SWEET Projekt LANTERN, Energielösungen: dekarbonisierte, ressourceneffiziente und suffiziente Schweiz.
9.7.2025
Was ist die Idee vom SWEET Projekt LANTERN?
Das SWEET-Projekt LANTERN (Living Labs Interfaces for the Energy Transition) wurde ins Leben gerufen, um Energielösungen für eine dekarbonisierte, ressourceneffiziente und suffiziente Schweiz zu entwickeln, zu testen, zu validieren und zu skalieren, wobei der Nutzer im Mittelpunkt steht.
Die Kernideen und Ziele hinter dem Projekt sind:
Erreichen der Energiestrategie 2050 und Klimaziele: Das übergeordnete Ziel ist es, die Ziele der Schweizer Energiestrategie 2050 und 2050+ sowie die Klimapläne in den untersuchten städtischen Gebieten zu erreichen, was einen geringeren und verantwortungsvolleren Energieverbrauch erfordert.
Living Labs als Methode:
Das Projekt basiert auf dem Konzept der "Living Labs" (oder "lebendigen Laboren"). Dies sind partizipative Plattformen, in denen Fachleute und Bürger gemeinsam Lösungen suchen, entwickeln, testen, validieren und skalieren. Diese Experimente finden in realen Umgebungen und auf verschiedenen Ebenen statt, wie z.B. in Haushalten, Institutionen, Quartieren oder auf Stadtebene.
Soziotechnische Perspektive:
Die Energiewende wird aus einer soziotechnischen Sichtweise betrachtet, die soziale Praktiken, Normen, die Nutzung von Technologien und Nutzungskontexte (wie Zuhause, Freizeit, Arbeit und Mobilität) berücksichtigt. Es wird betont, dass die Energiewende mehr als nur ein technisches Problem ist; sie ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die alle betrifft und daher einen integrativen und kollaborativen Ansatz erfordert.
Befähigung der Akteure:
Ein zentrales Anliegen ist es, Bürger, Unternehmen und Gemeinden zu befähigen, den Übergang aktiv mitzugestalten, zu erproben und zu bewerten. Dies geschieht durch die Förderung von demokratischen, inklusiven und partizipativen Ansätzen.
Überwindung von Hindernissen und Skalierung:
Das Projekt zielt darauf ab, Wege aufzuzeigen, wie Hindernisse überwunden und das Potenzial der Energiewende genutzt werden können. Es wird auch eine Replikationsstrategie entwickelt, um das landesweite Potenzial der Lösungen zu ermitteln.
Namensgebung "Laterne":
Der Name "LANTERN" ist eine Anspielung auf die "Laterna Magica" (Zauberlaterne) aus dem 17. Jahrhundert. Diese Analogie soll vermitteln, dass Akteure aus der Bevölkerung und Interessengruppen sich selbst in die Zukunft projizieren und eine wünschenswerte Zukunft vorstellen können, was eine grundlegende Voraussetzung für den Erfolg der Energiewende ist. Zudem sollen Widerstände gegen Veränderungen untersucht und Ängste sowie Handlungshindernisse überwunden werden, ähnlich wie bei der Entwicklung der ursprünglichen Zauberlaterne.
Finanzierung und Koordination:
LANTERN ist ein Forschungsprojekt, das vom Bundesamt für Energie (BFE) im Rahmen des SWEET-Förderprogramms (SWiss Energy research for the Energy Transition) finanziert wird. Das 8-jährige Projekt verfügt über ein Budget von 33 Millionen CHF, wovon 10 Millionen CHF von SWEET finanziert werden. Es ist das erste SWEET-Programm, das von einer Fachhochschule, der HES-SO Valais-Wallis, koordiniert wird. Das Konsortium umfasst spezialisierte Partner aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und 17 Schweizer Forschungsinstitutionen und Living Labs.
Wer steht hinter dem SWEET Projekt LANTERN?
Das SWEET-Projekt LANTERN wird von einem breiten Netzwerk von Forschungsinstitutionen, Living Labs und weiteren Akteuren getragen, die gemeinsam an der Energiewende in der Schweiz arbeiten. Hier sind die Hauptakteure und ihre Rollen:
Finanzierung.
Das Projekt wird vom Bundesamt für Energie (BFE) im Rahmen des SWEET-Förderprogramms (SWiss Energy research for the Energy Transition) finanziert.
Das Gesamtbudget beträgt 33 Millionen CHF, wovon 10 Millionen CHF von SWEET finanziert werden.
Koordination und Führung.
Das Projekt SWEET LANTERN wird von der HES-SO Valais-Wallis (Fachhochschule Westschweiz) koordiniert. Es ist das erste SWEET-Programm, das von einer Fachhochschule geleitet wird.
Joëlle Mastelic von der HES-SO Valais-Wallis ist die Koordinatorin und Leiterin des Programms und Mitglied des Konsortiums-Koordinationsteams. Sie ist auch Beauftragte für Wissens- und Technologietransfer im Innovationsausschuss.
Tristan Loloum von der HES-SO Valais-Wallis ist Wissenschaftlicher Referent und Mitglied des Koordinationsteams.
Konsortium und beteiligte Forschungsinstitutionen.
Das Konsortium vereint spezialisierte Partner aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen (Geistes- und Sozialwissenschaften, Umweltwissenschaften und Ingenieurwesen).
