Alpine Solaranlage PV Hintisberg - Jungfraubahn, Leistung 12 MW, 10 GWh/Jahr Strom für bis 3500 Haushalte.
Was war die Idee der alpinen Solaranlage PV Hintisberg?
Die Jungfraubahnen Gruppe, eine Allianz unter dem Dach der Jungfraubahn Holding AG und der Berner Oberland-Bahnen AG, verfolgt seit langem eine langfristige Strategie, die Innovation und Investitionen umfasst. Neben Grossprojekten wie der V-Bahn, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt hat, und der geplanten Entwicklung der Berner Oberland-Bahn zur ersten S-Bahn der Alpen, setzen die Jungfraubahnen auch auf eine nachhaltige Energieversorgung. Ein zentrales Element dieser Strategie ist das geplante alpine Solarkraftwerk auf der Alp Hintisberg oberhalb von Lütschental. Die Grundidee hinter diesem Projekt ist es, die Stromproduktion für den Eigenbedarf deutlich zu erhöhen und damit eine autarke, nachhaltige Stromversorgung anzustreben. Dies soll langfristig zu attraktiven Strompreisen führen, sowohl für die Jungfraubahnen selbst als auch für die von ihrem Verteilnetz versorgten Gemeinden Lütschental, Gündlischwand, Zweilütschinen und Burglauenen.
Die Jungfraubahnen betreiben bereits seit über hundert Jahren ein eigenes Wasserkraftwerk in Lütschental, das jährlich etwa 55 bis 60 GWh elektrische Energie erzeugt und alle Bahnen der Jungfraubahnen Gruppe mit 100% erneuerbarer Energie aus der Schweiz versorgt. Die geplante Solaranlage Hintisberg mit einer Fläche von rund 10 bis 12 Hektaren soll diese Produktion ergänzen und jährlich zwischen 10 und 17 GWh zusätzlichen Solarstrom liefern. Das Ziel ist, damit den Strombedarf von rund 3000 bis 3500 Haushalten decken zu können.
Ein wesentlicher Vorteil alpiner Solaranlagen ist ihre Fähigkeit, wertvollen Strom insbesondere tagsüber im Winter zu produzieren. Dies ist entscheidend, da im Winterhalbjahr der Strombedarf im Verteilnetz am höchsten ist und Strom teuer am Markt eingekauft werden muss. Das Projekt auf der Alp Hintisberg passt somit gut zur nationalen Strategie des "Solarexpress", der darauf abzielt, die inländische Winterstromproduktion zu fördern und die Schweiz unabhängiger von Stromimporten zu machen.
Das Projekt wurde von der Standortgemeinde Lütschental an der Gemeindeversammlung vom 24. November 2023 mit deutlicher Mehrheit von 45 zu 9 Stimmen angenommen. Auch die Bergschaft Hintisberg als Grundeigentümerin hatte dem Vorhaben bereits im Juni 2023 zugestimmt und wird eine Vergütung pro produzierte Kilowattstunde erhalten. Die Gemeinde profitiert ebenfalls finanziell durch Beiträge pro Kilowattstunde und zum Unterhalt der Hintisbergstrasse, was etwa zwei Steuerzehnteln entspricht.
Obwohl die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL-FP) den Standort ursprünglich als nicht landschaftsverträglich und "schlecht gewählt" kritisierte, da er ihrer Kriterien für eine Landschaftsverträglichkeit widerspricht und als Hotspot für Schmetterlinge bekannt ist, haben sowohl die SL-FP als auch der WWF nach sorgfältiger Prüfung und Anpassungen des Projekts auf Einsprachen verzichtet. Die Jungfraubahnen haben das Projekt leicht verkleinert und werden Massnahmen zugunsten der Natur, einschliesslich Ersatzmassnahmen und einem 10-jährigen Monitoring, umsetzen. Gebiete mit den zahlreichsten Vorkommen seltener Schmetterlingsarten wurden durch Perimeteranpassungen ausgespart. Sowohl der Berner Heimatschutz als auch die Umweltverbände WWF und SL-FP sehen die landschaftlichen Eingriffe nun als vertretbar an, auch weil der Standort bereits durch Lawinenverbauungen, Wege, intensive Alpwirtschaft und Stromleitungen vorbelastet ist und die Anlage dem Geländeverlauf folgt. Sie sehen das Projekt auch als Chance, konkrete Erfahrungen mit alpinen Solaranlagen zu sammeln.
