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COP30 Fazit: warum die Energiewende eine Denkwende ist – das fossile Zeitalter geht zu Ende und wir schauen zu.

Die Denkwende: Energie sei nicht länger als Problem zu denken, sondern als Potenzial zu sehen.

COP30 Fazit: warum die Energiewende eine Denkwende ist – das fossile Zeitalter geht zu Ende und wir schauen zu.

 

6.12.2025

Das Fazit zur COP30: Das fossile Zeitalter geht zu Ende, und wir schauen zu.

Allianz gegen Öl und Gas: 80 Staaten fordern das fossile Ende. Warum redet hier bei uns niemand Klartext über Öl, Gas und Kohle? Die COP30 in Belém verdeutlichte, dass die Energiewende eine Denkwende erfordert, da der Übergang vom fossilen Zeitalter nicht nur an politischen Blockaden, sondern auch an einem veralteten Denkparadigma scheitert.

Welche Ziele hatte die COP30?

Die COP30 in Belém hatte mehrere zentrale und ambitionierte Ziele, obwohl diese nicht alle erreicht wurden.

Zu den wichtigsten Zielen und thematischen Schwerpunkten der Konferenz gehörten:

1. Verbindlicher Fahrplan für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern: Ein zentrales Ziel war es, sich auf einen verbindlichen Fahrplan für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zu einigen. Dies war eines der zentralen Themen der zweiwöchigen Verhandlungen. Gastgeber Brasilien, dessen Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sich als Fürsprecher der südlichen Länder profilierte, hatte kurz vor Konferenzbeginn überraschend einen solchen Fahrplan vorgeschlagen.

2. Einhaltung der 1,5-°C-Grenze: Ein übergeordnetes Ziel war die Einhaltung der im Pariser Abkommen festgelegten 1,5-Grad-Grenze für die Erderwärmung und die drastische Senkung der globalen Treibhausgas-Emissionen.

3. Klimafinanzierung und Anpassung: Ein wichtiges Ziel war die Steigerung der Klimafinanzierung. Insbesondere sollte eine deutliche Erhöhung der Finanzhilfen reicher Staaten für ärmere Länder zur Anpassung an die Folgen der Erderwärmung erreicht werden, mit dem Aufruf zur Verdreifachung dieser Mittel bis 2035.

4. Schutz der Regenwälder: Ein weiterer zentraler Schwerpunkt war ein besserer Schutz der Regenwälder. Gastgeber Brasilien brachte hierzu Initiativen wie den Tropical Forest Forever Facility (TFFF) ein, einen neuen Fonds zum Schutz der Regenwälder. Ein konkreter „Waldaktionsplan“, um die Zerstörung von Wald einzudämmen, wurde jedoch angestrebt, aber nicht beschlossen.

5. Umsetzung nationaler Klimapläne (NDCs): Die Konferenz sollte die Umsetzung der nationalen Klimapläne (NDCs) voranbringen und die Ambitionslücke schliessen. Um dies zu überbrücken, versuchte die Konferenz, freiwillige Initiativen wie den sogenannten „Mutirão“-Pakt und den Globalen Umsetzungsbeschleuniger (Global Accelerator) zu beschliessen.

6. Fortschritte bei Anpassungszielen: Es wurde angestrebt, Fortschritte beim Global Goal on Adaptation (GGA) zu erzielen, insbesondere durch die Verabschiedung von Indikatoren zur Messung von Anpassungsfortschritten.

Die Ziele lassen sich als „Wahrheit und Umsetzung“ beschreiben, wobei die „Wahrheit“ die wissenschaftliche Erkenntnis der Dringlichkeit (1,5-°C-Grenze) und die „Umsetzung“ konkrete Fahrpläne für den beschleunigten Ausstieg aus fossilen Energien, den Schutz der Natur und eine stärkere Zusammenarbeit bei der Klimaanpassung umfasste.