Es umfasst 17 Schweizer Forschungsinstitutionen und Living Labs.
Zu den Partnern gehören Forschende von Universitäten und Bundesforschungsinstituten in Genf, Bern, Neuenburg, Luzern, Lugano und Winterthur.
Konkret beteiligte Institutionen sind:
- HES-SO Valais-Wallis.
- Universität Bern (UNIBE).
- CSEM.
- Hochschule Luzern (HSLU) (Departemente Wirtschaft, Technik & Architektur und Soziale Arbeit).
- SUPSI (Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana).
- ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften). Die ZHAW ist an 9 der 11 Arbeitspakete beteiligt.
- Empa (Eidgenössische Forschungsanstalt für Materialwissenschaft und Technologie).
- Universität Genf (UNIGE).
- HEPIA.
- Université de Lausanne (UNIL).
- Energy Living Lab Association (ein Spinoff der HES-SO Valais-Wallis) ist für den Kontakt mit der Öffentlichkeit und Partnern zuständig.
Living Labs.
Das Projekt basiert auf dem Konzept der "Living Labs" (lebendigen Laboren), die partizipative Plattformen sind, in denen Fachleute und Bürger gemeinsam Lösungen entwickeln, testen, validieren und skalieren.
Diese Living Labs bieten Räume für experimentelle Stadtforschung in Sion, Genf, Luzern, Winterthur und Lugano.
Spezifische Living Labs, die im Projekt SWEET LANTERN eine Rolle spielen, sind:
- Sion Living Lab.
- Energie Living Lab@HES-SO. Deren Forschungsteam arbeitet an der Weiterentwicklung von Living Lab Methoden im Energiebereich. Joelle Mastelic ist hier die Living Lab Managerin.
- Mobility Lab (in Sitten-Wallis), das Partner wie EPFL, HES-SO Valais-Wallis, Kanton Wallis, Stadt Sitten und Die Post vereint. Eric Imstepf ist der Living Lab Manager.
- WinLab (Stadt Winterthur), das als real-world Living Lab soziale und technologische Innovationen für eine nachhaltige Stadtentwicklung erprobt und bis 2040 Netto-Null-Emissionen erreichen will. Vicente Carabias ist der Living Lab Manager.
- Lugano Living Lab (L*3), das urbane Innovationslabor der Stadt Lugano. Elena Marchiori ist die Living Lab Managerin.
- Empa NEST, ein modulares Forschungs- und Innovationsgebäude, das neue Technologien, Materialien und Systeme unter realen Bedingungen testet. Philipp Heer ist der Living Lab Manager.
- Luzern Living Labs (als Dachbegriff), die folgende spezifische Labs umfassen:
- IB Energy Lab. Ludger Fischer ist der Living Lab Manager.
- QUBE (Nachbarschaftsbasierte Energiekooperation). Christopher Young ist der Living Lab Manager.
- CELL (Collaborative Energy Living Lab). Antonios Papaemanouil und Benjamin Bowler sind Living Lab Manager.
- iHOMElab (Think Tank und Forschungszentrum für Gebäudeintelligenz). Andrew Paice ist der Living Lab Manager.
Wichtige Interessengruppen (Auswahl).
- Europäisches Netzwerk für Living Labs (ENoLL).
- Smart City Hub.
- Siemens.
- Verschiedene Städte und Kantone, darunter Sion, Winterthur, Luzern, Lugano, Genf, Kanton Wallis, Kanton Zürich.
- Unternehmen und Verbände wie GEBERIT, Die Post, Zürcher Kantonalbank, SwissLife, SUISSETEC, HOLCIM, SWISSCOM, VZUG, LAUFEN, ARWA, BASF, Schenker Storen, FLUM ROC, AITI, ANTOPTIMA, ARDUINO, ARTIFICIALY SA, ATED, BAK-ÖKONOMIE, CARLO RATTI ASSOCIATI, DELOITTE, DIGITALSWITZERLAND, ENTE OSPEDALIERO CANTONALE, FONDAZIONE IBSA, FRANKLIN UNIVERSITY SCHWEIZ, IBM, LA POSTA, LUCOCHAIN SA, MOBILITÄT IN DER KETTE, MORESI.COM SA, NNAISENSE, SBB CFF FFS, SCHIFFFAHRTSGESELLSCHAFT LAGO DI LUGANO, TPL.
- Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung.
SWEET LANTERN ist ein kooperatives und systemisches Forschungsprogramm ist, das von einer breiten Allianz aus Wissenschaft, öffentlicher Hand und Gesellschaft getragen wird, um die Energiewende in der Schweiz voranzutreiben.
Wie wurde SWEET Projekt LANTERN entwickelt?
Die Entwicklung des Projekts basiert auf mehreren Kernaspekten:
Finanzierung und Initiierung.
Das SWEET LANTERN-Projekt ist ein Forschungsprojekt, das vom Bundesamt für Energie (BFE) im Rahmen des SWEET-Förderprogramms (SWiss Energy research for the Energy Transition) finanziert wird. Es ist auf eine Dauer von acht Jahren ausgelegt und verfügt über ein Budget von 33 Millionen CHF, wovon 10 Millionen CHF vom SWEET-Programm bereitgestellt werden. Die HES-SO Valais-Wallis (Fachhochschule Westschweiz) koordiniert das Projekt, was es zum ersten SWEET-Programm macht, das von einer Fachhochschule geleitet wird.
