdc-pge.ch/en/nsb?id=102040

https://rre.ethz.ch/research/academic-collaborations/recipe.html

https://www.infras.ch/en/projects/resilience-infrastructures-climate-change-energy-transition-risks-resilience-measures-energy-system/

https://www.mont-terri.ch/de/nsb?id=102040

https://memento.epfl.ch/event/federal-office-of-energy-sfoe-sweet-swiss-energy-8/

https://www.eenews.ch/de/wind/article/54288/bfe-recipe-erhalt-den-zuschlag-beim-forderprogramm-sweet

https://www.infras.ch/media/filer_public/e8/2b/e82bcad1-5255-481e-ae57-a802840443f6/3936a_resilienz_energiesystem_projektprasentation_sweet.pdf

https://www.epfl.ch/research/management-support/wp-content/uploads/2024/11/1_LucaCastiglioni_OFEN_Oktopublish.pdf


SWEET Projekt DeCarbCH - Dekarbonisierung von Heizen und Kühlen, Wärme- und Kältesektor in der Schweiz.
Decarbonisation of Cooling and Heating - erneuerbarer Energien, Wohn-, Dienstleistungs- und Industriesektor.