Was steht im Abschlusstext der COP30?

Der Abschlusstext der COP30 in Belém wird insgesamt als "Minimalkonsens" oder "bescheidene Bilanz" betrachtet, da er hinter den Erwartungen, insbesondere beim Ausstieg aus fossilen Energieträgern, zurückblieb.

Die wichtigsten Punkte und Beschlüsse, die in der Abschlusserklärung enthalten sind oder durch die Konferenz angestossen wurden, sind:

Klimafinanzierung und Anpassung:
  • Verdreifachung der Anpassungsfinanzierung: Die Erklärung fordert reiche Staaten auf, ihre Finanzhilfen an ärmere Länder zur Anpassung an die Folgen der Erderwärmung deutlich zu erhöhen, und zwar bis zum Jahr 2035 zu verdreifachen.
    • Dies bezieht sich auf die Zusagen von 2019 (40 Milliarden Dollar) und strebt damit eine Zielmarke von jährlich 120 Milliarden Dollar an.
  • Global Goal on Adaptation (GGA): Im Rahmen des GGA wurden erstmals 59 Indikatoren zur Messung von Anpassungsfortschritten verabschiedet. Diese Einigung schafft erstmals eine globale Messbasis für Anpassung.
  • Just Transition: Hervorgehoben wurde der beschlossene Mechanismus für eine "Just Transition" ("gerechter Übergang"), der soziale Gerechtigkeit bei Klimamassnahmen stärken soll.
Fossile Brennstoffe und Emissionsreduktion:
  • Kein verbindlicher Ausstiegsfahrplan: Die Staaten konnten sich nicht auf einen verbindlichen Fahrplan für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas einigen.
    • Die geplante Roadmap der Initiative Transition Away from Fossil Fuels (TAFF) wurde aus dem finalen Text gestrichen.
    • Im zentralen, achtseitigen Beschlusstext fehlt das Wort "fossile" gänzlich.
    • Stattdessen enthält das Dokument einen indirekten Verweis auf den Beschluss der COP28 in Dubai, der lediglich einen "Übergang weg von fossilen Energieträgern in den Energiesystemen" aufruft.
  • 1,5-Grad-Ziel und Emissionen: Der Text enthält das Bekenntnis zur 1,5-Grad-Grenze und betont die Notwendigkeit, die globalen Treibhausgas-Emissionen drastisch zurückzufahren.
Neue Initiativen und freiwillige Massnahmen.
  • Globaler Umsetzungsbeschleuniger: Es wurde eine freiwillige Initiative vereinbart, um die Klimaschutz-Anstrengungen der Staaten zu beschleunigen. Der Beschlusstext spricht hierbei von einem „Globalen Umsetzungsbeschleuniger“ (Global Accelerator), einer Plattform, die Initiativen unter dem Dach der UN-Klimakonferenzen unterstützen soll.
  • Tropical Forest Forever Facility (TFFF): Der von Brasilien initiierte neue Fonds zum Schutz der Regenwälder wurde offiziell gestartet. Der Fonds ist zunächst mit 5,5 Milliarden US-Dollar ausgestattet und verfolgt ein innovatives Finanzmodell, bei dem Erträge aus Finanzanlagen für den Waldschutz genutzt werden sollen, und Länder für den Walderhalt belohnt werden.
  • Waldschutz: Die Konferenz beschloss keinen konkreten „Waldaktionsplan“, erinnerte aber an einen früheren Beschluss, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen.
  • Handel: Es wurde ein dreijähriger Dialog über Handelsmassnahmen unter Einbeziehung von Organisationen wie der Welthandelsorganisation (WTO) beschlossen, um die negativen Auswirkungen von klimapolitischen Handelsmassnahmen wie dem CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) auf Schwellen- und Entwicklungsländer zu behandeln.
  • Moorschutz: Es wurde ein internationales Moorschutz- und Wiedervernässungsprogramm unter Führung von Deutschland geschaffen.  