Zentrale Idee und Vision.
Die übergeordnete Vision von SWEET LANTERN ist eine gerechte und nachhaltige Energiewende in der Schweiz, die zu einer dekarbonisierten, energieeffizienten und suffizienten Gesellschaft führt, in der Wohlstand erhalten oder sogar verbessert wird. Der Kernauftrag ist es, Gemeinschaften, Interessengruppen und Institutionen zu aktivieren, zu engagieren und zu befähigen, die Schweizer Energiewende zu beschleunigen. Dies geschieht durch die gemeinsame Entwicklung, Erprobung und Bewertung evidenzbasierter Lösungen. Das Projekt betrachtet die Energiewende als mehr als nur ein technisches Problem, sondern als eine gesellschaftliche Aufgabe, die alle betrifft und daher einen integrativen und kollaborativen Ansatz erfordert.
Methodischer Ansatz.
Living Labs und Ko-Kreation Ein entscheidendes Element in der Entwicklung von LANTERN ist das Konzept der "Living Labs" (lebendigen Laboren). Diese sind als partizipative Plattformen konzipiert, in denen Fachleute und Bürger gemeinsam Lösungen suchen, entwickeln, testen, validieren und skalieren. Die Experimente finden in realen Umgebungen und auf verschiedenen Ebenen statt, wie z.B. in Haushalten, Institutionen, Quartieren oder auf Stadtebene. Die Ko-Kreation von Lösungen mit Bürgern und Experten ist hierbei der Schlüssel. Die Living Labs bieten Räume für experimentelle Stadtforschung in Sion, Genf, Luzern, Winterthur und Lugano.
Interdisziplinäres Konsortium und Struktur.
Das Projekt bringt spezialisierte Partner aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen (Geistes- und Sozialwissenschaften, Umweltwissenschaften und Ingenieurwesen) zusammen, die in Bereichen wie Energie, Verkehr, Gebäude, Freizeit und Digitalisierung tätig sind. Das Konsortium umfasst 17 Schweizer Forschungsinstitutionen und Living Labs, darunter Forschende von Universitäten und Bundesforschungsinstituten in Genf, Bern, Neuenburg, Luzern, Lugano und Winterthur (wie UNIGE, HEPIA, UNIBE, CSEM, HSLU, SUPSI, ZHAW und EMPA).
Das Projekt ist in elf Arbeitspakete (WPs) unterteilt:
- WP 2 (Set-up und Scale-up) unterstützt die Entwicklung und den Transfer eines methodischen Rahmens basierend auf dem Living Lab Integrative Process (LLIP).
- WP 3 (Living Lab Methodologies) konzentriert sich auf die Entwicklung von Methoden.
- WP 4 (Smart Energy Users) untersucht die sich entwickelnde Rolle der Energienutzer und den Einfluss des Datenaustauschs in intelligenten Gebäudesystemen.
- WP 5 (Energie in der Arbeit) erforscht Energiesparpotenziale von neuen Arbeitsmodellen und deren Auswirkungen auf den Energieverbrauch.
- WP 6 (Nachhaltige Mobilität) zielt auf eine Dekarbonisierung der Mobilität in der Schweiz ab, unter anderem durch einen "Vermeiden-Verschieben-Verbessern-Ersetzen"-Ansatz.
- WP 8 (Energiegemeinschaften und Genossenschaften auf Quartiersebene) fördert die Energiewende im Wohnbausektor auf Quartiersebene.
- WP 9 (Kohlenstoffarme Freizeit und Tourismus) befasst sich mit den Energieauswirkungen von Freizeitpraktiken und -infrastrukturen.
- WP 10 (Integrierte Wirkungsanalyse) entwickelt ein System zur Bewertung der Wirksamkeit der Lösungen aus den anderen Arbeitspaketen.
- WP 11 (KTT und Kommunikation) verantwortet die globale Verbreitung der Projektergebnisse über die Wissenschafts- und Politikkreise hinaus.
Frühe Entwicklungen und Highlights In den ersten Berichtsperioden wurden bereits wichtige Meilensteine erreicht, die die Entwicklung des Projekts vorantreiben:
- Entwicklung eines Online-Programms zur Förderung eines gemeinsamen Verständnisses für die erfolgreiche Einrichtung, Verwaltung und Bewertung von Living Labs.
- Etablierung methodologischer Grundlagen für die Ko-Kreation durch Literaturrecherche und Kartierung der Living Lab Integrative Process (LLIP)-Methoden.
- Untersuchungen zur Flexibilität der Energienachfrage von Haushalten und zum Zusammenhang von neuen Arbeitsmodellen und Energieverbrauch.
- Analyse von Mobilitätshindernissen in Lugano und eine umfassende Literaturanalyse zu Energiekooperationen in Europa.
- Co-Design eines "Mountain Tourism Fresk", eines neuartigen Klimabildungsspiels.
- Schaffung eines konzeptionellen Rahmens und Indikatorensystems für die Wirkungsabschätzung.
