MG4 - Elektroauto-Innovation mit Halbfeststoff-Akkus (Semi-Solid-State), hohe Energiedichte, Sicherheit, Leistung.
8.9.2025
Was sind Halbfeststoff-Akkus (Semi-Solid-State)?
Halbfeststoff-Akkus, auch Semi-Solid-State-Batterien genannt, stellen eine Übergangstechnologie zwischen herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus mit flüssigem Elektrolyt und reinen Feststoffakkus dar.
Technischer Aufbau und Funktion.
Bei Halbfeststoff-Akkus wird der flüssige Elektrolyt teilweise durch feste oder gelartige Materialien ersetzt. Im Falle des MG4 enthalten diese Batterien grösstenteils feste Bestandteile, aber immer noch etwa 5% flüssigen Elektrolyt. Typischerweise behält man an einer Elektrode noch einen flüssigen oder gelartigen Elektrolyten bei, während an der anderen Elektrode bereits feste Elektrolytmaterialien zum Einsatz kommen. Der Elektrolyt ist entscheidend für die Eigenschaften einer Fahrzeugbatterie, da er die beiden Pole (Anode und Kathode) verbindet und den Fluss von Ionen ermöglicht.
Vorteile von Halbfeststoff-Akkus.
Diese Batterien bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber konventionellen Lithium-Ionen-Akkus:
- Sicherheit: Sie gelten als besonders sicher, da der Anteil brennbarer Flüssigelektrolyte geringer ist, was das Risiko von Bränden und Korrosion massiv reduziert. Die Batterien des MG4 haben strenge Sicherheitstests, einschliesslich eines 360-Grad-Durchstichtests, bestanden.
- Energiedichte: Halbfeststoff-Akkus weisen eine höhere Energiedichte auf als konventionelle Lithium-Ionen-Akkus. Allerdings ist die Energiedichte (z.B. 180 Wh/kg beim MG4) nicht so hoch wie bei reinen Festkörperakkus.
- Leistung bei Kälte: Sie sind unempfindlicher gegenüber tiefen Temperaturen und sollen bei Kälte bis zu 13,8 % mehr Reichweite liefern als herkömmliche Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP).
- Ladezeiten: Es werden kürzere Ladezeiten versprochen.
- Lebensdauer und Degradation: Sie sollen eine geringere Degradation und eine längere Batterielebensdauer aufweisen.
Produktion: Halbfeststoff-Akkus sind leichter zu produzieren als reine Feststoffakkus.
Potenzielle Verbesserungen durch Festelektrolyt Mit einem festen Elektrolyten könnte in Zukunft auch Lithium als Material für die Anode anstelle von Graphit genutzt werden. Dies würde die elektrochemischen Eigenschaften der Batterie weiter verbessern und zu noch kürzeren Ladezeiten, höherer Kapazität auf gleichem Raum und damit grösseren Reichweiten führen.
Anwendung im MG4.
Der MG4 wird als das erste massenproduzierte Elektroauto mit einem Semi-Solid-State-Akku auf den Markt gebracht:
- Hersteller: Die Batterie wird von QingTao Energy (auch als QuingTao Energy oder Suzhou Qingtao Power Technology bezeichnet) geliefert.
- Kapazität und Reichweite: Die neue Variante des MG4 soll einen 70 kWh grossen Akku erhalten und eine Reichweite von 537 km nach dem chinesischen CLTC-Testzyklus ermöglichen.
- Kathodenchemie: Es wird eine neue, manganreiche Kathodenchemie eingesetzt, möglicherweise Lithium-Mangan-Oxid (LMO) oder ein verwandtes Material, anstatt der üblichen LFP- oder NMC-Chemien. Es wird vermutet, dass der Feststoffelektrolyt hier primär dazu dient, diese manganreichen Kathodenchemien zu stabilisieren, welche in Kombination mit flüssigen Elektrolyten sehr instabil sind, da sich Mangan auflöst. Dies könnte zu einer Revolution bei den Kosten führen, da billigeres Mangan verwendet wird, anstatt nur die Reichweite zu erhöhen.
Reine Feststoffakkus (All-Solid-State-Batteries) – also Batterien komplett ohne flüssigen Elektrolyt - gelten weiterhin als Jahre von der Massenkommerzialisierung entfernt und sind derzeit noch mehr als dreimal so teuer wie Lithium-Ionen-Zellen.
Wie wird der Halbfeststoff-Akku von MG4 hergestellt?
Es gibt aktuell keine gesicherten, detaillierte Informationen über die Beschaffenheit, Vorteile und Anwendung des Halbfeststoff-Akkus von des MG4. Auch keine spezifischen Angaben darüber, wie diese Batterien hergestellt werden. Halbfeststoff-Akkus sind eine Übergangstechnologie zwischen herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus mit flüssigem Elektrolyt und reinen Feststoffakkus. Bei Halbfeststoff-Akkus wird der flüssige Elektrolyt teilweise durch feste oder gelartige Materialien ersetzt. Halbfeststoff-Akkus sind leichter zu produzieren als reine Feststoffakkus. Bewährte Produktionsprozesse werden nicht «über Bord geworfen", was darauf hindeutet, dass bestehende Fertigungsmethoden angepasst werden könnten. Die Nutzung manganreicher Kathodenchemie in diesen Batterien könnte zudem helfen, "die als teuer geltende Feststoff-Akkuproduktion schneller in den Massenmarkt zu bringen".
Was war die Idee hinter dem MG4 mit Halbfeststoff-Akku?
Die Hauptidee hinter dem Einsatz eines Halbfeststoff-Akkus im MG4 war nicht primär die Maximierung der Reichweite, sondern die Stabilisierung einer neuen, manganreichen Kathodenchemie, um die Kosten zu senken:
Kostenrevolution statt Reichweitenrevolution: Obwohl Feststoffakkus allgemein als "Heiliger Gral" der Batterietechnik gelten und eine starke Steigerung der Reichweite versprechen, ist die spezifische Energiedichte des im MG4 verwendeten Halbfeststoff-Akkus (180 Wh/kg) eher im oberen Mittelfeld und nicht revolutionär hoch. Die Reichweite von 537 km nach dem chinesischen CLTC-Testzyklus wird ebenfalls nicht als besonders beeindruckend beschrieben. Dies lässt vermuten, dass die oberste Priorität nicht ausschliesslich bei der Reichweite lag.