Die Baueingabe für die Anlage erfolgte Anfang März 2024 und wurde Ende April 2025 öffentlich publiziert. Mit der Zustimmung der Gemeinde und dem Verzicht auf Einsprachen wichtiger Umweltverbände scheint das Projekt auf gutem Weg zu sein. Die Jungfraubahnen möchten nun zügig mit der Realisierung beginnen. Das alpine Solarkraftwerk Hintisberg ist somit ein strategisches Projekt, das die Energieunabhängigkeit und Nachhaltigkeit der Jungfraubahnen stärken und gleichzeitig zur Energiewende in der Schweiz beitragen soll
Klimatische Bedingungen für die alpine Solaranlage PV Hintisberg.
Eine der zentralen Motivationen für eine Photovoltaik-Grossanlage in alpiner Lage ist die Fähigkeit, insbesondere im Winterhalbjahr Strom zu produzieren. Dies steht im Gegensatz zu Solaranlagen im Flachland, deren Produktion im Winter aufgrund des geringeren Sonnenstands und häufiger Nebellagen oft deutlich reduziert ist. Alpine Standorte, die oft oberhalb der Nebelgrenze liegen, können auch in der kälteren Jahreszeit von intensiver Sonneneinstrahlung profitieren. Ein Hauptziel ist, tagsüber im Winter wertvollen Strom zu erzeugen. Diese Winterproduktion ist für die Jungfraubahnen und die von ihrem Verteilnetz versorgten Gemeinden (Lütschental, Gündlischwand, Zweilütschinen und Burglauenen) von grosser Bedeutung. Der Strombedarf ist im Winterhalbjahr am höchsten, und ohne ausreichende Eigenproduktion muss teurer Strom am Markt eingekauft werden. Die Solaranlage Hintisberg soll die bestehende Energieversorgung durch das über hundert Jahre alte Wasserkraftwerk in Lütschental ergänzen und dazu beitragen, den Strombedarf der Jungfraubahnen Gruppe und der angeschlossenen Gemeinden auch im Winter zu decken. Dies soll langfristig zu attraktiven Strompreisen für alle Beteiligten führen.
Die alpinen Bedingungen bringen jedoch auch Herausforderungen mit sich. So können die Planungen beispielsweise durch Naturgefahren beeinflusst werden. Es wurde festgestellt, dass Solarpanels nicht auf Lawinenverbauungen montiert werden können, unter anderem weil die Anlage dort zu stark Naturgefahren ausgesetzt wäre. Dies zeigt, dass die spezifischen alpinen Gegebenheiten bei der Standortwahl und Planung berücksichtigt werden müssen. Trotz anfänglicher Kritik am Standort durch Umweltverbände, unter anderem wegen der Sorge um seltene Schmetterlingsarten, haben die Jungfraubahnen das Projekt angepasst und Massnahmen zugunsten der Natur vereinbart, was zum Verzicht auf Einsprachen wichtiger Umweltorganisationen führte. Dies, obwohl die Stiftung Landschaftsschutz den Standort ursprünglich als nicht landschaftsverträglich und "schlecht gewählt" einstufte, da er ihrer Meinung nach nicht über die idealen Kriterien (technisch-bauliche Vorbelastung, Bündelung mit Infrastruktur, bestehende Erschliessung) verfüge und als "Hotspot für Schmetterlinge" bekannt sei. Jedoch sehen Umweltverbände wie der WWF und die SL-FP die landschaftlichen Eingriffe nun als vertretbar an, auch weil das Gebiet bereits durch Lawinenverbauungen, Wege und intensive Alpwirtschaft vorbelastet ist. Auch der Berner Heimatschutz verzichtete auf eine Einsprache. Für sie waren die landschaftlichen Eingriffe vertretbar, insbesondere weil der Standort bereits durch Lawinenverbauungen, Wege, intensive Alpwirtschaft und Stromleitungen vorbelastet sei und die Anlage dem Geländeverlauf folge. Der Berner Heimatschutz sieht das Projekt auch als Chance, konkrete Erfahrungen mit alpinen Solaranlagen zu sammeln.
