Deutschland: Beste Balkonkraftwerke (BKW), Energiespeicher, gesetzlicher Rahmen, Produkttests, Wirtschaftlichkeit.
6.10.2025
Dieser Artikel verschafft einen Überblick über Balkonkraftwerke in Deutschland, einschliesslich detaillierter Vergleiche von Komplettsets von Anbietern wie Anker, Solakon, Priwatt, und EcoFlow. Es werden verschiedene Set-Konfigurationen, insbesondere mit zwei oder vier Solarmodulen und deren potenzieller Ertrag, vorgestellt. Ein signifikanter Fokus liegt auf den Vorteilen und der Wirtschaftlichkeit von Systemen, die mit Speicherlösungen wie der Anker SOLIX Solarbank ausgestattet sind, um den Eigenverbrauch zu maximieren. Darüber hinaus geht es um die technischen Aspekte wie bifaziale Module und Wechselrichter, sowie die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland, einschliesslich der erhöhten Einspeiseleistung von 800 Watt und der maximalen PV-Leistung von 2000 Watt.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung Balkonkraftwerke (BKW) und Energiespeicher.
1. Aufbau und Funktionsweise steckerfertige Balkonkraftwerke (BKW).
2. Welches sind die besten Balkonkraftwerke (BKW) nach Anbieter, Produkt, Vorteile und Preis.
3. Funktionsweise und Strombegrenzung.
4. Sicherheitsanforderungen für steckerfertige Balkonkraftwerke (BKW).
6. Meldepflicht, Dokumentation und Anmeldung beim Netzbetreiber.
7. Ertrag und Wirtschaftlichkeit.
8. Montage und Eigentumsverhältnisse.
9. Abgrenzung zur Grossanlage und weitere Aspekte.
Zusammenfassung Balkonkraftwerke (BKW) und Energiespeicher.
Marktentwicklung und Gesetzlicher Rahmen.
Die Nachfrage nach Balkonkraftwerken hat in den letzten Jahren rasant zugenommen, wobei in Deutschland inzwischen rund eine Million Anlagen in Betrieb sind. Haushalte nutzen BKW, um Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen zu gewinnen und den CO2-Ausstoss zu reduzieren.
Wichtige gesetzliche Änderungen (Solarpaket 1, seit Mai 2024):
- Maximale Einspeiseleistung: Die zulässige maximale Einspeiseleistung in das Hausnetz wurde von 600 Watt auf 800 Watt erhöht.
- Modulleistung: Die Solarmodulleistung darf nun bis zu 2000 Wp betragen, solange die Einspeisung auf 800 Watt gedrosselt wird.
- Anmeldung: Die Anmeldung ist stark vereinfacht und erfolgt verpflichtend im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur; die Meldepflicht beim Netzbetreiber entfällt.
- Anschluss: Ab 2025 wird der Einsatz von normalen Schuko-Steckern offiziell erlaubt, was den Anschluss vereinfacht. Die Wieland-Steckdose wird weiterhin als sichere Variante empfohlen, ist aber nicht zwingend vorgeschrieben.
- Mieterrechte: Die Installation von BKW gilt als privilegierte Massnahme; Vermieter können sie nicht ohne triftigen Grund verbieten.
- XXL-Anlagen (z.B. 4000 W): Systeme, die die 2000 Wp Modul- oder 800 W Einspeisegrenze überschreiten, gelten nicht mehr als Balkonkraftwerk, sondern als vollwertige PV-Anlage. Deren Installation und Anmeldung muss zwingend durch eine zertifizierte Elektrofachkraft erfolgen.
Energiespeicher: Technologie und Funktion.
Der Einsatz von Batteriespeichern ist entscheidend, da ohne Speicher nicht direkt verbrauchter Solarstrom unvergütet ins öffentliche Netz fliesst. Ein Speicher erhöht die Eigenverbrauchsquote typischerweise von etwa 50 % auf bis zu 70–80 %.
Wesentliche Speichereigenschaften:
- Technologie: LiFePO4-Akkus (Lithium-Eisen-Phosphat) sind der Standard aufgrund ihrer hohen Sicherheit, langen Lebensdauer (oft 10 Jahre Garantie) und Zyklenfestigkeit (5.000 bis 8.000 Zyklen).
- Kapazität: Gängige Kapazitäten liegen zwischen 1 kWh und 5 kWh. Die optimale Grösse für ein 800-Watt-BKW liegt bei etwa 2 kWh. Grössere Speicher (ab 10 kWh) sind für eine nahezu autarke Versorgung oder 4000-Watt-Anlagen empfehlenswert.
- Erweiterbarkeit: Viele moderne Systeme sind modular aufgebaut und können flexibel erweitert werden (z.B. Solakon ONE bis 12,66 kWh oder Anker SOLIX 3 Pro bis 16 kWh) oder sogar bis zu 80 kWh (APSystems EZHI durch AC-Parallelschaltung).
- Integration: Speicher verfügen oft über einen integrierten Wechselrichter, sind wetterfest (z.B. IP65), und unterstützen Smart-Meter-Systeme (z.B. Shelly) zur Echtzeit-Optimierung des Verbrauchs und der Nulleinspeisung.
- Sonderfunktionen: Viele Premium-Modelle bieten einen Notstrommodus (USV), der bei Stromausfall wichtige Haushaltsgeräte versorgt. Einige unterstützen auch dynamische Stromtarife und bidirektionales Laden (Laden des Akkus aus dem Netz bei günstigen Preisen).
Produkttests und Vergleiche.
In Tests von Mini-PV-Anlagen und Speichern haben sich mehrere Modelle hervorgetan:
Produkt/System |
Kategorie |
Besonderheiten & Bewertung |
Anker SOLIX 3 Pro |
Testsieger Speicher |
2,68 kWh Basis (erweiterbar bis 16 kWh). Bietet 1.200 Watt Notstrom und KI-Funktionen. Sehr gute Verarbeitung und App-Steuerung. |
Solakon ONE |
Preis-Leistungs-Sieger |
Günstiger Einstieg (ab 749 Euro). 2,11 kWh Kapazität (erweiterbar bis 12,66 kWh). Integrierter Wechselrichter, deutsche App/Firmware, Notstrom (1200 Watt). |
EcoFlow STREAM Ultra |
Beste Alternative/Notstrom |
Verfügt über 4 MPPTs, starker Notstrommodus (bis zu 2300 Watt). 1,92 kWh pro Modul. Kritisiert wurden kostenpflichtige erweiterte KI-Funktionen. |
APSystems EZHI |
High-Capacity/Innovation |
Hybrid-Parallelstruktur sorgt für Ausfallsicherheit; der Wechselrichter bleibt bei Speicherausfall aktiv. Extrem erweiterbar auf bis zu 40 kWh (oder 80 kWh mit AC-Parallelschaltung). |
Marstek Jupiter C Plus |
Günstige Option |
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (ab 599 Euro). 2,56 kWh Kapazität (erweiterbar auf 10,24 kWh). Für den Winterbetrieb geeignet durch spezielle Zellchemie ohne Heizelemente. |
Wirtschaftlichkeit:
Die Anschaffungskosten für ein BKW amortisieren sich in der Regel nach 2 bis 3 Jahren (ohne Speicher). Bei Hinzunahme eines Speichers verlängert sich die Amortisationsdauer zwar, aber der langfristige Ertrag und die Einsparungen sind signifikant höher (z.B. Solakon On Basic mit Speicher: 3 Jahre Amortisation, 7756 Euro Gewinn über 20 Jahre).
Montage und Zubehör:
Die Installation von Standard-BKW ist für Laien meist einfach (Plug & Play). Für eine optimale Stromausbeute ist eine Süd-Ausrichtung und ein Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad ideal. Bifaziale Solarmodule (Stromerzeugung auf Vorder- und Rückseite) erhöhen die Effizienz. Ein Smart Meter ist für die effiziente Steuerung und Echtzeitüberwachung unerlässlich.
Wartung:
BKW erfordern nur geringe Wartungsmassnahmen: eine jährliche Inspektion und eine halbjährliche Reinigung der Solarmodule genügen, um optimale Leistung und Sicherheit zu gewährleisten.
1. Aufbau und Funktionsweise steckerfertige Balkonkraftwerke (BKW).
Ein Balkonkraftwerk (BKW), auch als Mini-Solaranlage oder Stecker-Solargerät bezeichnet, ermöglicht es Privatpersonen, mit geringem Aufwand eigenen Solarstrom zu produzieren. Es ist für Mieter und Eigentümer gleichermassen geeignet und gilt als die einfachste Möglichkeit, selbst zum Stromproduzenten zu werden.