30. UN-Klimakonferenz (COP30).

Die 30. UN-Klimakonferenz (COP30) endete mit gemischten Gefühlen und blieb hinter den Erwartungen zurück, da ein verbindlicher Fahrplan für den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas fehlte. Obwohl Gastgeber Brasilien kurz vor der Konferenz einen Fahrplan für den globalen Ausstieg aus fossilen Energieträgern vorgeschlagen hatte, wurde dieser nicht Teil der Abschlusserklärung.

Die Blockade von ambitionierten Beschlüssen kam insbesondere von einer Koalition aus Ölländern wie Saudi-Arabien und Russland sowie grossen Konsumenten wie China und Indien, die sich gegen einen verbindlichen Ausstiegsfahrplan stemmten. Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) konstatierte, dass die "alte, fossile Welt" die geopolitische Situation ausgenutzt habe und die "Bremser diesmal zu stark" waren, um einen verbindlichen Prozess festzulegen.

Obwohl das geforderte Ende von Kohle, Öl und Gas im finalen Text fehlte und die Abschlusserklärung hinter der notwendigen wissenschaftlichen Ambition zurückblieb, gab es verdeckte Teilerfolge. Mehr als 80 Staaten bekannten sich zur Initiative Transition Away from Fossil Fuels (TAFF), und Brasilien versuchte, zumindest eine freiwillige Orientierung zu geben. Trotzdem betonen Experten, dass die Konferenz erneut "falsche Hoffnungen" nähre, denn wissenschaftlich gesehen müsste die globale Emissionskurve bereits 2026 gebrochen und die Emissionen anschliessend jedes Jahr um mindestens 5 Prozent gesenkt werden, um die 1,5-°C-Grenze in Reichweite zu halten.

Warum die Energiewende eine Denkwende erfordert.

Die eigentliche Herausforderung beim Übergang weg von den fossilen Energien liegt nicht primär in der technischen Machbarkeit – denn die Technologie ist längst da – sondern in einem notwendigen Umdenken.

Der Wirtschaftsphilosoph Anders Indset argumentiert, dass Deutschland anstelle einer Energiewende vielmehr eine Denkwende benötige (dies betrifft aber ganz Europa, inklusive der Schweiz). Er kritisiert, dass die sogenannte Energiewende oft nur eine Neuauflage des Alten sei, bei der fossile durch erneuerbare Quellen ersetzt werden, das zugrundeliegende Paradigma des Mangels jedoch beibehalten werde.

Die Kernproblematik ist das Denken in Knappheit:

Wir behandeln Energie als ein begrenztes Gut, das gespart, zugeteilt und besteuert werden muss.

Dabei stehen wir laut Indset an der Schwelle zu einer Epoche des Überflusses, da Sonne, Wind und Gezeiten nicht versiegen und die Sonne in einer Stunde mehr Energie liefert, als die Menschheit in einem Jahr verbraucht.

Die wahre Wende wäre es, Energie als grenzenlos zu denken. Dies würde die Ökonomie des Kapitalismus verändern, indem Energie vom Kostenfaktor (Opex) zum Ermöglicher und zu planbarer Infrastruktur (Capex) wird.

Auch der Energieexperte Franz Hein fordert ein Umdenken bei den Menschen. Er beobachtet, dass viele Menschen in einem "Energie-Schlaraffenland" leben und nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn die fossilen Vorräte aufgebraucht sind. Er kritisiert, dass "die Leute denken nicht mehr" und das Nachdenken aus der Mode gekommen sei.

Welche Länder blockierten den Fahrplan für fossile Brennstoffe?

Die Blockade des verbindlichen Fahrplans für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen auf der COP30 ging hauptsächlich von einer Koalition von Ländern aus, die stark von der Förderung oder dem Verbrauch von Kohle, Öl und Gas abhängen.