Stabilisierung manganreicher Kathodenchemie: Der MG4 mit Halbfeststoff-Akku verwendet eine neue, manganreiche Kathodenchemie (vermutlich Lithium-Mangan-Oxid (LMO) oder ein verwandtes Material) anstelle der gängigen LFP- oder NMC-Chemien. Das Problem bei diesen manganreichen Materialien in Kombination mit flüssigen Elektrolyten war bisher ihre Instabilität, da sich Mangan im Flüssigelektrolyten auflöst. Der Feststoffelektrolyt dient in diesem Fall dazu, diese manganreichen Kathodenchemien zu stabilisieren.
Erschwinglichkeit durch billiges Mangan: Mangan gilt als eine besonders billige Chemie, die dennoch eine recht gute Energiedichte besitzt. Durch den Einsatz dieser günstigeren Materialien kann die als teuer geltende Feststoff-Akkuproduktion schneller in den Massenmarkt gebracht und die Preise für reichweitenstarke Chemien gesenkt werden.
Übergangstechnologie: Halbfeststoff-Akkus, die zu etwa 5 % flüssigen Elektrolyt enthalten, stellen einen Schritt in Richtung reiner Feststoffakkus dar, die noch Jahre von der Massenkommerzialisierung entfernt sind und derzeit mehr als dreimal so teuer wie Lithium-Ionen-Zellen. Der Ansatz, bewährte Produktionsprozesse nicht komplett zu verwerfen, unterstützt die schnellere Markteinführung.
Neben der primären Kosten- und Stabilisierungsstrategie bietet der Halbfeststoff-Akku weitere Vorteile, die ebenfalls zur Attraktivität des MG4 beitragen:
Sicherheit: Sie gelten als besonders sicher, da der Anteil brennbarer Flüssigelektrolyte geringer ist, was das Risiko von Bränden und Korrosion massiv reduziert. Die Batterie hat strenge Sicherheitstests, einschliesslich eines 360-Grad-Durchstichtests, bestanden.
Leistung bei Kälte: Die Batterien sollen unempfindlicher gegenüber tiefen Temperaturen sein und bei Kälte (z.B. -7 °C) bis zu 13,8 % mehr Reichweite liefern als herkömmliche Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP).
Geringere Degradation und längere Lebensdauer: Es wird eine geringere Degradation und eine längere Batterielebensdauer erwartet.
Wie wurde MG4 mit Halbfeststoff-Akku entwickelt?
Der MG4 hat mit der Ankündigung, das erste massenproduzierte Elektroauto mit einem Halbfeststoff-Akku zu sein, für Aufsehen gesorgt. Doch wie kam es zu dieser Innovation, und was war die treibende Kraft hinter seiner Entwicklung?
Wer steckt hinter der Entwicklung?
Die Entwicklung des Halbfeststoff-Akkus für den MG4 ist eine Gemeinschaftsleistung. Die Batterie selbst wird von QingTao Energy (auch als Suzhou Qingtao Power Technology oder QuingTao Energy bezeichnet) entwickelt und produziert. MG Motor, eine Marke des chinesischen Automobilriesen SAIC Motor, ist für die Integration in das Fahrzeug und die Gesamtfahrzeugentwicklung verantwortlich. Die Fahrzeuge von MG werden dabei in den Designstudios von MG in Shanghai in Zusammenarbeit mit einem fortschrittlichen Designstudio in London entwickelt, mit einem speziellen Augenmerk auf europäische Autofahrer. Für das Cockpit-System arbeitet MG zudem mit Oppo zusammen, um Smartphone-Funktionen zu integrieren.
Die Kernidee: Kosten senken durch Stabilisierung neuer Chemie.
Entgegen der landläufigen Erwartung, dass Feststoffakkus primär die Reichweite revolutionieren sollen, lag die Hauptidee hinter dem MG4-Akku in einer anderen Dimension: der Kostenrevolution. Die im MG4 verwendete Halbfeststoff-Batterie verfügt über eine neue, manganreiche Kathodenchemie (vermutlich Lithium-Mangan-Oxid, LMO, oder ein verwandtes Material). Herkömmliche manganreiche Materialien waren in Kombination mit flüssigen Elektrolyten jedoch sehr instabil, da sich Mangan auflöst. Der Feststoffelektrolyt dient hier primär dazu, diese manganreichen Kathodenchemien zu stabilisieren.
Mangan ist eine besonders billige Chemie mit dennoch guter Energiedichte. Durch die erfolgreiche Stabilisierung dieser günstigeren Kathodenchemie wird erwartet, dass die als teuer geltende Feststoff-Akkuproduktion schneller in den Massenmarkt gebracht und die Preise für reichweitenstarke Batterien gesenkt werden können.
Ein inkrementeller Entwicklungspfad.
Der Ansatz zur Entwicklung des Halbfeststoff-Akkus für den MG4 war bewusst konservativ und inkrementell. Er zielt darauf ab, die bewährten Produktionsprozesse nicht über Bord zu werfen, sondern schrittweise zu reifen. Statt des Sprungs zu vollständig feststoffbasierten Zellchemien wurde ein System mit einem deutlich reduzierten Flüssigelektrolytanteil (nur etwa 5 %) in Kombination mit festen Komponenten gewählt. Dies ermöglicht die Nutzung von Vorteilen wie höherer Energiedichte, robusteren Sicherheitseigenschaften und besserer Kältetoleranz, während die Marktreife schneller erreicht wird.
Das Fahrzeug selbst baut weiterhin auf der modularen MSP-Plattform (Modular Scalable Platform) von SAIC auf, die speziell für Elektrofahrzeuge konzipiert wurde. Auch bewährte Bauprinzipien wie der CTB-Ansatz (Cell-to-Body) und ein integriertes Thermomanagement werden beibehalten. Teile des Antriebsstrangs des Vorgängermodells wurden ebenfalls unverändert übernommen.