Auf kantonaler Ebene gab es ebenfalls eine Debatte um alpine Solaranlagen im Rahmen des "Solarexpress". Während der Kanton Bern grundsätzlich beschleunigte Verfahren unterstützt, sind mehrere andere alpine Solarprojekte im Kanton Bern auf Widerstand gestossen, wurden von Gemeinden abgelehnt oder sehen sich mit Einsprachen und Gerichtsverfahren konfrontiert. Dies zeigt, dass alpine Solarprojekte generell ein komplexes politisches und soziales Umfeld haben.
Ein wichtiger Schritt für das Projekt war die Zustimmung auf lokaler Ebene. Die Bergschaft Hintisberg, die Grundeigentümerin der betroffenen Fläche, gab dem Vorhaben bereits im Juni 2023 grünes Licht. Sie wird pro produzierte Kilowattstunde eine Vergütung erhalten.
Ebenso entscheidend war die Gemeindeversammlung der Standortgemeinde Lütschental. Am 24. November 2023 stimmte eine deutliche Mehrheit von 45 zu 9 Stimmen für das Projekt. Die Abstimmung wurde auf Antrag schriftlich durchgeführt. Gemeindepräsident Hans Rudolf Burgener zeigte sich stolz darauf, dass Lütschental einmal mehr offen für fortschrittliche Lösungen sei. Jungfraubahnen-Direktor Urs Kessler zeigte sich sehr erfreut und erleichtert über das Ergebnis. Fragen im Vorfeld, viele davon kritischer Natur, wurden bereits an einem Info-Abend Anfang November 2023 intensiv diskutiert. Die Gemeinde profitiert finanziell von Beiträgen pro Kilowattstunde und zum Unterhalt der Hintisbergstrasse, was etwa zwei Steuerzehnteln entspricht.
Politische Einbettung und die Rolle des "Solarexpress".
Das Projekt profitiert von einer nationalen politischen Initiative: dem sogenannten "Solarexpress". Dieser, im September 2022 vom Parlament verabschiedet und durch das Klima- und Innovationsgesetz untermauert, soll die inländische Winterstromproduktion fördern und die Bewilligungsverfahren für Photovoltaik-Grossanlagen erleichtern. Ziel ist es, die Schweiz im Winterhalbjahr unabhängiger von Stromimporten zu machen und die Energiewende zu beschleunigen. Der Kanton Bern unterstützt dies ebenfalls mit beschleunigten Verfahren. Der Leiter des kantonalen Amtes für Umwelt und Energie bestätigte an der Gemeindeversammlung Lütschental die Unterstützung und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Fläche für das Solarkraftwerk Landwirtschaftszone bleibt und aufgrund des befristeten Bundesbeschlusses keine Umzonung benötigt.
Die Baueingabe für die Anlage erfolgte Anfang März 2024 und wurde Ende April 2025 öffentlich publiziert. Obwohl die wichtigsten Umweltverbände auf Einsprachen verzichtet haben, ist es theoretisch noch möglich, dass andere Einsprachen einreichen. Im Kanton Bern sind neben Hintisberg aktuell noch drei weitere alpine Solarkraftwerke im Bewilligungsprozess, die teilweise noch mit Einsprachen oder Gerichtsverfahren konfrontiert sind. Die Jungfraubahnen möchten nun zügig mit der Realisierung beginnen.
Herausforderungen bei der Planung der alpinen Solaranlage PV Hintisberg?