1. Aufbau steckerfertiger Balkonkraftwerke (BKW).
Ein steckerfertiges Balkonkraftwerk besteht im Wesentlichen aus folgenden Hauptkomponenten, die oft als Komplett-Set angeboten werden:
Solarmodule (PV-Module): Diese wandeln das Sonnenlicht in elektrische Energie um.
- Anzahl und Leistung: Die meisten Starter-Sets für Einsteiger umfassen ein bis vier PV-Module. Gängige Module haben eine Leistung von 400 bis über 500 Watt Peak (Wp).
- Technologie: Häufig werden monokristalline Zellen verwendet, die einen hohen Wirkungsgrad (oft 18 bis 23 %) und eine lange Lebensdauer bieten. Zunehmend kommen auch bifaziale Module (Glas-Glas-Module) zum Einsatz, die Strom sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite (durch reflektiertes Licht) erzeugen und dadurch den Ertrag um 25 bis 30 % steigern können.
Wechselrichter (Inverter/Mikrowechselrichter): Dieses Bauteil ist unerlässlich für den Betrieb.
- Hauptfunktion: Er wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in den im Haushalt üblichen Wechselstrom (230 Volt) um.
- Leistungsbegrenzung: Der Wechselrichter ist das Herzstück des Systems, da er bestimmt, wie viel Strom ins Hausnetz eingespeist wird. Für genehmigungsfreie Balkonkraftwerke ist die Einspeiseleistung in Deutschland auf maximal 800 Watt begrenzt (geregelt durch das Solarpaket 1).
Anschlusskabel und Stecker: Für die Verbindung mit dem Hausnetz sind verschiedene Kabel und Stecker erforderlich.
- Die Solarmodule werden über MC4-Stecker sicher und wetterfest mit dem Wechselrichter verbunden.
- Der Wechselrichter wird über ein Anschlusskabel mit einer Wandsteckdose verbunden, meist über einen Schuko-Stecker oder optional einen sichereren Wieland-Stecker bzw. eine Wieland-Steckdose, deren Einsatz seit 2025 offiziell erlaubt ist.
Halterung.
Dient zur Befestigung der Module, beispielsweise am Balkongeländer, auf der Terrasse, auf Flachdächern oder an der Fassade. Optimal ist eine Ausrichtung nach Süden mit einem Neigungswinkel von 30 bis 35 Grad.
Optionale Systemerweiterungen:
- Stromspeicher (Batteriespeicher): Diese Komponenten ähneln oft Powerstations und sind 20 bis 30 Kilogramm schwer. Sie speichern überschüssige Energie, die tagsüber nicht direkt verbraucht wird, um sie abends, nachts oder bei schlechtem Wetter zur Deckung des Grundbedarfs zur Verfügung zu stellen. Bei modernen Systemen wie der Anker Solarbank 3 oder dem Solakon ONE ist der Wechselrichter oft bereits im Speicher integriert. Die Kapazität liegt typischerweise zwischen 1 und 5 kWh.
- Smart Meter: Misst den Stromverbrauch des Haushalts in Echtzeit und kommuniziert diese Daten an das Speichersystem, um die Stromeinspeisung präzise anzupassen und so den Eigenverbrauch zu maximieren (Nulleinspeisung).
2. Funktionsweise von Balkonkraftwerken (BKW).
Die Funktionsweise eines Balkonkraftwerks ist darauf ausgelegt, den selbst erzeugten Strom effizient und unkompliziert im Haushalt zu nutzen.
1. Stromerzeugung (Gleichstrom):
Die Solarmodule fangen das Sonnenlicht ein und wandeln es in Gleichstrom (DC) um.
2. Umwandlung (Wechselstrom):
Der Wechselrichter nimmt diesen Gleichstrom auf und transformiert ihn in haushaltsüblichen Wechselstrom (AC). Er sorgt zudem dafür, dass die Einspeiseleistung den gesetzlichen Maximalwert von 800 Watt nicht überschreitet.
3. Einspeisung in das Hausnetz:
Der Wechselstrom wird über das Anschlusskabel und die Steckdose (Schuko oder Wieland) direkt in das Hausstromnetz eingespeist.
4. Priorisierte Eigennutzung:
Der selbst erzeugte Strom wird automatisch bevorzugt von den gerade im Haushalt betriebenen Elektrogeräten (wie Kühlschrank, Router, Fernseher) verbraucht. Dies liegt daran, dass der Strom immer den Weg des geringsten Widerstandes nimmt, welcher zu den Haushaltsgeräten kürzer ist als zum öffentlichen Netz.
5. Umgang mit Überschuss und Mangel:
- Mangel: Reicht der erzeugte Solarstrom nicht aus, wird der restliche Energiebedarf wie gewohnt aus dem öffentlichen Netz bezogen.
- Überschuss ohne Speicher: Wird mehr Solarstrom produziert, als aktuell im Haushalt verbraucht wird (und der Wechselrichter maximal 800 Watt einspeist), fliesst der überschüssige Strom automatisch und unvergütet in das öffentliche Netz ab.
- Überschuss mit Speicher: Bei Verwendung eines Speichers wird der überschüssige Strom zwischengespeichert, anstatt ins Netz eingespeist zu werden. Er kann dann später bei Bedarf (z. B. nachts oder bei Verbrauchsspitzen) entnommen werden. Dies steigert die Eigenverbrauchsquote erheblich, oft auf bis zu 80 %.
3. Installation und Betrieb.
Die Installation eines Balkonkraftwerks ist in der Regel einfach und kann von Laien ohne grosse Vorkenntnisse selbst durchgeführt werden (Plug & Play). Die Installation eines Komplett-Sets dauert je nach Befestigungsart typischerweise zwischen 1 und 3 Stunden.
Wichtige Voraussetzungen für den Betrieb umfassen:
Der Stromzähler muss über eine Rücklaufsperre verfügen oder ein digitaler Zweirichtungszähler sein.
Die Anlage muss beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden, was durch das Solarpaket 1 vereinfacht wurde. Eine Genehmigung ist nicht erforderlich, solange die 800-Watt-Grenze eingehalten wird.
Obwohl Balkonkraftwerke im Winter deutlich weniger Strom erzeugen als im Sommer, können sie bei kalten Temperaturen an ihrem Standort verbleiben. Hochwertige Wechselrichter halten in der Regel 10 bis 12 Jahre, während die Solarmodule oft eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren haben. Die Investition amortisiert sich meist schon nach 2 bis 4 Jahren.
2. Welches sind die besten Balkonkraftwerke (BKW) nach Anbieter, Produkt, Vorteile und Preis.
Die Auswahl des "besten" Balkonkraftwerks (BKW) hängt stark von Ihren individuellen Prioritäten ab, wie etwa dem Budget, der gewünschten Leistung, der Erweiterbarkeit (Speicher) und den Anforderungen an die Montage.
Die verwendeten Quellen bieten umfassende Vergleiche, wobei die Anker SOLIX Solarbank 3 Pro als Testsieger bei den Komplettsystemen mit Speicher hervorsticht und Solakon oft als Preis-Leistungs-Sieger genannt wird.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der besten Anbieter und Produkte, basierend auf den vorliegenden Tests und Bewertungen:
Die besten Balkonkraftwerke und Speicher im Überblick (2025).
Testsieger (Premium-System mit Speicher).
- Produkt: Anker
- SOLIX Solarbank 3 Pro
- Vorteile: Höchste
- Effizienz und Funktionen. Integrierter Wechselrichter und Notstromfunktion. KI-Intelligenz zur Ertragsoptimierung und Nutzung dynamischer Stromtarife. Modular erweiterbarer Speicher (bis zu 16 kWh). Sehr intuitive App.
- Preisbeispiele: Speicher: ab 1.299 Euro. Premium-Set (4 x 500 W Module + SOLIX 3): ab 1.549 Euro.
Preis-Leistungs-Sieger (Gesamt-Set).
- Produkt: Solakon
- onBasic 1000W
- Preisbeispiele: Set ohne Speicher (1000 W): ab 220 Euro (Solakon); 279,99 Euro zzgl. Versand.
- Vorteile: Sehr günstig. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Bifaziale 500-Watt-Module für bessere Ausbeute. Eigene, in Deutschland entwickelte App zur Überwachung und Drosselung.
Preis-Leistungs-Sieger (Speicher).
- Produkt: Solakon ONE
- Preisbeispiele: Speicher: ab 749 Euro. Set (onBasic + ONE Speicher): ab 909,99 Euro zzgl. Versand.
- Vorteile: Günstigster Komplettspeicher. All-in-One-Gerät mit integriertem Wechselrichter. Modular erweiterbar auf bis zu 12,66 kWh (6 Einheiten). EPS-Notstromfunktion (bis 1.200 Watt). Deutsche Server für hohen Datenschutz.
Beste Alternative (Notstrom & Flexibilität).