- Erhöhung der internationalen Sichtbarkeit von LANTERN-Mitgliedern, u.a. durch Beteiligung an der Leitung der ENoLL-Arbeitsgruppe Energie und Umwelt.
Herausforderungen bei der Entwicklung.
Herausforderungen, die bei der Entwicklung von SWEET LANTERN identifiziert und angegangen wurden:
Die Energiewende als systemisches und gesellschaftliches Problem:
Die Energiewende ist weit mehr als nur ein technisches Problem; sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die alle betrifft. Dies bedeutet, dass Lösungen nicht nur technisch funktionieren müssen, sondern auch sozial akzeptabel und umsetzbar sein müssen. Das Projekt muss Wege finden, um Gemeinschaften, Interessengruppen und Institutionen zu aktivieren, zu engagieren und zu befähigen, aktiv und kollektiv an der Energiewende teilzunehmen.
Überwindung von Widerständen und Handlungshindernissen:
Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, Ängste und Handlungshindernisse zu überwinden und Widerstände gegen Veränderungen zu untersuchen, die bei der Entwicklung praktischer Massnahmen auftreten können. Die "Laterna magica"-Analogie, die dem Projekt seinen Namen gab, verdeutlicht diese Herausforderung: Die Akteure sollen sich eine wünschenswerte Zukunft vorstellen und sich selbst dorthin "projizieren" können, was eine grundlegende Voraussetzung für den Erfolg der Energiewende ist.
Komplexität der inter- und transdisziplinären Zusammenarbeit:
Das SWEET LANTERN-Programm ist eine Herausforderung in Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen Regionen, wissenschaftlichen Disziplinen und verschiedenen Arten von Interessengruppen. Die Living Labs verfolgen einen transdisziplinären Ansatz, der nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine demokratische Herausforderung darstellt, da er die gemeinsame Gestaltung von Lösungen mit Bürgern und Experten erfordert. Ein weiterer Punkt war die Notwendigkeit, methodologische Grundlagen für die Ko-Kreation zu etablieren und einen Konsens über Methoden und Instrumente in multidisziplinären Teams herzustellen.
Heterogener Reifegrad der Living Labs:
Die beteiligten Living Labs befinden sich in unterschiedlichen Reifegraden, was die Kapazitätsbildung in Bezug auf die Einrichtung und Verwaltung eines Living Labs als entscheidend für einen gemeinsamen Ansatz und ein einheitliches Betriebsmanagement erscheinen lässt.
Spezifische Herausforderungen in den Arbeitspaketen:
Energie in der Arbeit (WP5):
Die Untersuchung der ambivalenten Auswirkungen neuer Arbeitsmodelle auf den Energieverbrauch ist eine Herausforderung, da diese sowohl durch den organisatorischen Kontext als auch durch individuelle Verhaltensweisen beeinflusst werden. Das Projekt untersucht zudem die Herausforderungen und Hindernisse bei der Umsetzung dieser Modelle.
Nachhaltige Mobilität (WP6):
In stark autoorientierten Regionen wie Lugano wurden erhebliche Hindernisse für den öffentlichen Verkehr und den Veloverkehr festgestellt, darunter geringe Flexibilität, Frequenz, zeitliche und räumliche Abdeckung sowie Sicherheitsbedenken. Diese zu überwinden, ist eine zentrale Aufgabe.
Energiegemeinschaften (WP8):
Die Dekarbonisierung des Gebäudebestands wird als sehr komplex und anspruchsvoll beschrieben. Eine weitere Herausforderung besteht darin, rechtliche Strukturen für Energiekooperationen zu identifizieren, die zwar wünschenswert, aber derzeit nicht realisierbar sind.
Vision des SWEET Projekt LANTERN.
SWEET Projekts LANTERN ist ein achtjähriges Forschungsprogramm des Bundesamtes für Energie (BFE), das von der HES-SO Valais-Wallis koordiniert wird und ein Budget von 33 Millionen CHF umfasst, wovon 10 Millionen CHF von SWEET finanziert werden.
Die Kernvision und der Auftrag von SWEET LANTERN.
Die Vision des Projekts ist eine gerechte und nachhaltige Energiewende in der Schweiz, die zu einer dekarbonisierten, energieeffizienten und suffizienten Gesellschaft führt, in der der Wohlstand erhalten oder sogar verbessert wird. Das Vermächtnis von LANTERN liegt darin, Bürger, Unternehmen und Gemeinden zu befähigen, den Übergang aktiv durch Mitgestaltung, Erprobung und Bewertung zu gestalten, und dabei demokratische, inklusive und partizipative Ansätze zu fördern.
Der Auftrag von SWEET LANTERN ist es, Gemeinschaften, Interessengruppen und Institutionen zu aktivieren, zu engagieren und zu befähigen, die Schweizer Energiewende durch gemeinsam erarbeitete, evidenzbasierte Lösungen zu beschleunigen. Dies geschieht durch den Einsatz von Living Labs und partizipativer Forschung, um innovative Massnahmen für Energieeffizienz, Suffizienz und CO2-Reduzierung in Wohn- und Arbeitsumgebungen prototypisch zu entwickeln, zu testen und zu bewerten. Das Projekt liefert wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Empfehlungen und praktische Instrumente, um Akteure bei fundierten Entscheidungen zu unterstützen, Forschung in reale Anwendungen zu integrieren und nachhaltige Innovationen für einen systemischen Wandel zu verbreiten.