Die Realisierung eines solchen Grossprojekts in der empfindlichen alpinen Landschaft ist keineswegs ein einfacher Prozess. Die Planung der PV-Anlage Hintisberg war und ist mit spezifischen Herausforderungen verbunden, die Umwelt-, Technik- und Gesellschaftsfragen umfassen. Die spezifischen alpinen Gegebenheiten bringen auch technische Planungsbeschränkungen mit sich. Es wurde festgestellt, dass Solarpanels nicht auf Lawinenverbauungen montiert werden können. Dies liegt unter anderem daran, dass die Anlage dort zu stark Naturgefahren ausgesetzt wäre. Solche sicherheitstechnischen Überlegungen erfordern eine sorgfältige Standortwahl innerhalb des Projektperimeters.
Lösungsansätze und Projektanpassungen.
Um die Bedenken auszuräumen und den Weg für die Realisierung zu ebnen, waren Anpassungen und Kompromisse notwendig. Die Jungfraubahnen haben das Projekt leicht verkleinert (von ursprünglich rund 12 Hektaren auf rund 10 Hektaren im öffentlich aufliegenden Baugesuch, wobei andere Quellen von knapp 11 Hektaren sprechen). Wichtiger noch, sie verpflichteten sich zu konkreten Massnahmen zugunsten der Natur, einschliesslich Ersatzmassnahmen, die bereits vor Baubeginn umgesetzt werden sollen. Gebiete mit den zahlreichsten Vorkommen seltener Schmetterlingsarten wurden durch Perimeteranpassungen ausgespart. Zusätzlich wird ein 10-jähriges Monitoring die Wirksamkeit der Massnahmen überwachen.
Die Planung der alpinen Solaranlage PV Hintisberg war ein komplexer Prozess, der erhebliche Herausforderungen mit sich brachte – von anfänglicher Kritik an der Standortwahl und Bedenken hinsichtlich der Landschaftsverträglichkeit über spezifische ökologische Probleme wie den Schutz seltener Schmetterlingsarten bis hin zu technischen Einschränkungen durch Naturgefahren und der Notwendigkeit, lokale politische und gesellschaftliche Akzeptanz zu gewinnen. Durch Dialog, Projektanpassungen und das Engagement aller Beteiligten konnte ein Weg gefunden werden, diese Hürden zu überwinden und das Projekt in eine Phase zu überführen, in der die Baueingabe erfolgen konnte.
Der Weg zur Bewilligungsfähigkeit: Anpassungen und Zugeständnisse.
Um das Projekt trotz der erheblichen Bedenken voranzubringen und die Umweltverträglichkeit zu gewährleisten, waren signifikante Anpassungen und Kompromisse notwendig. Die Jungfraubahnen haben das Projekt gemeinsam mit dem Kanton und den Umweltorganisationen stark verbessert.
Zu den konkreten Massnahmen gehören:
- Eine leichte Verkleinerung des Projekts von ursprünglich rund 12 Hektaren auf knapp 11 Hektaren gemäss Jungfraubahnen-Website bzw. rund 10 Hektaren im öffentlich aufliegenden Baugesuch, wobei die Produktionsziele variieren: 10 GWh/Jahr oder 10-12 GWh/Jahr oder sogar 17 GWh/Jahr.
- Die Jungfraubahnen verpflichteten sich zu konkreten Massnahmen zugunsten der Natur.
- Ersatzmassnahmen sollen bereits vor Baubeginn umgesetzt werden.
- Gebiete mit den zahlreichsten Vorkommen seltener Schmetterlingsarten wurden durch Perimeteranpassungen ausgespart.
- Ein 10-jähriges Monitoring wird die Wirksamkeit der umgesetzten Massnahmen überwachen.
Wirtschaftliche Aspekte.