- Produkt: EcoFlow STREAM Ultra
- Preisbeispiele: Speicher: ab 1.149 Euro. Set (Ultra Speicher + 1.780 W Panels): Tipp ab 999 Euro.
- Vorteile: Besonders starker Notstrommodus (bis zu 2.300 Watt über zwei Steckdosen). Flexibel erweiterbar auf 12 kWh. Einfache Installation und übersichtliche App.
Beste Halterung & Qualität.
- Produkt: Kleines Kraftwerk (z. B. XL Duo)
- Preisbeispiele: XL Duo Set (2 x 500 W Panels): ab 422 Euro (mit Rabatt). Set mit Anker Solarbank 2 Pro: unter 1.000 Euro.
- Vorteile: Setzt auf statisch geprüfte Halterungen "Made in Germany". Sehr gute Materialqualität und Verarbeitung. Full-Black-Module.
Günstigste Sets/Preiseinstieg.
- Produkt: AC-TEC
- Preisbeispiele: Sets (z. B. 910 Wp Growatt NEO800M-X) bereits ab 199 Euro.
- Vorteile: Bietet eine grosse Bandbreite unglaublich günstiger Solarlösungen.
Bester Kundenservice.
- Produkt: Yuma GmbH
- Preisbeispiele: Yuma Flat 900+ Bifazial: 419 Euro zzgl. Versand/Kabel.
- Vorteile: Bester Kundenservice und grösstes Sortiment. Bietet bifaziale Glas-Glas-Module mit 40 Jahren Leistungsgarantie.
Detaillierte Produkt- und Anbietervorteile.
Anker SOLIX (Testsieger).
Anker wird in den Tests als aktueller Testsieger hervorgehoben:
- Produkt: Anker SOLIX Balkonkraftwerk basierend auf der Solarbank 3 Pro.
- Vorteile: Die Solarbank 3 Pro hat einen integrierten Wechselrichter und bietet vier MPPTs (Maximum Power Point Tracker). Sie überzeugt durch ihre einfache Einrichtung und die intuitive App. Das System ist kompatibel mit Anker & Shelly Smart Metern und bietet gratis KI-Funktionen zur Ertragsoptimierung. Die Notstromfunktion ist vorhanden, wenn auch mit 1.200 Watt eingeschränkter als bei EcoFlow.
- Preis: Ein Premium-Set (4 bifaziale 500-Watt-Module + SOLIX 3 Speicher) ist ab 1.549 Euro erhältlich (inklusive gratis Smart Meter). Das Quattro XL Komplettpaket von Kleines Kraftwerk mit der Solarbank 3 Pro (4 x 500 W) wird für 1.399 Euro angeboten.
Solakon (Preis-Leistungs-Sieger).
Solakon bietet eine der günstigsten und dennoch qualitativ hochwertigen Lösungen:
- Produkt: Solakon ONE (Speicher) und Solakon onBasic (Set).
- Vorteile: Die Sets punkten durch ihr Top Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Solakon ONE Speicher (ab 749 Euro) bietet eine gute Kapazität (2,11 kWh pro Modul) und ist modular erweiterbar auf bis zu 12,66 kWh. Ein grosses Plus ist die eigene, extra in Deutschland entwickelte Solakon App, die detaillierte Statistiken und Steuerungsoptionen ermöglicht. Solakon Module (z. B. im onBasic Set) haben oft einen sehr guten Wirkungsgrad (22,55 %) und sind bifazial.
- Preis: Das onBasic 1000 Watt Set (ohne Speicher) ist ein Preissieger und kostet nur 279,99 Euro zzgl. Versand. Das Set mit Solakon ONE Speicher liegt bei 909,99 Euro zzgl. Versand.
EcoFlow (Starke Alternative mit Notstrom).
EcoFlow wird als gute Alternative zu Anker angesehen, insbesondere wegen der starken Notstromfunktion:
- Produkt: EcoFlow STREAM Ultra (All-in-One-Speicher).
- Vorteile: Der STREAM Ultra überzeugt mit einer starken Notstromfunktion, die über zwei integrierte Steckdosen bis zu 2.300 Watt liefert. Er ist eine flexible All-in-One-Lösung mit integriertem Wechselrichter und Smart Meter.
- Preis: Der EcoFlow STREAM Ultra Speicher ist ab 1.149 Euro erhältlich.
Kleines Kraftwerk (Beste Halterung).
Kleines Kraftwerk hebt sich durch seine hochwertigen Zubehörteile hervor.
- Vorteile: Der Anbieter setzt auf statisch geprüfte Halterungen "Made in Germany", die in puncto Qualität und Stabilität neue Massstäbe setzen. Das XL Duo Set (2 x 500 W bifaziale Module) bietet eine überdurchschnittliche Leistung.
- Preis: Das Duo Garten Komplettpaket (900 Wp+) ist ab 459 Euro erhältlich. Das leistungsstärkere Quattro XL Set (2000 Wp) mit Anker Solarbank 3 Pro Speicher kostet 1.564 Euro (mit Rabattcode).
XXL-Balkonkraftwerke (Über 800 Watt Einspeisung).
Anlagen mit Modulleistungen über 2.000 Watt (z. B. 4.000 Watt Okta-Sets mit 8 Modulen) gelten rechtlich nicht mehr als steckerfertiges Balkonkraftwerk, sondern als vollwertige PV-Anlage. Sie nutzen jedoch meist einen 800-Watt-Wechselrichter, um die Einspeisegrenze einzuhalten und so maximale Erträge zu erzielen, besonders bei Bewölkung (Over-Paneling).
Solche Systeme sind in der Regel teurer und erfordern oft die Installation durch einen Elektriker.
Anbieter: AC-TEC
- Produktname: AC-TEC 4040-Watt-Set
- Gesamtleistung (Module): 8 x 505 Watt (4.040 W)
- Speicher / Kapazität: Anker SOLIX Solarbank 3 Pro (2,7 kWh, erweiterbar auf 16 kWh)
- Preis (ca.): ab 1.759 Euro
Anbieter: Solakon
- Produktname: onPower Plus
- Gesamtleistung (Module): 8 x 500 Watt (4.000 W)
- Speicher / Kapazität: Solakon ONE (2,11 kWh, erweiterbar auf 12,66 kWh)
- Preis (ca.): ab 1.399,99 Euro
Anbieter: Kleines Kraftwerk
- Produktname: XXL-Set
- Gesamtleistung (Module): 8 x 500 Watt (4.000 W)
- Speicher / Kapazität: Anker SOLIX Solarbank 3 Pro (2,7 kWh, erweiterbar auf 16 kWh)
- Preis (ca.): ab 1.829 Euro
Wichtige Speicher-Alternativen im Vergleich.
Speicher sind besonders sinnvoll, da überschüssiger, nicht sofort verbrauchter Solarstrom sonst unvergütet ins öffentliche Netz abfliesst. Die gängige Kapazität liegt bei 1 bis 2 kWh für Standardhaushalte.
Produkt: Anker SOLIX Solarbank 3 Pro (Testsieger).
- Kapazität (pro Einheit): 2.688 Wh (2,7 kWh)
- Max. Eingangsleistung (PV): 2.000 Watt
- Notstrom: Ja (1.200 Watt)
- Preis (Speicher-Basis): ca. 1.299 Euro
Produkt: Solakon ONE (Preis-Leistung).
- Kapazität (pro Einheit): 2.110 Wh (2,11 kWh)
- Max. Eingangsleistung (PV): 2.600 Watt (4 x 650 W)
- Notstrom: Ja (EPS, 1.200 Watt)
- Preis (Speicher-Basis): ca. 749 Euro
Produkt: EcoFlow STREAM Ultra (Alternative).
- Kapazität (pro Einheit): 1.920 Wh (1,9 kWh)
- Max. Eingangsleistung (PV): 2.000 Watt
- Notstrom: Ja (2.300 Watt)
- Preis (Speicher-Basis): ca. 1.149 Euro
Produkt: Growatt NOAH 2000 (Schnäppchen).
- Kapazität (pro Einheit): 2.048 Wh (2,05 kWh)
- Max. Eingangsleistung (PV): 1.800 Watt
- Notstrom: Nein
- Preis (Speicher-Basis): ca. 435 Euro
Produkt: Marstek Jupiter C+.
- Kapazität (pro Einheit): 2.560 Wh (2,56 kWh)
- Max. Eingangsleistung (PV): 2.400 Watt (4 x 600 W)
- Notstrom: Nein
- Preis (Speicher-Basis): ab 599 Euro
Stiftung Warentest Ergebnisse (Mai 2025).
Die Stiftung Warentest prüfte acht Balkonkraftwerke mit 800 Watt Leistung, wobei Mängel bei den Halterungen bei den meisten Sets zu schlechten Gesamtnoten führten.