Schwerpunkte und Forschungsbereiche (Arbeitspakete).
Das Projekt SWEET LANTERN umfasst angewandte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an der Schnittstelle von Gesellschaft, öffentlicher Politik, Märkten und Technologie. Es untersucht die Energiewende aus soziotechnischer Sicht und berücksichtigt dabei soziale Praktiken, Normen, die Nutzung von Technologien sowie Nutzungskontexte. Die entsprechenden neuen Dienstleistungen, Programme und politischen Massnahmen werden zusammen mit den Stakeholdern unter anderem in Living Labs auf verschiedenen Ebenen (Wohnraum, Institutionen, Quartiere, Stadt) konzipiert, getestet und validiert.
Die Schwerpunkte des SWEET Projekts LANTERN verteilen sich auf elf Arbeitspakete (Work Packages – WPs), wobei die ZHAW an neun davon beteiligt ist.
Erschwinglicher und effizienter Wohnraum (Affordable & Efficient Housing):
- Ziel ist es, attraktivere Lebensbedingungen in städtischen Zentren zu bieten, ein Gemeinschaftsgefühl zu fördern und gleichzeitig den Ressourcen- und Energieverbrauch zu senken.
- Entwicklung und Erprobung von Sharing-Strategien sowie neuen Wohn- und Mobilitätsformen.
- Verbesserung des Klimas in Innenräumen im Sommer durch architektonische und gestalterische Low-Tech-Lösungen.
- Verständnis der technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Leistung von geplanten und alternativen/modifizierten High-Tech-Lösungen für die energetische Sanierung.
- Bewertung verschiedener Tiny-House-Wohnformen in (sub-)urbanen Kontexten.
Energiegemeinschaft (Energy Communities):
- Erforschung bestehender und potenzieller Formen der Energiegemeinschaft (Wärme und Strom) in Nachbarschaften und Suche nach Wegen zur Förderung und Umsetzung.
- Befähigung, Engagement und Aktivierung von Gemeinschaften, Nachbarschaften und zivilgesellschaftlichen Akteuren zur aktiven und kollektiven Teilnahme an der Energiewende.
- Förderung der Dekarbonisierung des Gebäudebestands auf Quartiersebene im Wohnbausektor.
- Zusammenarbeit mit Endnutzern und anderen Akteuren zur Gründung erneuerbarer Energiegemeinschaften und Ermöglichung nachhaltiger Energielösungen mit hoher sozialer Akzeptanz.
- Aufzeigen rechtlicher Strukturen für Energiekooperationen, die wünschenswert, aber derzeit nicht realisierbar sind.
Energie in der Arbeit (Energy in Work):
- Erforschung der Energiesparpotenziale von neuen Arbeitsmodellen von Büroarbeitsplätzen, insbesondere in Bezug auf eine effiziente und reduzierte Nutzung des Arbeitsplatzes und des arbeitsbezogenen Energieverbrauchs.
- Untersuchung der Auswirkungen verschiedener Arbeitsmodelle auf Energieverbrauch und Präferenzen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.
- Entwicklung von Empfehlungen und Leitlinien für vielversprechende neue Arbeitsmodelle für Arbeitgebende und politische Entscheidungsträger.
Kohlenstoffarme Freizeit und Tourismus (Low-Carbon Leisure & Tourism / Low-carbon recreational cities):
- Anstreben der Dekarbonisierung von Freizeit- und Tourismusaktivitäten durch Einführung des Prinzips der Suffizienz bei Nachfrage und Angebot.
- Umgestaltung von Urlaubs- und Reisemustern hin zu heimatnahen Zielen und kohlenstoffärmeren Reisemöglichkeiten.
- Förderung energieeffizienter und nachhaltiger touristischer Infrastrukturen und Dienstleistungen.
- Gemeinsame Entwicklung innovativer Instrumente und Strategien mittels partizipativer Aktionsforschung zur Verringerung des CO2-Fussabdrucks des Tourismus und zur Förderung langfristiger Verhaltensänderungen.
Intelligente Energienutzer (Smart Energy Users):
- Erforschung der sich entwickelnden Beziehung zwischen Energienutzern und lokalen Energiesystemen in Smart-Building-Umgebungen.
- Untersuchung von Flexibilitätsmarktstrukturen und Stakeholder-Dynamiken.
- Analyse von Haushaltsenergiepraktiken zur Identifizierung von Flexibilitätspotenzialen.
- Anwendung von Co-Design-Methodik, um Präferenzen beim Datenaustausch zu berücksichtigen.
- Durchführung von Real-World-Experimenten, die sozial-technische Interventionen kombinieren.
Nachhaltige Mobilität (Sustainable Mobility):
- Erreichen einer nachhaltigen und tiefgreifenden Dekarbonisierung der Schweizer Mobilität bei gleichzeitiger Gewährleistung einer hohen Lebensqualität.
- Verfolgung eines "Vermeiden-Verschieben-Verbessern-Ersetzen"-Ansatzes.
- Gemeinsame Entwicklung von Interventionen mit Bürgern und wichtigen Interessengruppen, um den Mobilitätsbedarf zu reduzieren, multimodale und intermodale Mobilität zu fördern und die Nutzung kohlenstoffarmer Verkehrsträger zu begünstigen.
