«Horizon Europe» Batterie 2030+, 150 Mio Euro für Forschungsprojekte fortschrittlicher Batterietechnologien.
Im Rahmen des EU-Forschungsprogramms «Horizon Europe» vergab die EU vor kurzem über 150 Millionen Euro für Forschungsprojekte, die von «Battery 2030+» koordiniert werden, einer Initiative zur Entwicklung fortschrittlicher grüner Batterietechnologien.
Die Batterien der Zukunft.
Geforscht wird nach Möglichkeiten, die es erlauben, mit Batterien zuverlässig und sicher sowie zu niedrigen Kosten Energie bereitzustellen. Abhängigkeiten von kritischen Rohstoffen sollen verringert werden. Nachhaltige Wertschöpfungsketten sollen etabliert werden, sodass statt Rohstoffabbau dann das Recycling in den Vordergrund rückt.
Das «Battery 2030+»-Konsortium legt Forschungsprioritäten fest und definiert den Fahrplan für die langfristige Batterieforschung in Europa. Dies bietet zahlreiche Möglichkeiten für die Industrie, zur Entwicklung nachhaltiger Batterien entlang der gesamten Wertschöpfungskette beizutragen. Auch in der Schweiz.
Im nächsten Jahr sollen dank einer Finanzierung von rund 60 Millionen Euro zehn weitere Projekte anlaufen; für 2025 sind neun neue Projekte mit einer Finanzierung von weiteren 60 Millionen Euro vorgesehen. Einige von ihnen werden eher angewandte Forschungsbereiche wie Produktion und Recycling umfassen, andere werden eher datenwissenschaftlich ausgerichtet sein.
Frankreich kann auf eine lange Geschichte hervorragender Forschung sowohl im Bereich Batteriematerialien als auch im Bereich Forschungsinfrastrukturen, wie Synchrotrons und Neutronenstreuanlagen, zurückblicken. Frankreich hat eine nationale Beschleunigungsstrategie für Batterien.
In Deutschland gibt es mehrere starke Forschungs- und Industrialisierungsbemühungen im Bereich Batterien entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Am Helmholtz-Institut Ulm, Münster, Aschen und FZ Jülich wird hervorragende anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf Weltklasseniveau betrieben. Die über ganz Deutschland verteilten Fraunhofer-Institute sind in der Spitzenklasse tätig. Die deutsche Landkarte der Batterie-Kompetenzcluster ist heute beeindruckend: Cluster für die Batteriezellenproduktion, Cluster für die intelligente Zellenproduktion, Cluster für die Batterienutzung, Konzeptcluster für Recycling und grüne Batterien. Jedes dieser Cluster umfasst eine Reihe verschiedener Projekte mit vielen beteiligten Partnern.
In Flandern, dem nördlichen Teil Belgiens, blüht ein Ökosystem aus Universitäten, Instituten und Unternehmen im Batteriesektor, die eng zusammenarbeiten. Die Finanzierung für Forschung und Innovation im Bereich Batterien wurde vor etwa drei Jahren erhöht. Die Forschung erstreckt sich über die gesamte Wertschöpfungskette von Batterien.
Auch die Schweiz forscht für «Battery 2030+».
Was ist die europäische Initiative Batterie 2030+?
Die europäische Initiative Battery 2030+ ist eine gross angelegte, langfristige Forschungsinitiative, die darauf abzielt, die Entwicklung nachhaltiger, sicherer und leistungsstarker Batterien voranzutreiben. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des europäischen Batterie-Ökosystems und spielt eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Ziele des europäischen Grünen Deals. Battery 2030+ bringt die wichtigsten Akteure im Bereich der Batterieforschung und -entwicklung zusammen, um bahnbrechende Technologien zu entwickeln, die der europäischen Batterieindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette zugutekommen. Die Initiative konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Batteriekonzepte und -chemien sowie auf die Beschleunigung der Batterieforschung durch den Einsatz von Digitalisierung, maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz.
Ziele von Battery 2030+
- Erfindung
von ultra-hochleistungsfähigen Batterien, die sicher, erschwinglich und
nachhaltig sind.
- Entwicklung
neuer Batteriekonzepte und -chemien.