Sicherheit und Leistung bei Kälte im Fokus.
Neben der Kostenoptimierung spielte die Verbesserung von Sicherheit und Kälteleistung eine wichtige Rolle in der Entwicklung. Die Halbfeststoff-Akkus gelten als besonders sicher, da der Anteil brennbarer Flüssigelektrolyte geringer ist, was das Risiko von Bränden und Korrosion massiv reduziert. Die Batterie des MG4 hat strenge Sicherheitstests, darunter einen 360-Grad-Durchstichtest, bestanden. Zudem bietet sie bei Kälte (z.B. -7 °C) eine um bis zu 13,8 % bessere Reichweite als herkömmliche Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP).
Die Entwicklung des MG4 mit Halbfeststoff-Akku ist somit ein Paradebeispiel für eine strategische Innovation, die nicht nur technologische Fortschritte ermöglicht, sondern diese auch gezielt einsetzt, um Elektroautos für den Massenmarkt erschwinglicher und attraktiver zu machen.
Welches waren die Herausforderungen bei der Entwicklung von MG4 mit Halbfeststoff-Akku?
Der MG4 hat mit der Einführung seines Halbfeststoff-Akkus Schlagzeilen gemacht. Es ist das erste massenproduzierte Elektroauto, das diese Übergangstechnologie einsetzt. Doch der Weg zu dieser Innovation war nicht ohne Hürden. Die Entwicklung stellte Ingenieure und Materialwissenschaftler vor strategische Entscheidungen, die über blosse Reichweitenrekorde hinausgingen.
Die Instabilität manganreicher Kathodenchemie als Kernherausforderung.
Die vielleicht grösste treibende Kraft und gleichzeitig eine zentrale Herausforderung bei der Entwicklung des MG4-Halbfeststoff-Akkus war die Stabilisierung einer neuen, manganreichen Kathodenchemie. Mangan gilt als eine besonders kostengünstige Chemie, die zudem eine gute Energiedichte bietet. Das Problem: In herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus, die flüssige Elektrolyte verwenden, sind manganreiche Materialien sehr instabil, da sich das Mangan im Flüssigelektrolyten auflöst. Die Entwickler, insbesondere der Batteriehersteller QingTao Energy (auch als Suzhou Qingtao Power Technology oder QuingTao Energy bekannt), sahen im Halbfeststoff-Elektrolyten die Lösung für diese Instabilität. Durch den Einsatz eines Elektrolyten, der grösstenteils aus festen Bestandteilen besteht (mit nur etwa 5 % flüssigem Anteil), konnten sie diese kritische Chemie stabilisieren. Das primäre Ziel war dabei nicht die Maximierung der Reichweite – die spezifische Energiedichte von 180 Wh/kg wird als "obere Mittelklasse" beschrieben –, sondern eine Revolution bei den Kosten durch die Nutzung billigeren Mangans.
Der Spagat zwischen Spitzentechnologie und Massenmarkttauglichkeit.
Eine weitere grosse Herausforderung bestand darin, eine fortschrittliche Batterietechnologie wie den Halbfeststoff-Akku nicht nur zu entwickeln, sondern sie auch in einem Kompaktfahrzeug für den Massenmarkt zu integrieren, anstatt in einem teuren Premiumfahrzeug. Reine Feststoffakkus (All-Solid-State-Batteries) sind noch Jahre von der Massenkommerzialisierung entfernt und aktuell mehr als dreimal so teuer wie herkömmliche Lithium-Ionen-Zellen. Der Übergang zu Halbfeststoff-Akkus wird daher als ein "traditionell vorsichtiger, aber folgerichtiger Schritt" beschrieben. Die Entwickler wollten "die bewährten Produktionsprozesse nicht über Bord werfen", was darauf hindeutet, dass die Einführung der neuen Technologie so gestaltet werden musste, dass sie mit bestehenden Fertigungsstrukturen kompatibel war oder nur minimale Anpassungen erforderte. Dies ist ein Balanceakt, bei dem Innovation mit der Notwendigkeit der Skalierbarkeit und Kosteneffizienz für die Grossserienproduktion in Einklang gebracht werden musste.
Integration in bestehende Fahrzeugarchitektur unter neuen Designvorgaben.
Obwohl die Batterie die grösste Neuerung darstellt, musste sie nahtlos in die bestehende Fahrzeugarchitektur integriert werden. Der MG4 basiert weiterhin auf der modularen MSP-Plattform (Modular Scalable Platform) von SAIC, die speziell für Elektrofahrzeuge konzipiert wurde. Bewährte Bauprinzipien wie der CTB-Ansatz (Cell-to-Body) und ein integriertes Thermomanagement wurden beibehalten. Zusätzlich zum neuen Akku erhielt der MG4 ein komplett überarbeitetes Design, das sich stärker an Modellen wie dem MG Cyberster orientiert. Dabei trafen die Designer die bewusste Entscheidung, "Funktionalität und Design gegenüber Energieeffizienz zu priorisieren" in bestimmten Bereichen, wie bei den konventionellen Türgriffen anstelle flächenbündig integrierter Griffe oder dem Design der 17-Zoll-Felgen, die nicht aerodynamisch optimiert sind. Dies zeigt, dass Kompromisse eingegangen wurden, um das Gesamtdesign und die Benutzerfreundlichkeit zu erreichen, auch wenn dies die reine Effizienz des Fahrzeugs beeinflussen könnte.
Welche technischen Probleme von MG4 mit Halbfeststoff-Akku wurden gelöst?
Problem: Instabilität kostengünstiger Mangan-Kathoden mit flüssigen Elektrolyten.
Traditionelle Elektroauto-Batterien setzen oft auf Lithium-Eisenphosphat (LFP) oder Nickel-Mangan-Kobalt (NMC) als Kathodenmaterialien. Mangan-reiche Kathodenchemie, wie Lithium-Mangan-Oxid (LMO) oder verwandte Materialien, ist zwar kostengünstig und bietet eine gute Energiedichte, war jedoch in Kombination mit flüssigen Elektrolyten sehr instabil, da sich das Mangan im Flüssigelektrolyten auflöste. Dies hinderte ihren breiten Einsatz.