- Testsieger (Note 2,2): Green Solar Balkonkraftwerk Universaldach 900/800 bifazial.
- Vorteile: Stabile Halterung, sehr gute elektrische Sicherheit, guter Wirkungsgrad.
- Nachteile: Module können nicht angewinkelt werden, was die maximale Stromausbeute schmälert.
- Preis-Leistungs-Sieger (Note 2,4): Heckert Solar Zeus Smartsystem 800+ Flachdach.
- Vorteile: Niedriger Kaufpreis (329 Euro), Bestnote bei Stabilität.
- Nachteile: Wirkungsgrad sank bei starker Hitze deutlich.
Trotz der guten Noten der Stiftung Warentest für Green Solar und Heckert Solar wird die Methodik von Experten kritisiert, da die extremen Belastungstests der Halterungen (Zug-/Druckversuche) in der Praxis kaum relevant seien und der Test nicht den aktuellen Markt widerspiegele. Die getesteten Systeme von Green Solar und Heckert Solar sind jedoch empfehlenswert. Anbieter wie Solakon und Anker, die in anderen Fachmagazinen Testsieger sind, waren im Warentest 2025 nicht berücksichtigt.
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3. Funktionsweise und Strombegrenzung.
Ein Balkonkraftwerk (BKW) funktioniert nach dem Prinzip der maximierten Eigennutzung des selbst erzeugten Solarstroms im Haushalt, wobei der Wechselrichter die zentrale Rolle bei der Strombegrenzung und der Umwandlung der Energie spielt.
Funktionsweise eines Balkonkraftwerks.
Die Funktionalität lässt sich in drei grundlegende Schritte unterteilen: Erzeugung, Umwandlung und Einspeisung/Nutzung.
1. Stromerzeugung und Umwandlung.
Die Solarmodule (auch PV-Module genannt) fangen das Sonnenlicht ein und wandeln es in Gleichstrom (DC) um. Da der Haushalt nur Wechselstrom (AC) nutzt, ist der Wechselrichter (auch Inverter genannt) unverzichtbar. Der Wechselrichter hat die Hauptaufgabe, den Gleichstrom aus den Modulen in den haushaltsüblichen Wechselstrom (230 Volt) umzuwandeln.
2. Einspeisung und Eigennutzung.
Der umgewandelte Wechselstrom wird über ein Anschlusskabel (meist mit Schuko-Stecker, der ab 2025 offiziell erlaubt ist, oder einem Wieland-Stecker) direkt in das häusliche Stromnetz eingespeist.
Der erzeugte Solarstrom wird im Haushalt priorisiert genutzt. Dies liegt am Prinzip des geringsten Widerstandes: Der Strom nimmt den kürzesten Weg, der in der Regel zu den gerade aktiven Elektrogeräten (der sogenannten Grundlast wie Kühlschrank, Router, Standby-Geräten, Fernseher) führt, anstatt ins öffentliche Netz abzufliessen.
- Bei zu wenig Strom: Reicht der Solarstrom nicht aus, wird die Differenz automatisch und nahtlos aus dem öffentlichen Netz bezogen.
- Bei Überschuss (ohne Speicher): Wird mehr Solarstrom produziert, als im Haushalt verbraucht wird, fliesst der Überschuss automatisch und unvergütet in das öffentliche Netz ab.
3. Rolle des Speichers (Optional).
Ein Batteriespeicher (z. B. Anker SOLIX 3 Pro oder Solakon ONE) steigert die Effizienz erheblich. Er ermöglicht es, den tagsüber produzierten, aber nicht sofort verbrauchten Überschussstrom zu speichern. Dieser gespeicherte Strom kann dann später, etwa abends oder nachts, zur Deckung der Grundlast verwendet werden.
Moderne Speicher verfügen zudem über:
- Smart Meter Integration: Ein Smart Meter überwacht den Stromverbrauch in Echtzeit und teilt diese Daten dem Speichersystem mit. Dadurch kann die Stromeinspeisung präzise angepasst werden, um eine Nulleinspeisung (kein Strom wird unvergütet ins Netz abgegeben) zu erreichen und den Eigenverbrauch zu maximieren.
- Notstromfunktion (EPS): Viele Speicher, wie der EcoFlow STREAM Ultra X oder Anker SOLIX 3 Pro, bieten eine Notstromfunktion (Inselbetrieb). Im Falle eines Stromausfalls würden herkömmliche BKW aus Sicherheitsgründen sofort abschalten, aber Systeme mit Notstrom können ausgewählte Geräte wie Router oder Kühlschrank über spezielle Steckdosen weiter mit Strom versorgen (z. B. bis zu 1.200 Watt beim Anker SOLIX 3 Pro oder bis zu 2.300 Watt beim EcoFlow STREAM Ultra X).
Strombegrenzung und gesetzliche Vorgaben.
Die Strombegrenzung ist ein zentrales Sicherheitsmerkmal und wird durch den Wechselrichter gewährleistet, um eine Überlastung der Hausleitungen zu verhindern.
Maximale Einspeiseleistung (AC-Ausgang).
Das Solarpaket 1 hat die gesetzliche Grenze für selbst installierte Balkonkraftwerke (Stecker-Solaranlagen) deutlich angehoben:
- Die maximale Einspeiseleistung ins Hausnetz (die Ausgangsleistung des Wechselrichters/AC-Ausgangs) liegt seit Mai 2024 bei 800 Watt.
- Die Aufgabe des Wechselrichters ist es, die erzeugte Energie auf diesen maximal erlaubten Wert zu drosseln, bevor sie in die Wohnung oder das Haus gelangt.
- Modulleistung (Over-Paneling)
- Obwohl die Einspeiseleistung auf 800 Watt begrenzt ist, darf die Gesamtleistung der Solarmodule (PV-Leistung), die am Wechselrichter angeschlossen sind, deutlich höher sein:
- Die Modulleistung (Watt Peak, Wp) ist in Deutschland auf maximal 2.000 Watt Peak begrenzt.
- Der Einsatz von Modulen mit einer höheren Gesamtleistung als der Wechselrichter zugibt (z. B. vier 500-Watt-Module ergeben 2.000 Wp) wird als Over-Paneling bezeichnet.
- Nutzen von Over-Paneling: Over-Paneling ist sinnvoll, da Solarmodule ihre Maximalleistung (Wp) nur unter idealen Bedingungen (perfekter Sonnenschein, optimale Temperatur und Ausrichtung) erreichen. Durch das Überdimensionieren der Module können die vollen 800 Watt Einspeiseleistung auch bei bewölktem Wetter oder suboptimaler Ausrichtung (z. B. morgens oder abends) zuverlässiger und über längere Zeiträume erzielt werden, was den Gesamtertrag maximiert.
Grenze für grosse Anlagen.
PV-Anlagen, die eine höhere Einspeiseleistung als 800 Watt aufweisen, gelten rechtlich nicht mehr als Balkonkraftwerk, sondern als vollwertige Photovoltaikanlage. Solche grösseren Anlagen (z. B. 4.000 Watt Sets) sind zwar technisch möglich, erfordern aber zwingend die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Installation durch eine zertifizierte Elektrofachkraft.
4. Sicherheitsanforderungen für steckerfertige Balkonkraftwerke (BKW) in Deutschland.
1. Gesetzliche Leistungsbegrenzung und Anmeldung.
Um die Sicherheit im Hausnetz zu gewährleisten und die Anlagen als "Stecker-Solargeräte" zu klassifizieren, gelten klare Leistungsgrenzen, die durch das Solarpaket 1 neu geregelt wurden:
- Maximale Einspeiseleistung: Die zulässige maximale Einspeiseleistung (Ausgangsleistung des Wechselrichters/Inverters in das Hausnetz) beträgt für selbst installierte Balkonkraftwerke 800 Watt.
- Modulleistung (Wp): Die Gesamtleistung der Solarmodule (PV-Leistung) darf bis zu 2.000 Watt Peak (Wp) betragen. Die höhere Modulleistung ist erlaubt, da der Wechselrichter die Einspeisung auf 800 Watt drosselt.
- Rechtliche Einstufung und Installation
- Anlagen, die die 800-Watt-Einspeisegrenze einhalten, sind in Deutschland genehmigungsfrei. Es ist jedoch Folgendes zu beachten:
- Anmeldung: Die Anlage muss zwingend im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Diese Anmeldung wurde durch das Solarpaket 1 vereinfacht. Die Meldepflicht beim Netzbetreiber entfällt, da die Bundesnetzagentur diesen automatisch benachrichtigt.
- Installationspflicht: Die Montage eines Balkonkraftwerks kann in der Regel von Laien selbst durchgeführt werden (Plug & Play), wenn ein Modell mit Schuko-Stecker verwendet wird.