- Bereitstellung
bahnbrechender Technologien für die europäische Batterieindustrie entlang der
gesamten Wertschöpfungskette, einschliesslich Herstellung und Recycling.
- Beschleunigung
der Batterieforschung durch den Einsatz neuer Werkzeuge im Bereich der
Digitalisierung, des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz.
- Sicherung
der langfristigen europäischen Führungsrolle in Bereichen wie Transport,
stationäre Speicherung, Robotik, Luft- und Raumfahrt, medizinische Geräte und
Internet der Dinge.
Die Initiative Battery 2030+ ist entscheidend für die Erreichung einer klimaneutralen Gesellschaft und unterstützt die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele sowie des europäischen Aktionsplans für Batterien.
Ultra-hochleistungsfähigen Batterien, die sicher, erschwinglich und nachhaltig sind.
Die Initiative Battery 2030+ verfolgt das ehrgeizige Ziel, ultra-hochleistungsfähige Batterien zu erfinden, die sicher, erschwinglich und nachhaltig sind. Die Entwicklung von Batterien mit extrem hoher Energiedichte und Leistungsfähigkeit, die den Anforderungen zukünftiger Anwendungen gerecht werden. Die Forschung konzentriert sich auf die Verbesserung der Sicherheit von Batterien, um Risiken wie Überhitzung, Kurzschlüsse und andere Gefahren zu minimieren. Ziel ist es, die Kosten für Batterien zu senken, um ihre breite Anwendung in verschiedenen Bereichen zu ermöglichen, von der Elektromobilität bis zur stationären Energiespeicherung. Die Initiative setzt auf umweltfreundliche Materialien und Herstellungsprozesse, um die ökologischen Auswirkungen der Batterien zu reduzieren und ihre Recyclingfähigkeit zu verbessern.
Entwicklung neuer Batteriekonzepte und -chemien.
Die Initiative Battery 2030+ hat sich zum Ziel gesetzt, neue Batteriekonzepte und -chemien zu entwickeln, um die Batterietechnologie grundlegend zu verbessern. Die Erforschung und Entwicklung neuer Materialien, die die Leistung, Sicherheit und Lebensdauer von Batterien verbessern können ist ein wesentliches Ziel. Die Initiative verfolgt einen chemieneutralen Ansatz, um eine breite Palette von Batteriekonzepten zu entwickeln, ohne sich auf eine bestimmte Chemie zu beschränken. Es werden moderne, digitale Technologien und künstliche Intelligenz genutzt werden, um den Entwicklungsprozess zu beschleunigen und effizienter zu gestalten. Der Fokus liegt auf umweltfreundlichen Materialien und Herstellungsprozessen, um die ökologischen Auswirkungen zu minimieren und die Recyclingfähigkeit zu verbessern. Diese Ziele sind entscheidend, um die Batterietechnologie auf das nächste Level zu heben und Europa eine führende Rolle in diesem Bereich zu sichern.
Bereitstellung bahnbrechender Technologien für die europäische Batterieindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette, einschliesslich Herstellung und Recycling.
Die Initiative Battery 2030+ hat sich zum Ziel gesetzt, bahnbrechende Technologien für die europäische Batterieindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette bereitzustellen, einschliesslich Herstellung und Recycling. Disruptive Technologien sowie Entwicklung und Bereitstellung innovativer Technologien sollen der europäischen Batterieindustrie einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Mit der Verbesserung der Herstellungsprozesse solle effizientere und kostengünstigere Batterien produziert werden können. Es werden nachhaltige Recyclingmethoden benötigt, um die Umweltbelastung zu minimieren und wertvolle Materialien wiederzuverwenden. Mit der Unterstützung der gesamten Wertschöpfungskette, von der Materialgewinnung über die Produktion bis hin zum Recycling, soll eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Batterieindustrie in Europa etabliert werden.
Beschleunigung der Batterieforschung durch den Einsatz neuer Werkzeuge im Bereich der Digitalisierung, des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz.