Lösung.
Der Einsatz eines Semi-Feststoffakkus im MG4 ermöglicht die Stabilisierung dieser manganreichen Kathodenchemie. Der Feststoffelektrolyt dient primär dazu, die chemische Reaktion zu kontrollieren und das Auflösen des Mangans zu verhindern. Diese Strategie verfolgt nicht primär eine Revolution der Reichweite, sondern eine Kostenrevolution, indem billigeres Mangan verwendet werden kann, was die Feststoff-Akkuproduktion schneller in den Massenmarkt bringen soll.
Problem: Sicherheitsrisiken durch brennbare Flüssigelektrolyte.
Herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus enthalten einen hohen Anteil an flüssigen Elektrolyten, die als brennbar gelten. Im Falle von Beschädigungen oder Überhitzung können diese zu Bränden führen oder Korrosion verursachen, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.
Lösung.
Halbfeststoff-Akkus, wie sie im MG4 zum Einsatz kommen, enthalten nur noch etwa 5 % flüssigen Elektrolyten, wobei der Grossteil durch feste oder gelartige Materialien ersetzt wird. Dieser deutlich reduzierte Anteil brennbarer Flüssigkeiten minimiert das Risiko von Bränden und Korrosion massiv und macht die Batterien als "besonders sicher" eingestuft. Die Batterie des MG4 hat zudem strenge Sicherheitstests, einschliesslich eines 360-Grad-Durchstichtests, erfolgreich bestanden. Auch bei einem thermischen Durchgehen einer Zelle soll eine offene Flamme schnell verpuffen.
Problem: Deutlicher Reichweitenverlust und Leistungseinbussen bei Kälte.
Konventionelle Lithium-Ionen-Akkus, insbesondere solche mit Lithium-Eisenphosphat-Chemie (LFP), leiden bei tiefen Temperaturen unter einer spürbaren Reduzierung ihrer Kapazität und somit der möglichen Reichweite. Dies ist in kälteren Regionen oder im Winter ein Nachteil für Elektrofahrzeuge.
Lösung.
Die Halbfeststoff-Batterien des MG4 sind unempfindlicher gegenüber tiefen Temperaturen. MG gibt an, dass der Akku bei Kälte (z.B. -7 °C) eine um bis zu 13,8 % bessere Reichweite bietet als herkömmliche LFP-Batterien. Ein fortschrittliches Batteriemanagementsystem sorgt für stabile und effektive Reichweite in kalten Klimazonen, und die Möglichkeit zur Batterievorkonditionierung verbessert die Ladeeffizienz unter kalten Bedingungen.
Problem: Begrenzte Energiedichte herkömmlicher Akkus.
Die Energiedichte ist ein entscheidender Faktor für die Reichweite eines Elektroautos, da sie angibt, wie viel Energie pro Gewichtseinheit gespeichert werden kann. Viele gängige Lithium-Ionen-Akkus erreichen hier Limits, was entweder grössere, schwerere Batterien für mehr Reichweite erfordert oder die Reichweite bei kompakter Bauweise begrenzt.
Lösung.
Halbfeststoff-Akkus bieten eine höhere Energiedichte als konventionelle Lithium-Ionen-Akkus. Der im MG4 eingesetzte Akku erreicht eine spezifische Energiedichte von 180 Wh/kg, was als "obere Mittelklasse" und als etwas höher als bei herkömmlichen LFP-Akkus beschrieben wird. Dies trägt dazu bei, dass der MG4 mit einem 70 kWh grossen Akku eine Reichweite von 537 km nach dem chinesischen CLTC-Testzyklus erzielt.
Problem: Begrenzte Lebensdauer und schnellere Degradation.
Die Alterung und Degradation von Batterien über die Zeit und die Anzahl der Ladezyklen sind wichtige Aspekte für die langfristige Attraktivität und den Wiederverkaufswert von Elektrofahrzeugen. Herkömmliche Batterien unterliegen einer natürlichen Degradation, die ihre Kapazität und Leistung im Laufe der Jahre verringert.
Lösung.
Die Halbfeststoff-Technologie verspricht eine geringere Degradation und eine längere Batterielebensdauer. Für die Batterien des MG4 werden geschätzte 1500 bis 2000 Ladezyklen genannt, was auf eine aussergewöhnlich lange Lebensdauer hindeutet. Dies trägt zur Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit des Fahrzeugs bei.
Wie erfolgt die Herstellung von MG4 mit Halbfeststoff-Akku?
Die Akteure der Innovation: MG und QingTao Energy.
Das Herzstück der Innovation, der Halbfeststoff-Akku, wird von dem chinesischen Hersteller QingTao Energy (auch bekannt als Suzhou Qingtao Power Technology oder QuingTao Energy) geliefert. MG selbst ist eine Marke des chinesischen Automobilriesen SAIC Motor, der zu den grössten Automobilherstellern der Welt zählt. SAIC ist für die Entwicklung des Gesamtfahrzeugs und die Integration der Batterietechnologie verantwortlich.
Die Natur des Halbfeststoff-Akkus und die Produktionsphilosophie.
Halbfeststoff-Akkus sind eine Übergangstechnologie, die zwischen herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus mit flüssigem Elektrolyten und den noch in der Entwicklung befindlichen reinen Feststoffakkus angesiedelt ist. Die im MG4 eingesetzte Batterie enthält grösstenteils feste Bestandteile, aber immer noch etwa 5 % flüssigen Elektrolyten.
Die Produktionsphilosophie hinter dieser Technologie ist bemerkenswert: Statt radikaler Umbrüche wird ein schrittweiser Reifepfad verfolgt. Das Ziel ist es, die bewährten Produktionsprozesse nicht über Bord zu werfen, da Halbfeststoff-Akkus grundsätzlich leichter zu produzieren sind als reine Feststoffakkus. Dieser Ansatz erleichtert die Skalierung der Produktion für den Massenmarkt.
Die "Kosten-Revolution" als treibende Kraft.