- Wichtig: Anlagen, die mehr als 800 Watt einspeisen wollen (z. B. 4000-Watt-Systeme), gelten rechtlich als vollwertige Photovoltaikanlage und erfordern zwingend die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Installation durch eine zertifizierte Elektrofachkraft.
2. Technische Sicherheitsstandards und Komponenten.
Die Sicherheit eines BKW hängt massgeblich von der Qualität der Komponenten und der Einhaltung elektrischer Normen ab.
2.1. Der Wechselrichter (Inverter).
Der Wechselrichter ist für die elektrische Sicherheit entscheidend.
- Automatischer Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz): Alle verwendeten Wechselrichter müssen über einen automatischen Netz- und Anlagenschutz (ENS) verfügen, der die Anlage bei Problemen sofort abschaltet. Dieser Kuppelschalter (z. B. ein Leistungsrelais) stellt eine galvanische Abschaltung sicher, sodass kein Strom mehr fliesst, sobald der Stecker aus der Dose gezogen wird oder Störungen (wie Spannungs- oder Frequenzabweichungen) auftreten. Dies verhindert Stromschläge und schützt das Netz.
- Zertifizierung: Wechselrichter sollten den geltenden VDE-Normen entsprechen. Speziell wird die Konformität mit der VDE AR-N 4105:2018-11 für den Netz- und Anlagenschutz gefordert. Die Geräte sollten zudem CE-zertifiziert sein.
- Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV): Der Wechselrichter muss die EMV-Vorschriften erfüllen, um sicherzustellen, dass er keine schädlichen Störungen für andere elektrische Geräte in Wohngebieten verursacht.
2.2. Anschluss und Steckersystem.
Die Verbindung zum Hausnetz ist ein kritischer Punkt für die Sicherheit:
- Schuko-Stecker: Ab 2025 ist der Einsatz des normalen Schuko-Steckers für Balkonkraftwerke offiziell erlaubt, was den Anschluss stark vereinfacht. Dennoch gab es Sicherheitsbedenken von Experten, da die Kontakte beim Ziehen frei liegen. Der in Deutschland verkaufte Wechselrichter muss jedoch den sofortigen Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) bieten, der eine Berührungssicherheit gewährleistet.
- Wieland-Stecker: Die Verwendung eines Wieland-Steckers (oder einer Wieland-Steckdose) ist die sicherere Variante und wird von Experten empfohlen. Dieser Stecker ist verpolungssicher und die äusseren Stifte sind vor direktem Berührungskontakt geschützt. Allerdings muss die Wieland-Steckdose von einem Elektriker montiert werden.
- Veraltete Haustechnik: Bei sehr veralteter Haustechnik wird empfohlen, einen Fachmann zu beauftragen, um einen Wieland-Stecker zu montieren oder die Haustechnik allgemein überprüfen zu lassen, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
2.3. Schutzklassen (Wetterfestigkeit).
Da die Komponenten im Freien betrieben werden, müssen sie wetterfest sein:
- Solarmodule: Die Module selbst sollten mindestens die Schutzklasse IP6X (dicht gegen Staub und Berührung) aufweisen. Viele Module haben IP65 oder höher.
- Kabel und Wechselrichter: Kabel und Wechselrichter sollten mindestens über die Schutzklasse IP64 (geschützt gegen Spritzwasser) verfügen. Besser sind die Schutzklassen IP65 (geschützt gegen Strahlwasser, z. B. Anker Solarbank 3 Pro) oder IP66.
- Speicher: Viele moderne Speicher, wie der Solakon ONE oder der EcoFlow STREAM Ultra X, sind ebenfalls wetterfest (z. B. IP65) und auf Langlebigkeit ausgelegt (z. B. -20 °C bis 55 °C Betriebstemperatur beim Solakon ONE, Anker SOLIX 3 und EcoFlow STREAM Ultra X).
2.4. Montage und Statik.
Die physische Sicherheit der Anlage ist besonders wichtig, um Gefahren wie Abstürze oder Schäden bei Unwettern zu vermeiden.
- Halterungen: Die Halterungen müssen fachgerecht angebracht und gegen äussere Einflüsse (Wind, Sturm) gesichert sein. Bei Flachdachmontagen ist eine Sicherung durch schweren Ballast (z. B. Gehwegplatten aus Beton) zwingend erforderlich, damit die Anlage bei Sturm nicht wegfliegt.
- Stabilität: Bei Montagesystemen gab es in Tests der Stiftung Warentest Mängel bei der Stabilität, die unter starker Belastung (Zug- und Druckversuche) zu schlechten Gesamtnoten führten. Anbieter wie Kleines Kraftwerk legen Wert auf statisch geprüfte Halterungen "Made in Germany".
- Höhe: Je höher PV-Module angebracht werden, desto stärker müssen sie gegen Abstürze und starken Wind gesichert werden. Nur bei Glas-Solarmodulen in mehr als vier Metern Höhe galten früher besondere Sicherheitsvorschriften, die aber für Balkonkraftwerke entfallen sind.
3. Zertifikate und Qualitätssiegel.
Beim Kauf sollten Komponenten gewählt werden, die über entsprechende Nachweise verfügen:
- DGS Prüfzeichen: Komponenten, die ohne Bedenken installiert werden können, sind oft am DGS Prüfzeichen ("DGS-Sicherheitsstandard für steckbare Stromerzeugungsgeräte DGS 0001:2019-10") zu erkennen.
- Garantien: Lange Produkt- und Leistungsgarantien geben einen Hinweis auf die erwartete Langlebigkeit und Qualität: Solarmodule haben meist 15 bis 25 Jahre Produktgarantie und 25 bis 30 Jahre Leistungsgarantie. Hochwertige bifaziale Glas-Glas-Module bieten teilweise sogar bis zu 40 Jahre Leistungsgarantie (z. B. Yuma). Wechselrichter haben meist 10 bis 12 Jahre Garantie.
5. Konformitätserklärung Deutschland.
Die Konformitätserklärung ist ein zentrales Dokument für den legalen und sicheren Betrieb steckerfertiger Balkonkraftwerke (BKW) in Deutschland, da sie bestätigt, dass die verwendeten Komponenten die nationalen Sicherheitsstandards und technischen Vorschriften einhalten.
Die Konformitätserklärung beziehungsweise der technische Nachweis muss insbesondere für den Wechselrichter (Inverter) vorliegen, da dieser die Einspeisung in das Hausnetz regelt.
Zentrale Anforderungen an die Konformität in Deutschland.
Für den Betrieb von Balkonkraftwerken sind insbesondere folgende Normen und Sicherheitsmerkmale entscheidend, deren Einhaltung in der Konformitätserklärung bestätigt werden muss:
1. Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz).
Der Wechselrichter muss über einen automatischen Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) verfügen. Dies ist die wichtigste technische Voraussetzung für die Sicherheit der Anlage.
- Zertifizierung: Der Wechselrichter muss die Konformität mit den geltenden VDE-Normen nachweisen, insbesondere der VDE AR-N 4105:2018-11 für den Netz- und Anlagenschutz.
- Technischer Mechanismus: Der NA-Schutz muss eine galvanische Abschaltung gewährleisten, um Stromschläge zu verhindern. Dafür ist ein Kuppelschalter, meist ein elektromechanisches Relais, im Wechselrichter verbaut. Dieses Relais sorgt dafür, dass sofort kein Strom mehr fliesst, sobald der Stecker aus der Dose gezogen wird oder wenn Störungen (wie Spannungs- oder Frequenzabweichungen) im Netz auftreten.
2. Normen und Zertifikate.
Alle Komponenten, insbesondere der Wechselrichter und die Module, müssen die grundlegenden europäischen und nationalen Sicherheitsstandards erfüllen:
- CE-Kennzeichnung: Die Komponenten müssen CE-zertifiziert sein und somit die Anforderungen der Niederspannungsrichtlinie der EU erfüllen.
- EMV-Vorschriften: Der Wechselrichter muss den EMV-Vorschriften (Elektromagnetische Verträglichkeit) entsprechen. Dies gewährleistet, dass er keine schädlichen Störungen für andere elektrische Geräte in Wohngebieten verursacht.
- DGS Prüfzeichen: Komponenten, die ohne Bedenken installiert werden können, sind oft am DGS Prüfzeichen ("DGS-Sicherheitsstandard für steckbare Stromerzeugungsgeräte DGS 0001:2019-10") zu erkennen.
3. Anpassung an die 800-Watt-Grenze.
Obwohl das Solarpaket 1 die maximal erlaubte Einspeiseleistung von 600 Watt auf 800 Watt erhöht hat, galt die VDE-Norm (VDE AR-N 4105:2018-11) ursprünglich nur bis 600 Watt.