Die Batterieforschung wird durch den Einsatz neuer Werkzeuge im Bereich der Digitalisierung, des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz beschleunigt. Es werden fortschrittliche digitale Technologien eingesetzt, um den Entwicklungsprozess von Batterien zu optimieren und zu beschleunigen. Dies umfasst die Anwendung von computergestützten Entwicklungsmethoden und digitalen Zwillingen. Auch der Einsatz von maschinellem Lernen ist wichtig, um grosse Datenmengen zu analysieren und Muster zu erkennen, die die Batterieforschung vorantreiben können. Dies hilft, die Effizienz und Genauigkeit der Forschung zu verbessern. Die Verwendung von künstlicher Intelligenz kann komplexe chemische Reaktionen innerhalb von Batterien besser verstehen und neue Materialien und Konzepte entwickeln. KI-gestützte Methoden ermöglichen es, schneller zu innovativen Lösungen zu gelangen.
Sicherung der langfristigen europäischen Führungsrolle in Bereichen wie Transport, stationäre Speicherung, Robotik, Luft- und Raumfahrt, medizinische Geräte und Internet der Dinge.
Die Initiative Battery 2030+ hat sich zum Ziel gesetzt, die langfristige europäische Führungsrolle in verschiedenen Schlüsselbereichen zu sichern. Die Entwicklung von neuen Batterien werden die Elektromobilität revolutionieren und die Leistung von Elektrofahrzeugen verbessern. Die Förderung von Technologien zur effizienten Energiespeicherung, um die Integration erneuerbarer Energien zu unterstützen und die Netzstabilität zu gewährleisten sind für die Energiewende dringend notwendig. Auch die Bereitstellung leistungsstarker Batterien für Roboteranwendungen, die eine längere Betriebsdauer und höhere Effizienz ermöglichen ist für die industriellen Standorte in Europa von zentraler Bedeutung. Es werden Batterien benötigt, welche den Anforderungen der Luft- und Raumfahrtindustrie gerecht werden und die Leistung von Flugzeugen und Raumfahrzeugen verbessern. Ebenso ein wesentlicher Bereich ist die Medizin: medizinische Geräte mit verbesserter Batterietechnologie sollen deren Zuverlässigkeit und Lebensdauer zu erhöhen.
Und mit Hilfe von IoT, Internet der Dinge sollen Batterien entstehen, welche die Anforderungen vernetzter Geräte erfüllen, eine lange Betriebsdauer gewährleisten und für deren Recycling wertvolle Daten liefern.
Was ist «Horizon Europe» Batterie 2030+?
Horizon Europe ist das Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union, das von 2021 bis 2027 läuft. Ein wichtiger Bestandteil dieses Programms ist die neue Initiative Battery 2030+, die darauf abzielt, die Entwicklung nachhaltiger, sicherer und leistungsstarker Batterien voranzutreiben.
Wie viel Geld wird mit Batterie 2030+ investiert?
Die Initiative Battery 2030+ wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe der Europäischen Union finanziert. Die genaue Investitionssumme für Battery 2030+ ist nicht immer leicht zu bestimmen, da sie Teil eines grösseren Finanzierungsrahmens ist. Allerdings hat die EU erhebliche Mittel für die gesamte Batterieforschung und -entwicklung bereitgestellt, um die Ziele der Initiative zu unterstützen. Horizon Europe hat ein Gesamtbudget von rund 95,5 Milliarden Euro für den Zeitraum 2021-2027. Ein Teil dieses Budgets wird für Projekte wie Battery 2030+ verwendet, die darauf abzielen, nachhaltige und leistungsstarke Batterien zu entwickeln.
Wofür wird das Geld Batterie 2030+ investiert?
Die Initiative Battery 2030+ investiert Mittel in verschiedene Schlüsselbereiche, um die Entwicklung nachhaltiger, sicherer und leistungsstarker Batterien voranzutreiben, wie Forschung und Entwicklung neuer Batteriekonzepte, Digitalisierung und künstliche Intelligenz sowie Herstellung und Recycling.
In welche Ländern wird mit Batterie 2030+ geforscht?
Die Initiative Battery 2030+ umfasst Forschungsprojekte in mehreren europäischen Ländern.
Deutschland
Deutschland ist ein zentraler Akteur in der Batterieforschung und -entwicklung, mit führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Schweden
Schweden, insbesondere die Universität Uppsala, spielt eine wichtige Rolle in der Initiative.