Die Jungfraubahnen AG betreibt bereits seit über hundert Jahren ein eigenes Laufwasserkraftwerk in Lütschental. Dieses Kraftwerk verfügt über zwei Turbinen mit einer Gesamtleistung von 12 MW und produziert jährlich rund 55 bis 60 Millionen Kilowattstunden Strom. Dieser Strom wird über ein eigenes Mittelspannungs- (16 kV) und Verteilnetz (400 V) an die Konzerngesellschaften wie Jungfraubahn, Berner Oberland Bahn, Wengernalpbahn, Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren, Schynige Platte Bahn, Harderbahn sowie an die Gemeinden Lütschental, Gündlischwand, Zweilütschinen und Burglauenen geliefert. Alle Bahnen der Jungfraubahnen fahren bereits mit 100% erneuerbarer Energie aus der Schweiz.
Die geplante alpine Solaranlage Hintisberg ist ein weiteres strategisches Projekt der Jungfraubahnen, das darauf abzielt, die eigene Stromproduktion zu erhöhen und damit die Unabhängigkeit vom externen Strommarkt zu stärken. Das Ziel der Anlage ist es, jährlich zwischen 10 und 17 Gigawattstunden (GWh) Strom zu produzieren. Dies entspricht dem jährlichen Verbrauch von rund 3000 bis 3500 Haushalten.
Wirtschaftliche Vorteile und Autarkiebestrebungen.
Die Anlage auf der Alp Hintisberg ist besonders wertvoll, da alpine Solaranlagen einen grossen Teil ihres Stroms im Winterhalbjahr produzieren, wenn der Strombedarf im Verteilnetz hoch ist und Strom am Markt teuer eingekauft werden muss. Durch die zusätzliche Eigenproduktion, insbesondere im Winter, streben die Jungfraubahnen eine autarke und nachhaltige Stromversorgung an. Langfristig wird erwartet, dass dies zu attraktiven Strompreisen für die Jungfraubahnen selbst sowie für die angeschlossenen Gemeinden und deren Privathaushalte führen wird.
Die Energiekosten machen einen Teil des Betriebsaufwands der Jungfraubahnen aus. Dieser Aufwand stieg beispielsweise 2024 deutlich an, unter anderem wegen höherer Energiekosten. Eine erhöhte Eigenproduktion durch die Solaranlage Hintisberg könnte dazu beitragen, die Abhängigkeit von schwankenden Marktpreisen zu reduzieren und die Kosten mittelfristig zu stabilisieren.
Finanzielle Anreize für Gemeinde und Bergschaft.
Das Projekt bringt auch direkte wirtschaftliche Vorteile für die Standortgemeinde Lütschental und die Grundeigentümerin, die Bergschaft Hintisberg, mit sich. Die Bergschaft Hintisberg, die dem Projekt bereits im Juni 2023 zustimmte, wird unter anderem eine Vergütung pro produzierte Kilowattstunde erhalten ("Solarrappen"). Die Gemeinde Lütschental, die im November 2023 mit grossem Mehr (45 zu 9 Stimmen) für das Projekt stimmte, erhält 0,3 Rappen pro Kilowattstunde Strom sowie Beiträge an den Unterhalt der Hintisbergstrasse. Diese Einnahmen für die Gemeinde wurden auf insgesamt etwa zwei Steuerzehntel geschätzt und waren ein wichtiger finanzieller Vorteil, der vom Gemeindepräsidenten hervorgehoben wurde.
Investition im Rahmen der Unternehmensstrategie.
Die alpine Solaranlage Hintisberg ist eines von mehreren strategischen Projekten der Jungfraubahnen Gruppe. Obwohl die genauen Investitionskosten für Hintisberg in den Quellen nicht einzeln aufgeführt sind, sind die Jungfraubahnen generell bereit, erhebliche Mittel in strategische Projekte zu investieren (z.B. CHF 0.5 Mia in die V-Bahn) und planen weitere Investitionen in der Höhe von mehreren hundert Millionen Franken. Das Unternehmen ist finanziell gut aufgestellt, erzielte 2023 und 2024 starke Ergebnisse mit hoher Umsatzrendite und EBITDA-Marge und erwirtschaftet positive Free Cashflows, was Investitionen ermöglicht.