- Neue VDE Norm: Eine neue VDE Norm, die die 800-Watt-Grenze und weitere sicherheitstechnische Aspekte behandelt, wurde am 3. Mai von Fachleuten vorgelegt und wird derzeit erarbeitet. Es wird mit der Gültigkeit dieser neuen Norm im Winter 2025 gerechnet, um die rechtliche Grauzone zu schliessen, die durch die vorzeitige Anhebung der gesetzlichen Einspeisegrenze entstanden ist.
Konformität und Zulässigkeit der Installation.
Der Nachweis der Konformität des Wechselrichters (NA-Schutz-Zertifikat) ist notwendig, um die Anlage vorschriftsmässig anzumelden.
- Anmeldeerleichterung: Solange das BKW die maximale Einspeiseleistung von 800 Watt und eine maximale Modulleistung von 2.000 Wp nicht überschreitet, ist die Anlage genehmigungsfrei. Es ist jedoch eine Anmeldung im Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur erforderlich.
- Plug & Play: Komponenten mit Schuko-Stecker sind für die Selbstinstallation durch Laien erlaubt, da der Wechselrichter den nötigen Schutzmechanismus (NA-Schutz) bereitstellt. Hochwertige Kits, wie das Solago Set, betonen, dass ihre zertifizierten Komponenten alle VDE-Anschlussnormen für maximale Sicherheit erfüllen.
6. Meldepflicht, Dokumentation und Anmeldung beim Netzbetreiber in Deutschland.
Die Meldepflicht und Anmeldung für steckerfertige Balkonkraftwerke (BKW) in Deutschland wurde durch das Solarpaket 1 deutlich vereinfacht und entbürokratisiert. Solange die Anlage die gesetzlich festgelegten Grenzwerte einhält, ist keine Genehmigung des Netzbetreibers mehr erforderlich.
Hier sind die wichtigsten Regelungen zu Meldepflicht, Dokumentation und Anmeldung:
1. Vereinfachte Anmeldung (für Anlagen bis 800 Watt).
Für Balkonkraftwerke, die als Stecker-Solargeräte gelten, ist das Anmeldeverfahren stark vereinfacht:
- Genehmigungsfreiheit: Anlagen mit einer maximalen Einspeiseleistung des Wechselrichters von 800 Watt und einer maximalen Modulleistung von 2.000 Watt Peak (Wp) sind in Deutschland genehmigungsfrei.
- Anmeldung im Marktstammdatenregister (MaStR): Die Registrierung der Anlage bei der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister (MaStR) ist gesetzlich verpflichtend.
- Dieses Verfahren ist stark vereinfacht: Seit April 2024 wurde die erforderliche Anzahl der Angaben für die Registrierung von 20 auf nur noch fünf reduziert.
- Die Anmeldung im MaStR erfordert kaum persönliche Daten und ist kostenlos.
- Meldepflicht beim Netzbetreiber entfällt: Die oft umständliche Meldepflicht beim lokalen Netzbetreiber ist nicht mehr nötig. Die Bundesnetzagentur teilt dem Netzbetreiber die Inbetriebnahme eines neuen Balkonkraftwerks automatisch mit, sobald die Registrierung im MaStR erfolgt ist.
- Gut zu wissen: Wer die Anmeldung im MaStR versäumt, kann theoretisch mit Bussgeldern rechnen, obwohl in der Praxis keine Fälle bekannt sind, in denen dies geschehen ist. Die Anmeldung ist jedoch auch für den Erhalt eventueller Förderungen notwendig.
2. Anforderungen an den Stromzähler.
Die Anmeldung ist auch wichtig, damit der Netzbetreiber den installierten Zählertyp überprüfen kann:
- Rücklaufsperre Pflicht: Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der verwendete Stromzähler über eine Rücklaufsperre verfügen muss.
- Zulässige Zählertypen: Grundsätzlich sind alle Stromzähler für den Betrieb einer Stecker-Solaranlage geeignet, wenn sie eine der folgenden Kategorien erfüllen:
1. Analoge Zähler mit Rücklaufschutz (erkennbar am Zahnradsymbol mit Sperre).
2. Digitale Stromzähler (Zweirichtungszähler oder Zähler mit Rücklaufsperre).
3. Smart Meter.
- Alte Ferraris-Zähler: Die älteren, mechanischen Ferraris-Zähler ohne Rücklaufsperre (die rückwärts laufen, wenn Strom eingespeist wird) sind für eine Übergangszeit erlaubt, sofern die Anlage angemeldet ist.
- Seit 2024 sind Netzbetreiber verpflichtet, rückwärtslaufende Zähler bei angemeldeten Balkonkraftwerken kostenfrei gegen moderne Zähler auszutauschen. Dieser Austausch muss innerhalb von vier Monaten erfolgen, nachdem die Bundesnetzagentur den Netzbetreiber dazu aufgefordert hat.
3. Dokumentation und Fachinstallation (für XXL-Anlagen).
Wenn die Anlage die Grenzen eines Balkonkraftwerks überschreitet, gelten die strengeren Anforderungen für eine vollwertige Photovoltaikanlage:
- Überschreitung der Grenzwerte: Anlagen, die über die gesetzliche Grenze von 800 Watt Einspeiseleistung oder 2.000 Watt Modulleistung hinausgehen (z. B. 4000-Watt-Systeme), gelten rechtlich als vollwertige PV-Anlage.
- Erweiterte Verpflichtungen: Für diese Anlagen gilt:
- Der Anschluss darf nur durch eine zertifizierte Elektrofachkraft erfolgen. Eine Selbstinstallation ist nicht gestattet.
- Die Anlage muss zwingend beim Netzbetreiber angemeldet und im MaStR eingetragen werden.
- Häufig ist der Austausch des Stromzählers notwendig.
- Es gelten erweiterte Anforderungen an die Versicherung, eventuelle steuerliche Meldepflichten sowie eine umfassende technische Dokumentation.
- Die Installation erfordert die explizite Zustimmung des Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft.
- NA-Schutz-Nachweis: Unabhängig von der Grösse ist für eine vorschriftsmässige Anmeldung die Konformität des Wechselrichters mit den geltenden VDE-Normen (insbesondere VDE-AR-N 4105:2018) erforderlich, was den Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) bestätigt. Dieses Dokument stellt sicher, dass der Wechselrichter bei Störungen sicher abschaltet.
7. Ertrag und Wirtschaftlichkeit.
Die Wirtschaftlichkeit und der Ertrag eines Balkonkraftwerks (BKW) hängen massgeblich vom Standort, der Ausrichtung, der Anlagengrösse (Modulleistung) und der Nutzung eines Stromspeichers ab.
Ziel ist es, den erzeugten Solarstrom möglichst vollständig selbst zu verbrauchen, da überschüssige Energie, die ins öffentliche Netz eingespeist wird, in der Regel nicht vergütet wird.
1. Ertrag (Stromproduktion).
Der jährliche Stromertrag variiert stark, aber die Quellen bieten folgende Anhaltspunkte für BKW in Deutschland:
Ertragswerte nach Anlagengrösse.
Aktuelle Balkon-Solarlösungen mit 800-Watt-Wechselrichter erzielen je nach Standort einen Ertrag von 500 bis 830 kWh pro Jahr.
400 Watt BKW
- Anlagentyp (Modulleistung): 400 Watt BKW
- Ertrag pro Tag (Schnitt): ca. 1,1 kWh/Tag
- Ertrag pro Jahr (Schnitt): 400 kWh/Jahr
800 Watt BKW (2 Module)
- Anlagentyp (Modulleistung): 800 Watt BKW (2 Module)
- Ertrag pro Tag (Schnitt): ca. 4,1 kWh/Tag
- Ertrag pro Jahr (Schnitt): 800 kWh/Jahr
1000 Watt BKW (Over-Paneling)
- Anlagentyp (Modulleistung): 1000 Watt BKW (Over-Paneling)
- Ertrag pro Tag (Schnitt): ca. 5,6 kWh/Tag
- Ertrag pro Jahr (Schnitt): Bis zu 1.000 kWh/Jahr
4000 Watt BKW (XXL-Set)
- Anlagentyp (Modulleistung): 4000 Watt BKW (XXL-Set)
- Ertrag pro Tag (Schnitt): Nicht angegeben
- Ertrag pro Jahr (Schnitt): 3.400 bis 4.000 kWh/Jahr
Tages- und Saisonschwankungen:
- In den Sommermonaten liefert eine 800-Watt-Anlage bis zu 6 kWh Strom pro Tag.
- Im Winter fällt der Ertrag weitaus geringer aus.
- Ein real getestetes Duo Set von Kleines Kraftwerk (900 Wp) erzeugte in 12 Monaten 982 kWh.