Die eigentliche Idee hinter der Entwicklung dieses Akkus war nicht primär eine Maximierung der Reichweite – die Energiedichte von 180 Wh/kg wird als "obere Mittelklasse" beschrieben. Vielmehr stand eine Kostenrevolution im Vordergrund. Die im MG4 verwendete Batterie nutzt eine neue, manganreiche Kathodenchemie (vermutlich Lithium-Mangan-Oxid, LMO, oder ein verwandtes Material). Mangan ist ein besonders billiges Material. Die grosse Herausforderung war jedoch, diese manganreichen Materialien zu stabilisieren, da sie in Kombination mit flüssigen Elektrolyten sehr instabil sind und sich Mangan auflöst. Der Halbfeststoff-Elektrolyt löst dieses Problem, indem er die Kathodenchemie stabilisiert. Dies ermöglicht den Einsatz günstigerer Materialien und soll dazu beitragen, die als teuer geltende Feststoff-Akkuproduktion schneller in den Massenmarkt zu bringen und somit die Preise für reichweitenstarke Batterien zu senken.
Fertigung des Fahrzeugs und Integration der Batterie.
Die Produktion des überarbeiteten MG4 hat bereits im SAIC-Werk in Nanjing, China, begonnen. Das Fahrzeug basiert weiterhin auf der modularen MSP-Plattform (Modular Scalable Platform) von SAIC, die speziell für Elektrofahrzeuge konzipiert wurde. Auch bewährte Bauprinzipien wie der CTB-Ansatz (Cell-to-Body) und ein integriertes Thermomanagement werden beibehalten. Dies deutet auf eine hochintegrierte Fertigung des Batteriepakets in die Fahrzeugstruktur hin, was Platz und Gewicht sparen kann.
Auch im Innenraum gibt es Neuerungen, die in Zusammenarbeit mit Partnern entstanden sind: Das Cockpit-System wurde gemeinsam mit Oppo konzipiert, um Smartphone-Funktionen zu integrieren. Obwohl das Design des neuen MG4 überarbeitet wurde und sich am MG Cyberster orientiert, haben die Designer in einigen Bereichen bewusst "Funktionalität und Design gegenüber Energieeffizienz priorisiert", was sich beispielsweise in konventionellen Türgriffen und nicht aerodynamisch optimierten 17-Zoll-Felgen zeigt. Die Entwicklung des MG4 mit Halbfeststoff-Akku ist somit keine Revolution, die alles Vorhandene über den Haufen wirft, sondern ein strategischer, gut durchdachter Schritt. Durch die Stabilisierung kostengünstiger Batteriematerialien und die Nutzung bewährter Produktionsprozesse bringt MG eine fortschrittliche Technologie in den Massenmarkt und macht Elektroautos sicherer und für ein breiteres Publikum erschwinglich.
Technische Daten.
Batterietechnologie:
- Typ: Halbfeststoff-Akku (Semi-Solid-State-Batterie)
- Zulieferer: QingTao Energy (auch als Suzhou Qingtao Power Technology oder QuingTao Energy bezeichnet)
- Elektrolyt-Zusammensetzung: Enthält grösstenteils feste Bestandteile, aber noch etwa 5 % flüssigen Elektrolyten. Typischerweise feste Elektrolytmaterialien an einer Elektrode und flüssige oder gelartige an der anderen.
- Kathodenchemie: Eine neue, manganreiche Kathodenchemie. Es wird vermutet, dass es sich um Lithium-Mangan-Oxid (LMO) oder ein verwandtes Material handelt.
- Kapazität: 70 kWh.
- Energiedichte (spezifisch): 180 Wh/kg. Dies wird als "eher obere Mittelklasse" und "nicht aussergewöhnlich" beschrieben.
- Sicherheit: Gilt als besonders sicher, da der Anteil brennbarer Flüssigelektrolyte geringer ist, was das Risiko von Bränden und Korrosion massiv reduziert. Hat strenge Sicherheitstests, einschliesslich eines 360-Grad-Durchstichtests, bestanden. Bei einem thermischen Durchgehen einer Zelle soll eine offene Flamme schnell verpuffen.
- Leistung bei Kälte: Unempfindlicher gegenüber tiefen Temperaturen. Soll bei Kälte (-7 °C) bis zu 13,8 % mehr Reichweite liefern als herkömmliche Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP). Das Batteriemanagementsystem sorgt für stabile und effektive Reichweite in kalten Klimazonen.
- Lebensdauer/Degradation: Soll eine geringere Degradation und eine längere Batterielebensdauer aufweisen. Geschätzte 1500 bis 2000 Ladezyklen.
Fahrzeugspezifikationen (für die neue Variante):
- Fahrzeugtyp: Kompaktklasse Elektroauto (Fliessheck).
- Länge: 4.395 mm (ca. 4,40 m), 108 mm länger als der Vorgänger.
- Breite: 1.842 mm (ca. 1,84 m).
- Höhe: 1.551 mm (ca. 1,55 m).
- Radstand: 2.750 mm (2,75 m).
- Leistung des Heckmotors: 120 kW (161-163 PS).
- Drehmoment: 250 Nm (für den 120 kW Motor).
- Antriebsart: Hinterradantrieb.
- Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (für die 120 kW Version).
- Plattform: MSP-Plattform (Modular Scalable Platform) oder E3-Plattform von SAIC.
- Reichweite (nach chinesischem CLTC-Testzyklus): 537 km. (Beachten Sie, dass der CLTC-Zyklus grosszügiger ist als WLTP).
- Interieur-Technologie: Erstmalig mit dem MG×Oppo-Cockpitsystem, das Smartphone-Funktionen integriert und Sprach- sowie Gestensteuerung unterstützt. Verfügt über ein 15,6-Zoll-Display mit 2,5K Auflösung.
- Design-Merkmale: Komplett überarbeitetes Design, das sich am MG Cyberster orientiert. Die Designer haben "Funktionalität und Design gegenüber Energieeffizienz priorisiert", was sich in konventionellen Türgriffen und nicht aerodynamisch optimierten 17-Zoll-Felgen zeigt.
- Produktionsstandort: SAIC-Werk in Nanjing, China.
- Markteinführung (China): Vorbestellungen ab Ende September (2025) und Auslieferungen noch dieses Jahr (2025). Offizielle Vorstellung Anfang August (2025).