Integrierte Wirkungsanalyse (Integrated Impact Assessment - WP10):
- Entwicklung, Test und Anwendung eines integrierten Systems zur Bewertung der Wirksamkeit der entwickelten Lösungen aus den anderen Arbeitspaketen auf konsistente und longitudinale Weise.
- Kombination und Integration von Wirkungsanalysen für technologische/energetische, wirtschaftliche und soziale Aspekte unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen und Dynamiken.
Wissenstransfer und Kommunikation (KTT and Communication - WP11):
- Durchführung eines globalen, projektweiten Verbreitungsplans, um das Projekt einem breiteren Publikum über die typischen Forschungs- und Politikerkreise hinaus bekannt zu machen.
- Sicherstellung der Konsistenz und Inklusivität in der Kommunikation sowie der Sichtbarkeit der Projektergebnisse.
Zusätzlich zu diesen thematischen Schwerpunkten konzentriert sich das Projekt auch auf den Aufbau von Kapazitäten (WP2) und die Entwicklung von Living Lab-Methodologien (WP3), um einen gemeinsamen Ansatz und ein einheitliches Betriebsmanagement der Living Labs zu gewährleisten und methodische Grundlagen für die Ko-Kreation zu etablieren. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz zielt SWEET LANTERN darauf ab, das landesweite Potenzial der entwickelten Lösungen zu ermitteln und Möglichkeiten zur Überwindung von Hindernissen aufzuzeigen, um eine kollektive Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Energiezukunft in der Schweiz zu ermöglichen.
Ziele des SWEET Projekt LANTERN.
Die Ziele des SWEET Projekts LANTERN (Living Labs Interfaces for the Energy Transition) sind darauf ausgerichtet, die Energiestrategie 2050 der Schweiz und die Klimaziele des Landes zu erreichen, indem konkrete, nutzerzentrierte Energielösungen gemeinsam gestaltet, getestet, validiert und skaliert werden.
Das Projekt verfolgt eine klare Vision und einen umfassenden Auftrag:
Vision: SWEET LANTERN strebt eine gerechte und nachhaltige Energiewende in der Schweiz an, die zu einer dekarbonisierten, energieeffizienten und suffizienten Gesellschaft führt, in der der Wohlstand erhalten oder sogar verbessert wird. Das Vermächtnis des Projekts liegt darin, Bürger, Unternehmen und Gemeinden zu befähigen, den Übergang durch Mitgestaltung, Erprobung und Bewertung aktiv zu gestalten und dabei demokratische, inklusive und partizipative Ansätze zu fördern.
Auftrag: Ziel ist es, Gemeinschaften, Interessengruppen und Institutionen zu aktivieren, zu engagieren und zu befähigen, die Schweizer Energiewende durch gemeinsam erarbeitete, evidenzbasierte Lösungen zu beschleunigen. Durch den Einsatz von Living Labs und partizipativer Forschung sollen innovative Massnahmen für Energieeffizienz, Suffizienz und CO2-Reduzierung in Wohn- und Arbeitsumgebungen prototypisch entwickelt, getestet und bewertet werden. Das Projekt soll wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Empfehlungen und praktische Instrumente bereitstellen, um Akteuren zu helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, Forschung in reale Anwendungen zu integrieren und nachhaltige Innovationen zur Förderung eines systemischen Wandels zu verbreiten.
Im Detail gliedern sich die Ziele in verschiedene Forschungsthemen und Arbeitspakete:
Erschwinglicher und effizienter Wohnraum:
- Attraktivere Lebensbedingungen in städtischen Zentren bieten, ein Gemeinschaftsgefühl fördern und gleichzeitig den Ressourcen- und Energieverbrauch senken.
- Sharing-Strategien sowie neue Wohn- und Mobilitätsformen entwickeln und erproben.
- Das Klima in Innenräumen im Sommer durch architektonische und gestalterische Low-Tech-Lösungen verbessern.
- Die technische, wirtschaftliche und ökologische Leistung von geplanten und alternativen/modifizierten High-Tech-Lösungen für die energetische Sanierung verstehen.
- Interessenvertreter, insbesondere die Einwohner, einbinden und rechtliche Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Kulturerbe verstehen.
- Verschiedene Tiny-House-Wohnformen in (sub-)urbanen Kontexten bewerten und Beteiligte über Chancen, Nachteile und empfohlene Verfahren informieren.
Energiegemeinschaft:
- Bestehende und potenzielle Formen der Energiegemeinschaft (Wärme und Strom) in Nachbarschaften erforschen und Wege zur Förderung und Umsetzung suchen.
- Gemeinschaften, Nachbarschaften und zivilgesellschaftliche Akteure befähigen, engagieren und aktivieren, um aktiv und kollektiv an der Energiewende teilzunehmen.
- Die Dekarbonisierung des Gebäudebestands durch die Förderung von Energiewende auf Quartiersebene im Wohnbausektor vorantreiben.
- Mit Endnutzern und anderen Akteuren in den Vierteln zusammenarbeiten, um erneuerbare Energiegemeinschaften zu gründen und nachhaltige Energielösungen mit hoher sozialer Akzeptanz zu ermöglichen.