Optimierung des Ertrags
Der Ertrag wird durch folgende Faktoren beeinflusst:
1. Ausrichtung und Neigungswinkel: Ein schattenfreier Standort mit Südausrichtung und einem Neigungswinkel zwischen 30° und 40° bietet die maximale Effizienz. Bei suboptimaler Ost-West-Ausrichtung muss mit bis zu 20 Prozent weniger Strom gerechnet werden.
2. Over-Paneling: Durch die Installation von Solarmodulen mit einer höheren Gesamtleistung (bis zu 2000 Watt Peak) als der Wechselrichter einspeist (max. 800 Watt), kann die volle Einspeiseleistung von 800 Watt auch bei bewölktem Wetter oder suboptimaler Ausrichtung zuverlässiger erreicht werden.
3. Bifaziale Module: Diese Glas-Glas-Module können zusätzlich Licht von der Rückseite (reflektiert vom Untergrund) einfangen, was den Ertrag um bis zu 30 Prozent steigern kann. Selbst bei trübem Wetter konnte ein bifaziales Yuma-Modell einen Vorteil von etwa 5 Prozent gegenüber monofazialen Modellen erzielen.
2. Wirtschaftlichkeit und Amortisation.
Die Investition in ein Balkonkraftwerk lohnt sich in der Regel schnell und bietet langfristige Einsparungen.
Anschaffungskosten und Einsparungen.
- Anschaffungskosten: Einfache Sets ohne Speicher sind bereits ab unter 300 Euro erhältlich. Typische Preise für Sets liegen zwischen 250 und 1.000 Euro, während Komplettpakete mit Speicher 1.000 bis 2.000 Euro kosten können.
- Jährliche Ersparnis: Bei einem Strompreis von 40 Cent/kWh und einem jährlichen Ertrag von 600 bis 800 kWh können jährlich zwischen 200 und 300 Euro an Stromkosten gespart werden. Allgemein liegt die jährliche Kostenersparnis bei 800-Watt-Anlagen (bei 35 bis 45 Cent/kWh) zwischen 210 und 360 Euro.
- Langfristiger Gewinn: Ein getestetes 800-Watt-Set prognostizierte über einen Zeitraum von 30 Jahren eine Einsparung von über 4.000 Euro.
Amortisationszeit (ROI).
Die Amortisationszeit ist der Zeitraum, bis die eingesparten Stromkosten die Anschaffungskosten decken.
- Ohne Speicher: Viele Starter-Sets mit guter Leistung können sich bereits nach zwei bis drei Jahren amortisieren, da die Preise stark gesunken sind. Ein Beispiel-Set (Solakon On Basic, 1000 Wp) ohne Speicher war im Test nach zwei Jahren bezahlt.
- Mit Speicher: Die Anschaffung eines Speichers verlängert die Amortisationszeit zunächst (häufig auf 3 bis 5 Jahre), führt aber langfristig zu einem höheren Gesamtgewinn.
- Die Gesamtinvestition für ein BKW mit Speicher liegt bei ca. 2.200 Euro und die Amortisation bei ca. 3,5 Jahren.
- Das Solakon On Basic mit 2-kWh-Speicher rechnet sich nach drei Jahren, liefert aber über 20 Jahre einen 2.000 Euro höheren Gewinn als die Version ohne Speicher (7.756 Euro Gesamtgewinn).
Die Rolle des Speichers für die Effizienz.
Die grösste Herausforderung für die Wirtschaftlichkeit ist der Eigenverbrauch.
- Grundlast: Die Grundlast (permanenter Verbrauch durch Router, Kühlschrank, Standby-Geräte) liegt bei den meisten Haushalten zwischen 150 und 300 Watt. Wird der Solarstrom nicht zur Deckung dieser Grundlast genutzt, fliesst er unvergütet ab.
- Speicher erhöht Eigenverbrauch: Ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von üblicherweise 1 bis 2 kWh kann den Eigenverbrauch erheblich steigern, indem er überschüssige Energie für die Abend- oder Nachtstunden speichert. Die Eigenverbrauchsquote kann durch einen integrierten Speicher auf bis zu 80% gesteigert werden.
- Speicher-Lebensdauer: Die wirtschaftliche Lebensdauer eines Speichers beträgt oft 10 bis 12 Jahre. Die verwendeten LiFePO₄-Zellen sind auf Langlebigkeit ausgelegt und bieten oft 5.000 bis 8.000 Ladezyklen oder mehr.
Förderungen.
Die Amortisationszeit kann durch staatliche Förderungen von Städten, Kommunen oder Bundesländern verkürzt werden. Aktuell bietet beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern einen Festbetrag von maximal 500 Euro pro steckerfertiger Solaranlage.
8. Montage und Eigentumsverhältnisse.
1. Montage und Standortwahl.
Die Installation von Balkonkraftwerken ist in der Regel als einfach und für Laien durchführbar konzipiert (Plug & Play). Die Dauer der Montage eines Komplett-Sets liegt oft zwischen einer und drei Stunden.
Standorte und Befestigungsmethoden.
Die Module können flexibel an verschiedenen sonnigen Orten montiert werden:
- Balkongeländer (Gitterbalkon): Module können direkt an der Aussenbrüstung befestigt werden. Einige Halterungen sind winkelverstellbar, was einen effizienteren Winkel ermöglicht und so den Stromertrag steigert. Anbieter wie Kleines Kraftwerk legen Wert auf statisch geprüfte Halterungen "Made in Germany", die für Stabilität sorgen.
- Flachdach oder Terrasse: Hierfür sind winkelverstellbare Gestelle (Aufständerungen) verfügbar. Für einen sicheren Stand muss die Halterung entweder im Boden verankert oder beschwert werden, um sie gegen Sturm und Wind zu sichern. Häufig werden Gehwegplatten aus Beton als Ballast empfohlen. Einige Halterungen, wie die von Kleines Kraftwerk, sind besonders stabil, da die Standfüsse miteinander verbunden sind.
- Fassade: Spezielle Halterungen erfordern hier meist eine Befestigung mittels Bohren an der Hauswand.
- Garten / Rasenflächen: Auch hier sind Aufständerungen möglich. Wenn bifaziale Module verwendet werden (die auch Licht von der Rückseite nutzen), ist ein heller Untergrund vorteilhaft, da er Licht reflektiert und so den Ertrag erhöht.
- Schrägdach: Es gibt Befestigungslösungen für verschiedene Dacharten (Bitumen-, Blech- oder Ziegeldach).
Wichtige Montagehinweise.
- Ausrichtung: Der Standort sollte möglichst schattenfrei sein. Für maximale Effizienz wird idealerweise eine Südausrichtung mit einem Neigungswinkel von 30° bis 40° empfohlen.
- Gewicht und Grösse: Die Grösse der Module ist nicht mehr auf 2 m² begrenzt. Standard-Glasmodule wiegen oft über 20 Kilogramm. Für höhere oder schwer zugängliche Balkone werden ultraleichte Solarmodule (oft nur 4 Kilogramm) empfohlen, die einfach mit Kabelbindern befestigt werden können, um das hohe Gewicht von XL-Speichern oder Modulen zu vermeiden.
- Sicherheit: Je höher PV-Module angebracht werden, desto stärker müssen sie gegen Abstürze und Wind gesichert werden.
2. Eigentumsverhältnisse und Genehmigungen.
Die gesetzlichen Regelungen haben sich im Sinne der Betreiber stark vereinfacht und gewähren Mieterinnen und Eigentümern mehr Rechte.
Mieter und Vermieter.
Balkonkraftwerke sind auch für Mieter geeignet. Seit dem 1. Januar 2024 gilt das „Recht aufs Balkonkraftwerk“.
- Zustimmung des Vermieters: Die Installation von Balkonkraftwerken zählt seit der Gesetzesänderung im Herbst 2024 zu den "privilegierten Massnahmen" im Mietrecht und im Wohnungseigentumsrecht.
- Vermieter-Veto: Der Vermieter kann die Genehmigung nicht mehr ohne triftigen Grund verweigern.
- Bauliche Veränderungen:
- Das Aufstellen der Solarmodule auf dem Boden des Balkons oder der Terrasse gilt in der Regel nicht als bauliche Veränderung und darf ohne Zustimmung des Vermieters erfolgen.
- Die feste Montage an der Balkonbrüstung oder Fassade wird jedoch als bauliche Veränderung eingestuft und erfordert die Zustimmung des Vermieters.
- Umzug: Bei einem Umzug lässt sich ein Balkonkraftwerk in der Regel problemlos mitnehmen, da es sich um eine mobile Anlage handelt, die flexibel ab- und wieder aufgebaut werden kann.
Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG).