- Preisgestaltung (China): Erwartete Preise zwischen umgerechnet 9.500 und 14.000 Euro, um den BYD Dolphin zu unterbieten.
Welches sind die Vorteile von MG4 mit Halbfeststoff-Akku?
Kostenreduktion und Erschwinglichkeit durch manganreiche Kathodenchemie.
Der vielleicht revolutionärste Vorteil des Halbfeststoff-Akkus im MG4 liegt nicht primär in der Reichweite, sondern in den Kosten. Die im MG4 eingesetzte Batterie verwendet eine neue, manganreiche Kathodenchemie (vermutlich Lithium-Mangan-Oxid (LMO) oder ein verwandtes Material):
Problem gelöst: Herkömmlich waren diese manganreichen Materialien in Kombination mit flüssigen Elektrolyten sehr instabil, da sich Mangan auflöste. Der Halbfeststoff-Elektrolyt des MG4 stabilisiert diese Chemie, was ihren Einsatz erst ermöglicht.
Günstigere Produktion: Mangan ist eine besonders billige Chemie, die dennoch eine gute Energiedichte besitzt. Durch die Nutzung dieses günstigeren Materials kann die als teuer geltende Feststoff-Akkuproduktion schneller in den Massenmarkt gebracht und die Preise für reichweitenstarke Chemien gesenkt werden. Dies ermöglicht es MG, den MG4 zu einem konkurrenzfähig günstigen Preis anzubieten, der sogar den BYD Dolphin unterbieten soll.
Erhöhte Sicherheit und Robustheit Halbfeststoff-Akkus gelten als besonders sicher.
Reduziertes Brandrisiko: Im Gegensatz zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus mit hohem Flüssigelektrolytanteil, der brennbar sein kann, enthalten die Halbfeststoff-Akkus des MG4 nur etwa 5 % flüssigen Elektrolyten. Dies minimiert das Risiko von Bränden und Korrosion massiv.
Strenge Tests: Die Batterie hat strenge Sicherheitstests, einschliesslich eines 360-Grad-Durchstichtests, bestanden. Im Falle eines thermischen Durchgehens einer Zelle soll eine offene Flamme schnell verpuffen.
Verbesserte Leistung und Reichweite bei Kälte.
Ein wesentlicher Vorteil ist die Unempfindlichkeit gegenüber tiefen Temperaturen.
Mehr Reichweite im Winter: Der MG4 mit Halbfeststoff-Akku soll bei Kälte (z.B. -7 °C) bis zu 13,8 % mehr Reichweite liefern als herkömmliche Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP).
Effizienz: Ein fortschrittliches Batteriemanagementsystem sorgt für stabile und effektive Reichweite in kalten Klimazonen. Die Batterievorkonditionierung verbessert die Ladeeffizienz unter kalten Bedingungen.
Höhere Energiedichte Obwohl nicht "revolutionär", bieten Halbfeststoff-Akkus eine höhere Energiedichte als konventionelle Lithium-Ionen-Akkus.
Gute spezifische Energiedichte: Die spezifische Energiedichte des im MG4 verwendeten Akkus liegt bei 180 Wh/kg. Dies wird zwar als "obere Mittelklasse" beschrieben, ist aber "etwas höher als bei herkömmlichen LFP-Akkus" und ermöglicht eine Reichweite von 537 km nach dem chinesischen CLTC-Testzyklus mit einem 70 kWh Akku.
Längere Lebensdauer und geringere Degradation.
Die Technologie verspricht eine geringere Degradation und eine längere Batterielebensdauer.
Hohe Zyklenfestigkeit: Für die Batterien des MG4 werden geschätzte 1500 bis 2000 Ladezyklen genannt, was auf eine aussergewöhnlich lange Lebensdauer hindeutet.
Einfachere Produktion im Vergleich zu reinen Feststoffakkus.
Halbfeststoff-Akkus sind leichter zu produzieren als reine Feststoffakkus. Dieser "traditionell vorsichtige, aber folgerichtiger Schritt" ermöglicht es, die bewährten Produktionsprozesse nicht über Bord zu werfen. Dies trägt dazu bei, die Technologie schneller zur Massenfertigung zu bringen und die Marktreife zu beschleunigen.
Insgesamt bietet der Halbfeststoff-Akku im MG4 eine Kombination aus verbesserter Sicherheit, Leistung bei Kälte, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit, was ihn zu einem strategisch wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer breiteren Akzeptanz und Erschwinglichkeit von Elektrofahrzeugen macht.
Anwendungen von MG4 mit Halbfeststoff-Akku.
Massenmarkt-Elektrofahrzeug:
Erschwinglichkeit für die breite Masse Die vielleicht wichtigste Anwendung des Halbfeststoff-Akkus im MG4 ist die Demokratisierung der Elektromobilität. Reine Feststoffakkus galten als (zu) teuer und noch Jahre von der Massenkommerzialisierung entfernt. Hochleistungs-Elektroautos mit hohen Reichweiten waren oft Premium-Fahrzeuge. Der MG4 ist ein Kompaktfahrzeug, das trotz neuer Technologie erschwinglich sein soll. Die Einführung des Halbfeststoff-Akkus ermöglicht es, eine manganreiche Kathodenchemie zu stabilisieren, die besonders kostengünstig ist. Dadurch soll die teure Feststoff-Akkuproduktion schneller in den Massenmarkt gebracht und die Preise für reichweitenstarke Chemien gesenkt werden. MG zielt in China mit Preisen zwischen umgerechnet 9.500 und 14.000 Euro direkt auf den BYD Dolphin ab, um diesen preislich zu unterbieten. Dies positioniert den MG4 als ideales Fahrzeug für alle, die einen nachhaltigen Lebensstil zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis suchen.