- Rechtliche Strukturen zur Förderung von Energiekooperationen aufzeigen, die wünschenswert, aber derzeit nicht realisierbar sind.
Energie in der Arbeit:
- Energiesparpotenziale von neuen Arbeitsmodellen von Büroarbeitsplätzen erforschen, mit Schwerpunkt auf einer effizienten und reduzierten Nutzung des Arbeitsplatzes und des arbeitsbezogenen Energieverbrauchs.
- Die Auswirkungen verschiedener Arbeitsmodelle auf Energieverbrauch und Präferenzen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern untersuchen.
- Empfehlungen und Leitlinien für vielversprechende neue Arbeitsmodelle für Arbeitgebende und politische Entscheidungsträger entwickeln.
Kohlenstoffarme Freizeit und Tourismus:
- Die Dekarbonisierung von Freizeit- und Tourismusaktivitäten durch die Einführung des Prinzips der Suffizienz bei Nachfrage und Angebot anstreben.
- Urlaubs- und Reisemuster hin zu heimatnahen Zielen und kohlenstoffärmeren Reisemöglichkeiten umgestalten.
- Energieeffiziente und nachhaltige touristische Infrastrukturen und Dienstleistungen fördern.
- Mittels partizipativer Aktionsforschung innovative Instrumente und Strategien gemeinsam entwickeln, um den CO2-Fussabdruck des Tourismus zu verringern und langfristige Verhaltensänderungen zu fördern.
Intelligente Energienutzer:
- Die sich entwickelnde Beziehung zwischen Energienutzern und lokalen Energiesystemen in Smart-Building-Umgebungen erforschen.
- Die Rolle von Energienutzern und den Einfluss des Datenaustauschs in intelligenten Gebäudesystemen besser verstehen.
- Flexibilitätsmarktstrukturen und Stakeholder-Dynamiken untersuchen.
- Die Bereitschaft, Energiegemeinschaften beizutreten und für lokale erneuerbare Energien zu zahlen, analysieren.
- Haushaltsenergiepraktiken analysieren, um Flexibilitätspotenziale zu identifizieren.
- Co-Design-Methodik anwenden, um Präferenzen beim Datenaustausch zu berücksichtigen.
- Maschinelle Lernalgorithmen entwickeln, um die Unsicherheit der Flexibilität zu quantifizieren.
- Experimente in der realen Welt durchführen, die sozial-technische Interventionen kombinieren.
- Die Systemresilienz bei extremen Ereignissen bewerten.
Nachhaltige Mobilität:
- Eine nachhaltige und tiefgreifende Dekarbonisierung der Schweizer Mobilität erreichen, während gleichzeitig eine hohe Lebensqualität gewährleistet wird.
- Einen "Vermeiden-Verschieben-Verbessern-Ersetzen"-Ansatz verfolgen.
- Gemeinsam mit Bürgern und wichtigen Interessengruppen Interventionen entwickeln, um den Mobilitätsbedarf zu reduzieren, multimodale und intermodale Mobilität zu fördern und die Nutzung kohlenstoffarmer Verkehrsträger zu begünstigen.
Integrierte Wirkungsanalyse (WP10):
- Ein System zur Bewertung der Wirksamkeit der entwickelten Lösungen aus den anderen Arbeitspaketen konsistent und longitudinal entwickeln, testen und anwenden.
- Wirkungsanalysen für technologische/energetische, wirtschaftliche und soziale Aspekte kombinieren und integrieren, unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen und Dynamiken.
Wissenstransfer und Kommunikation (WP11):
- Einen globalen, projektweiten Verbreitungsplan durchführen, um das Projekt einem breiteren Publikum über die typischen Forschungs- und Politikerkreise hinaus bekannt zu machen.
- Die Konsistenz und Inklusivität in der Kommunikation sowie die Sichtbarkeit der Projektergebnisse sicherstellen.
Zusätzlich zu diesen spezifischen Forschungszielen unterstützt WP2 (Set-up und Scale-up) die Entwicklung und den Transfer eines methodischen Rahmens basierend auf dem Living Lab Integrative Process (LLIP), während WP3 (Living Lab Methodologies) sich auf die Entwicklung methodischer Grundlagen für die Ko-Kreation konzentriert.
Das übergeordnete Ziel ist es, durch die ganzheitliche und systemische Messung der Auswirkungen – sowohl technisch-wirtschaftlicher als auch sozialer Effekte – zu verstehen, wie Veränderungen von sozialen Praktiken, Politik und Technologie zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen und zur Verbesserung der Energieeffizienz und -sparsamkeit in den Zielgebieten beitragen. Durch die Entwicklung einer Replikationsstrategie soll das landesweite Potenzial der Lösungen ermittelt werden.
Wie wird SWEET Projekt LANTERN umgesetzt?
Die Umsetzung des Projekts basiert auf folgenden Massnahmen.
Nutzerzentrierte Co-Kreation in Living Labs:
Das Kernkonzept ist die gemeinsame Entwicklung, Erprobung, Validierung und Replikation von Energielösungen für eine kohlenstofffreie und verantwortungsvolle Schweiz, wobei die Nutzer im Mittelpunkt stehen.
Dies geschieht in sogenannten "Living Labs", die als partizipative Plattformen fungieren. Hier arbeiten Fachleute und Bürger gemeinsam an Lösungen.