Frankreich
Frankreich beteiligt sich ebenfalls aktiv an der Forschung und Entwicklung neuer Batterietechnologien.
Belgien
Belgien ist ein weiterer wichtiger Standort für die Batterieforschung.
Niederlande
Die Niederlande tragen zur Entwicklung und Implementierung neuer Batteriekonzepte bei.
Diese Länder arbeiten zusammen, um die Ziele von Battery 2030+ zu erreichen und Europa eine führende Rolle im Bereich der Batterietechnologie zu sichern.
Wird auch in der Schweiz mit Batterie 2030+ geforscht?
Ja, auch die Schweiz ist aktiv an der Battery 2030+ Initiative beteiligt. Schweizer Forschungseinrichtungen wie die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und das Paul Scherrer Institut (PSI) spielen eine wichtige Rolle in dieser europäischen Forschungsinitiative.
Die Schweiz bringt ihre Expertise in verschiedenen Projekten ein, die sich auf die Entwicklung nachhaltiger, sicherer und leistungsstarker Batterien konzentrieren. Diese Projekte umfassen unter anderem die Entwicklung neuer Batteriematerialien und -technologien sowie die Nutzung von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz zur Beschleunigung der Batterieforschung. Die Beteiligung der Schweiz an Battery 2030+ ist gut auf die Schweizer Energiestrategie 2050 abgestimmt, die nachhaltige und effiziente Energiespeicherung als Schlüssel für ein kostengünstiges Energiesystem sieht.
Welche Projekte werden mit Batterie 2030+ gefördert?
Die Initiative Battery 2030+ fördert eine Vielzahl von Projekten, die darauf abzielen, die Batterietechnologie zu revolutionieren und Europa eine führende Rolle in diesem Bereich zu sichern.
SageLi - Lithium-Schwefel-Batterien.
Dieses Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung von Lithium-Schwefel-Batterien, die eine höhere Energiedichte und längere Lebensdauer bieten. Diese Batterien bieten eine höhere Energiedichte und längere Lebensdauer im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien. Hauptziele des SageLi-Projekts sein die Erhöhung der Energiedichte, Verlängerung der Lebensdauer und die Nachhaltigkeit. Diese Batterien werden mehr Energie speichern können, um die Leistung von Elektrofahrzeugen und anderen Anwendungen zu verbessern. Mit einer Verbesserung der Batteriematerialien und -technologien wird die Lebensdauer der Batterien zu verlängert und ihre Zuverlässigkeit zu erhöht. Der Einsatz umweltfreundlicher Materialien und Herstellungsprozesse, um die ökologischen Auswirkungen zu minimieren und die Recyclingfähigkeit zu verbessern ist ebenso ein wichtiges SageLi-Ziel. Es wurden bedeutende Fortschritte bei der Erforschung neuer Materialien erzielt, die die Leistung und Sicherheit von Lithium-Schwefel-Batterien verbessern. Erste Prototypen wurden erfolgreich getestet, um die praktische Anwendung der neuen Batterietechnologien zu demonstrieren. Es wurden bereits umweltfreundliche Herstellungsprozesse entwickelt, die die ökologischen Auswirkungen der Batterien minimieren und ihre Recyclingfähigkeit verbessern.
BIG-MAP - transformative Innovation.
Das Ziel dieses Projekts ist es, die Materialforschung durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen zu beschleunigen. Das BIG-MAP-Projekt (Battery Interface Genome - Materials Acceleration Platform) ist ein zentraler Bestandteil der Battery 2030+ Initiative und zielt darauf ab, die Batterieforschung und -entwicklung drastisch zu beschleunigen. Die Entwicklung einer einzigartigen Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur, die künstliche Intelligenz (KI), Hochleistungsrechnen (HPC) und autonome Syntheserobotik integriert, um die Entdeckung neuer Batteriematerialien und -schnittstellen zu beschleunigen ist zentraler Teil des BIG-MAP-Projektes. Es wird ein autonomes, "selbstfahrendes" Labor entwickelt, das in der Lage ist, neue Batteriematerialien zu entwerfen, zu synthetisieren und Experimente in Echtzeit zu orchestrieren und zu interpretieren. Dazu wird eine gemeinsame europäische Dateninfrastruktur geschaffen, welche die autonome Erfassung, Handhabung und Analyse von Daten aus allen Bereichen des Batterieentwicklungszyklus ermöglicht. Damit soll eine verbesserte, transformative Innovation erzielt werden, mit welcher eine 5- bis 10-fach höhere Entdeckungsrate neuer Batteriematerialien und -schnittstellen innerhalb der nächsten 5-10 Jahre zu erwarten ist.