Alltag und Stadtverkehr:
Der effiziente "City Flitzer" Der MG4 eignet sich hervorragend für den urbanen Einsatz und den täglichen Gebrauch. Mit einer Länge von 4,395 mm (ca. 4,40 m) ist der MG4 ein kompaktes Fahrzeug. Die kompakte Bauweise und ein Wendekreis von 10,9 m (Vorgängermodell) machen ihn zu einem wendigen "City Flitzer" und idealen Zweitfahrzeug. Obwohl die genaue Kapazität der Halbfeststoff-Variante bei der ursprünglichen Ankündigung noch nicht vollständig detailliert war, wird sie mit 70 kWh angegeben, was eine Reichweite von 537 km nach dem chinesischen CLTC-Testzyklus ermöglicht. Dies gewährleistet ausreichende Reichweite für den Alltag, selbst wenn man realistischere Werte für europäische Fahrbedingungen annimmt.
Regionen mit kalten Klimazonen:
Zuverlässige Leistung bei niedrigen Temperaturen Die Halbfeststoff-Technologie bietet deutliche Vorteile in kälteren Umgebungen. Herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus verlieren bei tiefen Temperaturen spürbar an Kapazität und Reichweite. Der Halbfeststoff-Akku des MG4 ist unempfindlicher gegenüber Kälte und soll bei -7 °C eine um bis zu 13,8 % bessere Reichweite liefern als herkömmliche Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP). Ein fortschrittliches Batteriemanagementsystem sorgt zudem für eine stabile und effektive Reichweite und verbesserte Ladeeffizienz in kalten Klimazonen. Dies macht den MG4 zu einer attraktiven Option für Fahrer in Regionen mit kühleren Wintern, wo Reichweitenangst sonst ein grösseres Problem darstellen könnte.
Erhöhte Sicherheit für den Anwender:
Vertrauensbildung in die E-Mobilität Die Sicherheit der Batterie ist ein zentrales Anliegen für Konsumenten. Die Brandgefahr von Flüssigelektrolyten in herkömm Lithium-Ionen-Akkus ist ein bekanntes Sicherheitsrisiko. Der Halbfeststoff-Akku enthält nur noch etwa 5 % flüssigen Elektrolyten, was das Risiko von Bränden und Korrosion massiv reduziert. Die Batterie wurde strengen Sicherheitstests unterzogen, einschliesslich eines 360-Grad-Durchstichtests, und hat diese bestanden. Zudem soll bei einem thermischen Durchgehen einer Zelle eine offene Flamme schnell verpuffen. Dies verbessert das Vertrauen der Käufer in die Sicherheit von Elektrofahrzeugen und erweitert somit die potenzielle Anwenderbasis.
Längere Lebensdauer und geringere Degradation:
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit Der Halbfeststoff-Akku des MG4 ist auch für langfristige Anwendungen interessant. Die Technologie verspricht eine geringere Degradation und eine längere Batterielebensdauer. Es werden geschätzte 1500 bis 2000 Ladezyklen genannt, was auf eine aussergewöhnlich lange Nutzung hinweist. Dies trägt zur Nachhaltigkeit des Fahrzeugs bei und reduziert die Gesamtbetriebskosten für den Besitzer.
Welches sind die künftigen Märkte für MG4?
Der chinesische Heimatmarkt: Die Startrampe .
Die neue Variante des MG4 mit Halbfeststoff-Akku wird zuerst in China eingeführt.
Offizielle Vorstellung und Verkaufsstart: Die offizielle Vorstellung fand Anfang August statt, und Vorbestellungen sind ab Ende September möglich, mit Auslieferungen noch im Jahr 2025.
Preisstrategie: In China wird der MG4 mit einem "Kampfpreis" und einer "sehr wettbewerbsfähigen Preisgestaltung" positioniert, die den BYD Dolphin preislich unterbieten soll, mit Preisen zwischen umgerechnet 9.500 und 14.000 Euro.
Produktionsstandort: Die Produktion des überarbeiteten MG4 hat bereits im SAIC-Werk in Nanjing, China, begonnen.
Europa: Der wichtigste Exportmarkt mit hoher Erwartungshaltung.
Obwohl der MG4 in Festlandchina im ersten Quartal 2025 nur 52 Mal verkauft wurde, ist er im Ausland, insbesondere in Europa, weiterhin sehr erfolgreich.
Aktueller Erfolg in Europa: MG Motor Europe registrierte im ersten Quartal 2025 einen Anstieg von 33,5 % gegenüber dem Vorjahr, wobei der MG4 massgeblich dazu beitrug. In Grossbritannien wurden seit der Markteinführung über 40.000 MG4-Einheiten verkauft. In Deutschland zählte der MG4 2024 zu den erfolgreicheren Elektroautos der Kompaktklasse und landete auf dem neunten Platz der E-Auto-Neuzulassungen. MG ist seit März 2025 auch offiziell in der Schweiz vertreten.
Strategische Ausrichtung: Der MG4 wurde von Anfang an als "Weltauto" mit besonderem Augenmerk auf den europäischen Markt konzipiert. Die Fahrzeuge werden in den Designstudios von MG in Shanghai in Zusammenarbeit mit einem fortschrittlichen Designstudio in London entwickelt, mit Blick auf europäische Autofahrer.
Erwartete Markteinführung: Obwohl es noch keine offiziellen Angaben gibt, wann genau das Modell mit der neuen Batterie in Europa verfügbar sein wird, wird eine "relativ zeitnahe Präsentation des Europa-Modells" erwartet. Die Quellen deuten stark darauf hin, dass MG nicht lange mit der Einführung in Europa warten wird, da der Kompaktstromer dort eines der erfolgreichsten Modelle ist und Europa als wichtigster Markt für MG gilt.
Globale Skalierung: Langfristige Vision.
MG plant eine umfassende Expansion und investiert massiv in die Zukunft der Elektromobilität.
Investitionen und Modelloffenbarung: MG plant, bis 2027 weltweit 13 neue elektrifizierte Modelle auf den Markt zu bringen und investiert dafür rund 100 Milliarden Yuan (ca. 14 Milliarden US-Dollar). Der MG4 steht dabei weiterhin im Mittelpunkt dieser Pläne.
Fokus auf Massenmarkt: Die Strategie, eine kostengünstige und stabile Batterietechnologie zu nutzen, ermöglicht es, Spitzentechnologie in die Grossserie zu bringen und die "Einstiegshürde für Elektroautos noch einmal drastisch" zu senken. Dies ist entscheidend für eine breite globale Akzeptanz.