Die Länder, die sich dem Fahrplan zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern widersetzten oder diesen blockierten, waren:

1. Saudi-Arabien: Das Öl-Exportland stemmte sich vehement gegen einen verbindlichen Ausstiegsfahrplan und wurde zusammen mit Russland als Hauptblockierer ambitionierter Beschlüsse genannt. Saudi-Arabien ist Teil der "Petro-Industrie", die laut Bundesumweltminister Carsten Schneider mit einer Blockade-Mehrheit jeden Fortschritt in diesem Bereich verhinderte.

2. Russland: Russland, dessen gesamte Wirtschaft auf fossilen Energien basiert, stellte sich ebenfalls gegen die Weiterentwicklung des auf der COP28 vereinbarten Ziels zum Ausstieg aus fossilen Energien.

3. China und Indien: Diese grossen Konsumenten und Schwellenländer wollten den Fahrplan ebenfalls nicht mittragen. Jennifer Morgan, ehemalige Sonderbeauftragte der Bundesregierung, nannte China und Indien zusammen mit der arabischen Gruppe als "nervöse" Staaten, die den Prozess bremsten.

4. Nigeria: Nigeria, ein weiteres Land, das viel Öl und Gas fördert oder verbraucht, wurde in Verhandlungskreisen ebenfalls als Gegner einer Entschliessung für einen Fahrplan genannt.

Bundesumweltminister Schneider (SPD) fasste zusammen, dass "die alte, fossile Welt" die geopolitische Situation ausgenutzt habe und die "Bremser diesmal zu stark" waren, um den Prozess verbindlich festzulegen. Da Beschlüsse der Weltklimakonferenz im Konsens gefällt werden müssen, kann das Veto eines einzelnen Landes einen Beschluss verhindern. Die Ölstaaten wurden auch als diejenigen identifiziert, die die Verhandlungen durch das Festhalten an ihrem fossilen Geschäftsmodell verlängern wollten. Zudem wurde der Iran als erdölproduzierendes Land genannt, von dem ebenfalls heftiger Widerstand gegen einen Ausstiegsfahrplan erwartet wurde.


Was soll bis 2035 finanziell verdreifacht werden?

Bis zum Jahr 2035 sollen die Finanzmittel für Anpassungsmaßnahmen verdreifacht werden.

Die Details dazu:

  • Verdreifachung der Finanzmittel: Die Abschlusserklärung der 30. UN-Klimakonferenz (COP30) beinhaltet die Forderung, die Finanzhilfen reicher Staaten an ärmere Länder zur Anpassung an die Folgen der Erderwärmung deutlich zu erhöhen, und zwar bis 2035 zu verdreifachen.
  • Basis und Zielmarke: Im Beschluss wird zu einer Verdreifachung der Zusagen von 2019 bis zum Jahr 2035 aufgerufen. Damals hatten die Industrieländer eine Aufstockung dieser Hilfen auf 40 Milliarden Dollar versprochen. Die Zielmarke für die Anpassungshilfen sind damit jährlich 120 Milliarden Dollar (oder 104 Milliarden Euro).
  • Herausforderung: Es wurde allerdings kritisiert, dass kein Basisjahr für die Verdreifachung und kein konkreter Betrag genannt werden, und dass der tatsächliche Betrag deutlich unter den von den Entwicklungsländern geforderten 120 Milliarden US-Dollar liegen dürfte. Entwicklungsorganisationen warnten zudem, dass das Versprechen von 40 Milliarden Dollar für 2025 voraussichtlich nicht eingehalten wird, was die Erreichung der erhofften jährlichen 120 Milliarden Dollar für die Anpassung in Frage stellt.
  • Bedeutung: Dieser Schritt wird als besonders wichtig für die ärmsten Entwicklungsländer (LDC) erachtet. Anpassung an den Klimawandel ist laut der Internationalen Handelskammer (ICC) keine Option, sondern eine Notwendigkeit.