Die Hürden für Wohnungseigentümer wurden gesenkt:
- Privilegierte Massnahme: Der Betrieb eines Balkonkraftwerks ist als privilegierte Massnahme anerkannt worden.
- Zustimmung: Wohnungseigentümer benötigen seit der Reform des Wohnungseigentumsgesetzes keine Zustimmung der Eigentümergemeinschaft mehr, sofern die Installation keine wesentlichen baulichen Veränderungen erfordert und die äussere Erscheinung des Gebäudes nicht erheblich beeinträchtigt wird.
- Grosse Anlagen: Für grössere PV-Anlagen, die über die 800-Watt-Grenze hinausgehen (als vollwertige PV-Anlage gelten), ist die explizite Zustimmung der Wohnungseigentümergemeinschaft jedoch gestattet. Zudem kann bei grossen Anlagen ein statischer Nachweis verlangt werden, um die bauliche Sicherheit zu garantieren.
Montage grosser Anlagen (über 800 W Einspeisung).
Wenn die Anlage die Leistungsgrenzen für Balkonkraftwerke überschreitet (d. h. mehr als 800 Watt einspeist), gelten erweiterte, strengere Regeln:
- Der Anschluss darf nur durch eine zertifizierte Elektrofachkraft erfolgen.
- Die explizite Zustimmung des Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft ist notwendig.
- Zusätzliche Anforderungen an die Versicherung und die technische Dokumentation gelten.
9. Abgrenzung zur Grossanlage und weitere Aspekte.
Die Abgrenzung eines steckerfertigen Balkonkraftwerks (BKW) von einer Grossanlage (oder vollwertigen Photovoltaikanlage) in Deutschland ist klar durch die gesetzlichen Leistungsgrenzen definiert, die durch das Solarpaket 1 festgelegt wurden.
1. Abgrenzung zur Grossanlage (Vollwertige PV-Anlage).
Ein steckerfertiges Balkonkraftwerk gilt nur dann als sogenannte Mini-Solaranlage oder Stecker-Solargerät, wenn es die folgenden Leistungsgrenzen einhält:
Kriterium |
Balkonkraftwerk (Stecker-Solargerät) |
Grossanlage (Vollwertige PV-Anlage) |
Maximale Einspeiseleistung (AC-Ausgang) |
Maximal 800 Watt. |
Über 800 Watt Einspeisung. |
Maximale Modulleistung (PV-Eingang, Wp) |
Maximal 2.000 Watt Peak (Wp). |
Über 2.000 Watt Peak. |
Rechtliche Einstufung |
Genehmigungsfrei (Plug & Play). |
Reguläre PV-Anlage. |
Systeme, die eine Wechselrichter-Leistung von mehr als 800 Watt einspeisen wollen, gelten rechtlich nicht mehr als Balkonkraftwerk. Sie sind dann als vollwertige PV-Anlage zu behandeln.
Konsequenzen der Einstufung als Grossanlage (über 800 Watt).
Wird die 800-Watt-Einspeisegrenze überschritten, zieht dies erweiterte Verpflichtungen nach sich:
- Installation durch Fachkraft: Die Installation und Inbetriebnahme der Anlage muss zwingend durch eine zertifizierte Elektrofachkraft erfolgen. Eine Selbstinstallation ist nicht gestattet.
- Erweiterte Anmeldung: Die Anlage muss beim Netzbetreiber angemeldet und im Marktstammdatenregister (MaStR) eingetragen werden. Eigentümerzustimmung: Es ist die explizite Zustimmung des Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft gestattet und häufig notwendig.
- Weitere Anforderungen: Es gelten erweiterte Anforderungen an die Versicherung, eventuelle steuerliche Meldepflichten sowie eine umfassende technische Dokumentation.
- Zähler: Häufig ist der Austausch des Stromzählers notwendig.
- Sicherheitsrisiko: Eine dauerhaft hohe Einspeiseleistung (über 800 W) kann unter Umständen die Leitungen überlasten und im schlimmsten Fall zu einem Brand führen.
2. Der Aspekt der "XXL-Balkonkraftwerke" (Over-Paneling).
Auf dem Markt sind vermehrt 4000-Watt-Balkonkraftwerk-Sets (oft als Okta-Sets mit acht 500-Watt-Modulen) erhältlich:
- Rechtliche Grauzone: Obwohl diese Sets Modulleistungen von 4.000 Watt Peak oder mehr aufweisen können (z. B. Solakon onPower Plus), gelten sie dennoch als vollwertige PV-Anlagen.
- Nutzung des 800-Watt-Wechselrichters: Diese XXL-Systeme nutzen in der Regel einen integrierten 800-Watt-Wechselrichter (z. B. in der Anker SOLIX 3 Pro oder Solakon ONE). Dadurch wird die Einspeisung in das Hausnetz auf die erlaubte Grenze von 800 Watt gedrosselt.
- Vorteil des Over-Paneling: Die hohe Modulleistung dient dem Over-Paneling, um sicherzustellen, dass die vollen 800 Watt Einspeiseleistung auch bei suboptimalen Bedingungen, wie bewölktem Himmel oder ungünstiger Ausrichtung, über längere Zeiträume erzielt werden.
- Ertrag: Ein 4000-Watt-BKW erzeugt je nach Standort etwa 3.400 bis 4.000 kWh Strom pro Jahr.
3. Weitere Aspekte und zukünftige Trends.
Aktuelle Entwicklungen bei Balkonkraftwerken konzentrieren sich auf die Maximierung des Eigenverbrauchs, die Smart-Home-Integration und die Notstromversorgung:
- Umgehung der 800-Watt-Grenze durch Speicher: Einige moderne All-in-One-Speicher bieten Funktionen, um die produzierte Leistung über 800 Watt zu nutzen, ohne die gesetzliche Einspeisegrenze zu verletzen.
- Notstromsteckdosen (Off-Grid): Systeme wie der EcoFlow STREAM Ultra X können die 800-Watt-Grenze legal umgehen, indem sie den produzierten Strom nicht über das Hausnetz, sondern direkt über integrierte Notstromsteckdosen abgeben. So können Geräte wie Waschmaschinen oder Klimaanlagen direkt am Speicher angeschlossen und mit bis zu 2.300 Watt Leistung versorgt werden, da diese Leistung nicht in das öffentliche Netz eingespeist wird.
- Notstromfunktion (EPS): Viele Speicher (z. B. Anker SOLIX 3 Pro oder Solakon ONE) verfügen über eine Notstromfunktion (EPS), die im Falle eines Stromausfalls wichtige Haushaltsgeräte mit bis zu 1.200 Watt versorgen kann.
Smart-Home-Integration und Effizienz.
Die neuesten Generationen von Speichern nutzen intelligente Steuerung, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen:
- Dynamische Stromtarife: Premium-Speicher wie die Anker SOLIX Solarbank 3 Pro unterstützen dynamische Stromtarife und können in Verbindung mit Smart Metern oder Shelly 3EM Pro in Zeiten niedriger Strompreise Strom aus dem Netz laden und in teuren Zeiten entladen.
- KI-Funktionen: Die Anker SOLIX 3 Pro nutzt KI-Funktionen (KI-Intelligence) zur Ertragsoptimierung und passt das Lade- und Entlademanagement gezielt an Wettervorhersagen und das Verbrauchsverhalten an.
- Datenverarbeitung: Solakon ONE betont den Vorteil der Datenverarbeitung über deutsche Server und einer eigenen App, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Modularität und Speicherkapazität.
Moderne Speicher sind modular aufgebaut, um sie an den steigenden Energiebedarf anpassen zu können:
- Die Anker SOLIX Solarbank 3 Pro bietet eine Basiskapazität von 2,7 kWh (2.688 Wh) und ist auf bis zu 16 kWh erweiterbar.
- Der Solakon ONE startet mit 2,11 kWh und kann modular auf bis zu 12,66 kWh skaliert werden.
- Für eine annähernd autarke Versorgung mit einem 4000-Watt-Balkonkraftwerk wird eine Speicherkapazität von mindestens 10 kWh empfohlen, wobei in der Praxis ein Autarkiegrad von etwa 70 bis 80 % realistisch ist.
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Disclaimer / Abgrenzung
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Abgrenzung Schweiz.
Die obgenannten Informationen betreffen die Regulatorien, Gesetze und Angebote in Deutschland. Balkonkraftwerke und Speicher sind nicht automatisch auch für die Schweiz zugelassen. Bitte prüfen Sie den Sachverhalt vor einem Kauf.
Schweiz Plug&Play-Photovoltaikanlagen.
Beste steckerfertige Plug&Play-Photovoltaikanlagen (Balkonkraftwerke), Ertrag und Wirtschaftlichkeit. Aufbau und Funktionsweise, Sicherheitsanforderungen Schweiz, Montage und Eigentumsverhältnisse.