Welches sind die Käufer von MG4?
Preisbewusste Käufer und Elektroauto-Neueinsteiger.
Die Kernidee hinter dem Halbfeststoff-Akku im MG4 war eine "Kosten-Revolution". MG zielt darauf ab, die Einstiegshürde für Elektroautos drastisch zu senken.
Wettbewerbsfähige Preisgestaltung: Der MG4 mit Halbfeststoff-Akku soll in China zu einem "Kampfpreis" zwischen umgerechnet 9.500 und 14.000 Euro angeboten werden, um den BYD Dolphin preislich zu unterbieten. Diese aggressive Preisstrategie macht das Modell besonders attraktiv für Käufer, die einen erschwinglichen Einstieg in die Elektromobilität suchen.
Massenmarkttauglichkeit: Es handelt sich nicht um ein teures Premium-Fahrzeug, sondern um ein Kompaktfahrzeug für den Massenmarkt. Dies spricht diejenigen an, die keine hohen Investitionen tätigen möchten, aber dennoch von moderner Batterietechnologie profitieren wollen.
Stadtbewohner und "Zweitwagen"-Besitzer.
Der MG4 ist aufgrund seiner Grösse und Wendigkeit ideal für den urbanen Raum geeignet.
Kompakte Abmessungen: Mit einer Länge von 4,395 mm ist er ein gutes Stück länger als sein Vorgänger, bleibt aber ein wendiges Kompaktfahrzeug, das sich gut in der Stadt bewegen lässt.
City Flitzer & Zweitfahrzeug: Er wird explizit als "kleiner City Flitzer" und "Zweitfahrzeug" beworben, das im Portfolio von MG noch gefehlt hat. Das spricht Käufer an, die ein agiles, elektrisches Fahrzeug für den täglichen Gebrauch in der Stadt oder als Ergänzung zum Familienauto suchen.
Käufer in kälteren Klimazonen.
Die verbesserte Kälteperformance des Halbfeststoff-Akkus ist ein klarer Vorteil.
Unempfindlich bei Kälte: Der Akku ist unempfindlicher gegenüber tiefen Temperaturen und soll bei -7 °C bis zu 13,8 % mehr Reichweite liefern als herkömmliche Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP). Dies macht den MG4 besonders attraktiv für Fahrer in Regionen mit kalten Wintern, die Wert auf eine zuverlässige Reichweite auch bei niedrigen Temperaturen legen.
Sicherheitsbewusste Fahrer.
Die Halbfeststoff-Technologie bietet ein hohes Mass an Sicherheit.
Reduziertes Brandrisiko: Die Batterie enthält nur etwa 5 % flüssigen Elektrolyten, wodurch das Risiko von Bränden und Korrosion massiv reduziert wird. Sie hat strenge Sicherheitstests, darunter einen 360-Grad-Durchstichtest, bestanden. Auch bei einem thermischen Durchgehen einer Zelle soll eine offene Flamme schnell verpuffen. Dies spricht Käufer an, für die Batteriesicherheit im Elektroauto eine hohe Priorität hat.
Wertorientierte Käufer mit Blick auf Lebensdauer.
Der MG4 spricht diejenigen an, die eine langfristige und nachhaltige Investition suchen.
Längere Batterielebensdauer: Die Halbfeststoff-Akkus sollen eine geringere Degradation und eine längere Lebensdauer aufweisen. Es werden geschätzte 1500 bis 2000 Ladezyklen genannt, was auf eine aussergewöhnlich lange Nutzung hindeutet. Dies ist attraktiv für Käufer, die eine langlebige und wartungsarme Batterie wünschen.
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Insgesamt bietet der MG4 ein "tolles Preis-Leistungs-Verhältnis" und ein "fettes Ausstattungspaket", was ihn zu einer attraktiven Option für Kunden macht, die viel Auto für ihr Geld erwarten.
Design- und Technologieinteressierte.
Der MG4 spricht auch Käufer an, die ein modernes Design und fortschrittliche Konnektivität schätzen.
Modernes Design: Der neue MG4 präsentiert sich mit einem komplett überarbeiteten Design, das sich am sportlichen Elektro-Roadster Cyberster orientiert und ein "richtiger Hingucker" ist.
Intelligentes Cockpit: Das integrierte MG×Oppo-Cockpitsystem mit 15,6-Zoll-Display bietet Smartphone-Integration, Sprach- und Gestensteuerung sowie Over-the-Air Updates. Dies zieht technikaffine Käufer an.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der MG4 mit Halbfeststoff-Akku ein breites Spektrum von Käufern anspricht: von preissensiblen Elektroauto-Neueinsteigern über Stadtfahrer und Zweitwagenbesitzer bis hin zu Fahrern in kälteren Regionen und solchen, die Sicherheit, Langlebigkeit und moderne Technologie zu einem wettbewerbsfähigen Preis suchen. MG positioniert den MG4 als Fahrzeug, das Elektromobilität für "alle zugänglich macht, die gerne einen nachhaltigen Lebensstil führen möchten".
Disclaimer / Abgrenzung
Stromzeit.ch übernimmt keine Garantie und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen Texte, Massangaben und Aussagen.
Quellen (September 2025)
MG4:
https://www.mgmotor.ch/de/model/mg4
https://www.mgmotor.ch/de/about
https://www.mgmotor.ch/de/ismart
https://news.mgmotor.ch/mg-startet-im-rahmen-des-genfer-automobilsalons-in-der-schweiz
https://www.mg.co.uk/new-cars/mg4-ev
Youtube-Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=jUjRn1r9h48
https://www.youtube.com/watch?v=1U8LUtKc3oc
https://www.youtube.com/watch?v=eEVfSVfFrG8
https://www.youtube.com/watch?v=7BbBIfNT8DU
https://www.youtube.com/watch?v=qCn8Jr7Cg-o
https://www.youtube.com/watch?v=PwYKJIj-t2w
https://www.youtube.com/watch?v=jdbdB97T4M8
https://www.youtube.com/watch?v=qx4gEeT_BjQ
https://www.youtube.com/watch?v=1U8LUtKc3oc