Dieser Beschluss war Teil eines Minimalkonsenses der Weltklimakonferenz.

 

Was ist das Tropical Forest Forever Facility (TFFF)?

Das Tropical Forest Forever Facility (TFFF) ist ein neuer Fonds zum Schutz der Regenwälder, der von Brasilien auf der COP30 in Belém initiiert und offiziell gestartet wurde. Der TFFF ist ein neuer Fonds zum Schutz der Regenwälder, der von Brasilien initiiert wurde:

  • Er soll mehr als eine Milliarde Hektar Regenwald in über 70 Ländern erhalten.
  • Norwegen hat zugesagt, über die nächsten zehn Jahre drei Milliarden Dollar in Aussicht zu stellen.
  • Brasilien und Indonesien beteiligen sich jeweils mit einer Milliarde Dollar.
  • Der Fonds verfolgt ein innovatives Finanzmodell, bei dem Erträge aus Finanzanlagen für den Waldschutz genutzt werden sollen.
  • Länder, die ihre Regenwälder erhalten, sollen belohnt werden (im Raum stehen jährlich vier Dollar pro erhaltenem Hektar), während Strafzahlungen für jeden zerstörten Hektar Wald anfallen sollen.
Ziele und Struktur des TFFF:

Zweck: Der Fonds soll dazu dienen, mehr als eine Milliarde Hektar Regenwald in über 70 Ländern zu erhalten.

  • Finanzmodell: Der TFFF verfolgt ein innovatives Finanzmodell. Erträge aus Finanzanlagen sollen für den Waldschutz genutzt werden.
  • Anreizsystem: Das Modell sieht vor, dass Länder, die ihre Regenwälder erhalten, belohnt werden (es stehen jährlich vier Dollar pro erhaltenem Hektar im Raum). Umgekehrt sollen Strafzahlungen für jeden zerstörten Hektar Wald anfallen. Dieses System soll Empfängerländern auf nationaler Ebene einen stärkeren Anreiz geben, Massnahmen zum Erhalt oder zur nachhaltigen Nutzung tropischer Wälder im Rahmen einer verbesserten Forstpolitik umzusetzen.
  • Finanzierung: Der Fonds wurde zunächst mit 5,5 Milliarden US-Dollar ausgestattet. Er soll sowohl Geld von öffentlichen Gebern als auch von privaten Investoren einwerben, wobei die Gesamtsumme am Kapitalmarkt angelegt werden soll.
  • Wichtige Zusagen:
    • Deutschland beteiligt sich über die nächsten zehn Jahre mit einer Milliarde Euro.
    • Norwegen hat über die nächsten zehn Jahre drei Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.
    • Brasilien und Indonesien beteiligen sich jeweils mit einer Milliarde Dollar.

Obwohl der TFFF als ein Lichtblick der Konferenz und als potenziell langfristig neuer Finanzstrom für den Waldschutz angesehen wird, gab es auch Kritik an dem risikoreichen Investmentfonds-Modell der Weltbank. Zudem betonten Experten, dass der Fonds beweisen müsse, dass er tatsächlich zu weniger Rodungen und einem gesünderen Wald führe und dass er den Regenwald allein nicht retten könne, wenn die Emissionen aus fossilen Brennstoffen nicht gestoppt würden.


Was ist das Global Goal on Adaptation (GGA)?

Das Global Goal on Adaptation (GGA) ist ein Rahmenwerk, unter dem erstmals Indikatoren zur Messung von Anpassungsfortschritten an die Folgen des Klimawandels verabschiedet wurden.

Die Einigung auf diese Indikatoren auf der COP30 wird als methodischer Fortschritt gewertet. Der Hauptzweck der GGA-Indikatoren besteht darin, erstmals eine globale Messbasis für Anpassung zu schaffen, was sowohl ein technischer als auch ein ökonomisch entscheidender Schritt ist.