BAT4EVER.
Dieses Projekt erforscht selbstheilende Batterien, die ihre Leistung über die Zeit hinweg erhalten können. Selbstheilende Mechanismen werden erforscht und implementiert, das heisst, Materialien, die in der Lage sind, sich selbst zu reparieren und die Leistung der Batterie über die Zeit hinweg zu erhalten. Die Erhöhung der Lebensdauer durch die Entwicklung von Batterien, die eine längere Lebensdauer haben und somit nachhaltiger sind ist das Hauptziel von BAT4EVER, wie der Name schon sagt. Das Risiko von Schäden und Ausfällen wird durch Verbesserung der Sicherheit von Batterien durch die Integration von selbstheilenden Materialien reduziert. Der Einsatz von umweltfreundlichen Materialien und Prozessen soll die ökologisch negativen Auswirkungen der Batterien minimieren. Es wurden autonome selbstheilende Binder entwickelt und in Silizium- und NMC811-Elektroden getestet und optimiert. Diese Binder tragen dazu bei, die Lebensdauer und Leistung der Batterien zu verlängern. Die erfolgreiche Entwicklung von 200 mAh mehrschichtigen Pouch-Zellen, die aus selbstheilenden Binder-Elektroden und ionischen Flüssigkeitselektrolyten bestehen war ein Meilenstein. Diese Zellen haben die Sicherheitsprüfungen gemäss den IEC 62133-2-Protokollen bestanden. Ebenso wichtig war die Einführung neuer Schnittstellen mit Bindern durch atomistische Modellierung, um die Effizienz und Sicherheit der Batterien zu verbessern. Die BAT4EVER-Zellen haben insgesamt einen geringeren ökologischen Fussabdruck im Vergleich zu Benchmark-Zellen, insbesondere wenn ihre Lebensdauer auf mehr als 10 Jahre verlängert wird.
HIDDEN.
Das HIDDEN-Projekt ist Teil der Battery 2030+ Initiative und konzentriert sich auf die Entwicklung von selbstheilenden Prozessen, um die Lebensdauer und Energiedichte von Lithium-Metall-Batterien zu erhöhen. Die Entwicklung neuartiger thermotroper flüssigkristalliner Elektrolyte, die sich selbst heilen können, um die Lebensdauer der Batterien zu verlängern ist ein zentraler Bestandteil des Projektes. Ebenso die Erforschung und Implementierung von piezoelektrischen Separatoren, die die Sicherheit und Effizienz der Batterien verbessern. Dabei wird der Einsatz von Schutzadditiven getestet, um die Leistung und Sicherheit der Batterien weiter zu erhöhen. Mit Hilfe der Anwendung von Multiskalenmodellierung werden die Phasenübergangstemperaturen der Elektrolyte gemessen um vielversprechende Moleküle zu identifizieren. Ein wichtiges Thema auch die Überwachung des Dendritenwachstums durch spezielle Analysealgorithmen, um die langfristige Sicherheit der Batterien zu gewährleisten.
Das Projekt hat erfolgreich die Synthese und Skalierung thermotropen flüssigkristallinen Elektrolyten vereinfacht und eine Bibliothek von all-in-one TILCs (thermotropic ionic liquid crystals) entwickelt. Der Proof of Concept für die Selbstheilung wurde auf Zellebene validiert. Ein piezoelektrischer Separator wurde im Pilotmassstab hergestellt und getestet. Die Testergebnisse deuten auf eine verlängerte Lebensdauer der Zellen hin. Es wurden Modellierungstools entwickelt, um die Phasenübergangstemperaturen der Elektrolyte zu schätzen und vielversprechende Moleküle mit niedrigen Phasenübergangstemperaturen zu identifizieren. Ein Heizelement auf Zellebene wurde entwickelt und mit Temperatursensoren getestet, um die Effizienz und Sicherheit der Batterien zu verbessern.