Die Living Labs ermöglichen die Entwicklung und Erprobung neuer Dienstleistungen, Programme und politischer Massnahmen unter realen Bedingungen und auf verschiedenen Ebenen: im Wohnraum, in Institutionen, in Quartieren und auf Stadtebene.
Zu den beteiligten Living Labs gehören unter anderem das Empa NEST, das Energie Living Lab@HES-SO, das Mobility Lab, das WinLab, das Lugano Living Lab, das IB Energy Lab, QUBE, CELL und das iHOMElab.
Das Projekt fördert demokratische, inklusive und partizipative Ansätze, um sicherzustellen, dass die Energiewende effektiv, gleichberechtigt und tief in kollektivem Engagement verwurzelt ist.
Transdisziplinäre angewandte Forschung:
LANTERN integriert angewandte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an der Schnittstelle von Gesellschaft, öffentlicher Politik, Märkten und Technologie.
Es betrachtet die Energiewende aus einer soziotechnischen Perspektive, die soziale Praktiken, Normen, die Nutzung von Technologien sowie Nutzungskontexte (Zuhause, Freizeit, Arbeit, Mobilität) berücksichtigt.
Das Projekt bringt Partner aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen zusammen, darunter Geistes- und Sozialwissenschaften, Umweltwissenschaften und Ingenieurwesen.
Strukturierung in Arbeitspakete (Work Packages - WPs).
Das Projekt ist in elf Arbeitspakete unterteilt, wobei die ZHAW an neun davon beteiligt ist:
- WP2 Set-up und Scale-up & WP3 Living Lab Methodologien: Diese transversalen WPs unterstützen die gemeinsame Entwicklung und den Transfer eines methodologischen Rahmens für das Konsortium. Sie basieren auf dem Living Lab Integrative Process (LLIP) und entwickeln sich iterativ weiter.
- WP4 Intelligente Energienutzer: Untersucht die Beziehung zwischen Energienutzern und lokalen Energiesystemen in Smart-Building-Umgebungen, einschliesslich der Auswirkungen des Datenaustauschs und der Flexibilität der Energienachfrage in Haushalten. Real-World-Experimente kombinieren dabei sozio-technische Interventionen.
- WP5 Energie in der Arbeit: Erforscht Energiesparpotenziale neuer Arbeitsmodelle von Büroarbeitsplätzen, insbesondere hinsichtlich effizienter und reduzierter Nutzung des Arbeitsplatzes und des arbeitsbezogenen Energieverbrauchs. Es werden Empfehlungen und Leitlinien für Arbeitgebende und politische Entscheidungsträger entwickelt.
- WP6 Nachhaltige Mobilität: Zielt auf eine tiefgreifende Dekarbonisierung der Schweizer Mobilität ab, indem ein "Vermeiden-Verschieben-Verbessern-Ersetzen"-Ansatz verfolgt wird. Es werden Interventionen zur Reduzierung des Mobilitätsbedarfs und zur Förderung kohlenstoffarmer Verkehrsträger gemeinsam entwickelt.
- WP8 Energiegemeinschaften auf Quartiersebene: Fördert und beschleunigt die Energiewende im Wohnbausektor auf Quartiersebene durch die gemeinsame Gestaltung von erneuerbaren Energiekooperationen. Zudem werden rechtliche Strukturen aufgezeigt, die wünschenswert, aber derzeit nicht realisierbar sind.
- WP9 Kohlenstoffarme Freizeit und Tourismus: Befasst sich mit den Energieauswirkungen von Freizeit- und Tourismuspraktiken und -infrastrukturen. Ziel ist die Dekarbonisierung durch das Prinzip der Suffizienz sowie die Umgestaltung von Reise- und Urlaubsmustern hin zu heimatnahen und kohlenstoffärmeren Optionen.
- WP10 Integrierte Wirkungsanalyse: Entwickelt und wendet ein integriertes System an, um die Wirksamkeit der entwickelten Lösungen konsistent und longitudinal zu bewerten. Es kombiniert Wirkungsanalysen für technologische/energetische, wirtschaftliche und soziale Aspekte.
- WP11 Wissenstransfer und Kommunikation: Verantwortlich für einen projektweiten Verbreitungsplan, um die Projektergebnisse einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und die Sichtbarkeit zu gewährleisten.
Skalierung und Überwindung von Hindernissen:
Das Projekt zielt darauf ab, das landesweite Potenzial der entwickelten Lösungen zu ermitteln, indem eine Replikationsstrategie entwickelt wird.
Es sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie Hindernisse überwunden und das Potenzial der Energiewende genutzt werden kann, um eine kollektive Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Energiezukunft in der Schweiz zu ermöglichen. Das Projekt untersucht auch Widerstände gegen Veränderungen und berücksichtigt diese bei der Entwicklung realer Massnahmen.
Durch diesen ganzheitlichen und partizipativen Ansatz will SWEET LANTERN die Energiewende in der Schweiz aktiv vorantreiben und die nationalen Ziele der Energiestrategie 2050 und der Klimaziele erreichen.
Disclaimer / Abgrenzung
Stromzeit.ch übernimmt keine Garantie und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen Texte, Massangaben und Aussagen.
Quellenverzeichnis (Stand Juli 2025).
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