Obwohl ursprünglich über 100 Indikatoren vorgesehen waren, wurde die Anzahl der verabschiedeten Indikatoren auf 59 reduziert. Diese Reduzierung wurde von einigen Ländern des Globalen Südens, wie Bolivien und der Afrikanischen Gruppe, kritisiert, da sie nicht mit ihnen abgestimmt war.

Die Anpassung an den Klimawandel gilt laut der Internationalen Handelskammer (ICC) nicht als Option, sondern als Notwendigkeit. Allerdings bleibt die Umsetzung der GGA-Maßnahmen fraglich, da es an neuen Finanzierungszusagen mangelt.

 

Wie viele Indikatoren wurden für das Global Goal on Adaptation verabschiedet?

Für das Global Goal on Adaptation (GGA) wurden erstmals 59 Indikatoren zur Messung von Anpassungsfortschritten verabschiedet.

Ursprünglich war eine Anzahl von über 100 Indikatoren vorgesehen, die jedoch auf diese 59 reduziert wurde. Es handelt sich dabei um einen methodischen Fortschritt, auch wenn kritisiert wurde, dass die Reduzierung nicht mit Ländern des Globalen Südens, wie Bolivien und der Afrikanischen Gruppe, abgestimmt war. Die Einigung auf diese Indikatoren schafft erstmals eine globale Messbasis für Anpassung.

 

Wie stark sollen Anpassungsfinanzierungen bis 2035 steigen?

Die Anpassungsfinanzierungen reicher Staaten für ärmere Länder sollen bis zum Jahr 2035 verdreifacht werden.

Diese Forderung wurde in den Beschluss der 30. UN-Klimakonferenz (COP30) aufgenommen. Konkret wird zu einer Verdreifachung der Zusagen von 2019 bis 2035 aufgerufen.

Details zur Zielmarke:
  • Basiswert 2019: Im Jahr 2019 hatten die Industrieländer eine Aufstockung dieser Hilfen auf 40 Milliarden Dollar versprochen.
  • Zielwert 2035: Die Verdreifachung dieses Betrags ergibt eine Zielmarke von jährlich 120 Milliarden Dollar (entspricht 104 Milliarden Euro) für die Anpassungshilfen.

Allerdings gab es Kritik, da die Organisation "Brot für die Welt" warnte, dass das ursprüngliche Versprechen von 40 Milliarden Dollar für 2025 voraussichtlich nicht eingehalten wird, was die Erreichung der erhofften jährlichen 120 Milliarden Dollar in Frage stellt. Zudem kritisierten Finanzexperten, dass im Beschluss kein Basisjahr für die Verdreifachung und kein konkreter Betrag genannt werden.


Fazit.

Zusammenfassend markiert die COP30 eine Situation, in der die technologische und ressourcenbasierte Möglichkeit zum Überfluss vorhanden ist, aber sowohl die Politik (durch Blockaden der fossilen Interessen) als auch die gesellschaftliche Mentalität (durch das Festhalten am Knappheitsparadigma und die Verweigerung, in die Zukunft zu schauen) den Übergang in dieses neue Zeitalter verlangsamen.

 

Wo und wann findet die nächste Weltklimakonferenz statt?

Die nächste Weltklimakonferenz, die COP31, soll vom 9. bis 20. November im türkischen Badeort Antalya stattfinden.

Die Türkei wird dabei den COP-Präsidenten stellen und Australien wird den Vize-COP-Vorsitz sowie den Vorsitz der Verhandlungen übernehmen.

Hätten sich die Türkei und Australien nicht bis zur Frist geeinigt, hätte die nächste Weltklimakonferenz automatisch in Bonn stattgefunden, wo sich der Sitz des UNO-Klimasekretariats befindet.

SWEET: 
«SWiss Energy research for the Energy Transition».

 CROSS 

Disclaimer / Abgrenzung

Stromzeit.ch übernimmt keine Garantie und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen Texte, Massangaben und Aussagen.



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