INSTABAT.
Dieses Projekt zielt darauf ab, die Echtzeitüberwachung von Batterien zu ermöglichen, um ihre Leistung und Sicherheit zu optimieren. Für die „In-Operando Überwachung“ wurde eine Multi-Sensor-Plattform entwickelt, die in der Lage ist, in Echtzeit wichtige Parameter einer Lithium-Ionen-Batteriezelle zu überwachen. Dazu gehören Temperatur, Druck, Spannung, Strom und chemische Zusammensetzung. Verbesserte Zustandsindikatoren wurden durch die Bereitstellung genauerer Zustandsindikatoren wie Ladezustand (SoC), Gesundheitszustand (SoH), Leistungszustand (SoP), Energiezustand (SoE) und Sicherheitszustand (SoS) durch die Integration physischer und virtueller Sensoren gewährleistet. Dadurch wurde eine Verbesserung der Sicherheit und Zuverlässigkeit von Batterien durch die Überwachung und Analyse physikalischer und chemischer Degradationsprozesse innerhalb der Zelle erzielt. Dies findet Anwendung für Elektrofahrzeuge: Demonstration der Vorteile der verbesserten Zustandsindikatoren durch zwei kritische Anwendungsfälle: Zyklisierung unter extremen Bedingungen und Hochleistungsaufladung für Elektrofahrzeuge ist beeindruckend.
Projekte der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und des Paul Scherrer Instituts (PSI).
Die Empa und das PSI entwickeln eine Schutzbeschichtung: Ein Forschungsteam am Empa hat eine neue nachhaltige Methode entwickelt, um die elektrochemische Leistung von Lithium-Ionen-Batterien zu verbessern. Diese Methode könnte die Effizienz von Batterien, insbesondere für Elektrofahrzeuge, erheblich steigern. Die Empa arbeitet auch an der Entwicklung von selbstheilenden Batteriematerialien, die die Lebensdauer und Sicherheit von Batterien erhöhen sollen. Ein weiteres Projekt konzentriert sich auf die Integration von Sensoren, die den Zustand der Batterie in Echtzeit überwachen und melden können.
Die Schweiz ist ein Land, das für seine hervorragenden Forschungsorganisationen und -infrastrukturen wie das PSI bekannt ist. Es gibt zahlreiche Beispiele für Unternehmen und Forschungsprojekte entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette. Ein Beispiel für eine grössere Initiative ist das Innosuisse-Flaggschiff CIRCUBAT.
CIRCUBAT ist ein Schweizer Forschungsprojekt, das darauf abzielt, ein zirkuläres Geschäftsmodell für Lithium-Ionen-Batterien zu entwickeln. Das Projekt bringt wichtige Akteure entlang des gesamten Lebenszyklus von Batterien zusammen, darunter Industriepartner, Regierungsorganisationen und NGOs. Durch Optimierung und Verbesserung des Recyclingprozesses soll die Materialrückgewinnung für wertvolle Materialien wie Kupfer, Aluminium, Lithium, Mangan, Nickel, Graphit und Kobalt verbessert werden. Dazu wird die Entwicklung eines trockenen, lösungsmittelfreien Elektrodenbeschichtungsprozesses gefördert, der erhebliche Energie- und Kosteneinsparungen ermöglicht. Dank datenbasierten Strategien und Technologien kann die Lebensdauer von Batterien während ihrer ersten Anwendung maximiert werden. Second-Life- und Recyclingmöglichkeiten werden optimiert, um den ökologischen Fussabdruck von Batterien zu minimieren.
Die Schweizer Batterieforschung ist weniger politikgetrieben, sondern reagiert eher auf die Bedürfnisse der Industrie. Die Schweiz verfügt über ein ausgezeichnetes F&E-Umfeld für Grundlagenforschung und Technologietransfer. Sie pflegt einen intensiven Austausch mit der europäischen Forschungsgemeinschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Disclaimer / Abgrenzung
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