Die Rolle des «Solarexpress».
Die Realisierung alpiner Solaranlagen wird durch den sogenannten «Solarexpress» des Bundes gefördert, der erleichterte Bewilligungen und finanzielle Anreize, insbesondere für die Winterstromproduktion, vorsieht. Solche Projekte profitieren von Subventionen von bis zu 60%, ohne die viele alpine Anlagen wirtschaftlich nicht rentabel wären. Obwohl das Bundesparlament die Frist für den «Solarexpress» verlängert hat, was das Projekt weniger zeitkritisch macht, bleiben die Subventionen ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für die Realisierung.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist die alpine Solaranlage PV Hintisberg ein Projekt mit klaren Zielen: Steigerung der Eigenproduktion erneuerbarer Energie, Reduzierung der Abhängigkeit von externen Strommärkten, Stabilisierung der Energiekosten und langfristig potenziell attraktivere Strompreise. Zudem generiert das Projekt direkte finanzielle Vorteile für die lokale Gemeinde und die Bergschaft. Eingebettet in die langfristige Strategie und die solide finanzielle Situation der Jungfraubahnen, stellt die Anlage eine bedeutende Investition dar, die durch Förderprogramme wie den «Solarexpress» unterstützt wird und zur Energieautarkie und Wertschöpfung in der Region beitragen soll.
Anwendungen der alpinen Solaranlage PV Hintisberg?
Um die Rolle der PV Hintisberg zu verstehen, ist es hilfreich, das bestehende Energie-Fundament und die aktuelle Energiesituation der Jungfraubahnen zu betrachten. Die Jungfraubahn AG betreibt bereits seit über 100 Jahren ein eigenes Laufwasserkraftwerk in Lütschental. Dieses Kraftwerk ist mit zwei Turbinen ausgestattet, die zusammen eine installierte Leistung von 12 MW aufweisen. Jährlich produziert das Laufwasserkraftwerk rund 55 bis 60 Millionen Kilowattstunden (GWh) Strom.
Über ein eigenes Mittelspannungs- (16 kV) und Verteilnetz (400 V) versorgt dieses Kraftwerk die Konzerngesellschaften der Jungfraubahnen Gruppe – darunter die Jungfraubahn selbst, die Berner Oberland Bahn, die Wengernalpbahn, die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren und die Schynige Platte Bahn. Interessanterweise fahren bereits heute alle Bahnen der Jungfraubahnen mit 100% erneuerbarer Energie aus der Schweiz. Zusätzlich werden auch die Gemeinden Lütschental, Gündlischwand, Zweilütschinen und Burglauenen über dieses Netz mit Strom beliefert.
Die PV Hintisberg: Ein strategischer Pfeiler für die Zukunft.
Die alpine Solaranlage auf der Alp Hintisberg ist als ein weiteres strategisches Projekt der Jungfraubahnen konzipiert. Das Hauptziel dieser Anlage ist es, die eigene Stromproduktion zu erhöhen.Die angestrebte Produktionsmenge der PV Hintisberg variiert je nach Quelle, liegt aber im Bereich von 10 bis 17 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/Jahr). Dies entspricht in etwa dem jährlichen Stromverbrauch von 3000 bis 3500 Haushalten. Der produzierte Strom soll gemäss den Jungfraubahnen sowohl für den eigenen Bedarf verwendet als auch ins Netz eingespeist werden.
Wertvoller Winterstrom und Autarkiebestrebungen.
Eine zentrale Anwendung alpiner Solaranlagen im Allgemeinen, und somit auch der PV Hintisberg, ist ihre Fähigkeit, einen grossen Teil ihres Stroms im Winterhalbjahr zu produzieren. Genau in dieser Zeit ist der Strombedarf im Verteilnetz besonders hoch, und externer Strom muss teuer am Markt eingekauft werden.
Durch die zusätzliche Eigenproduktion, die besonders im Winterhalbjahr erfolgt, verfolgen die Jungfraubahnen das Ziel einer autarken und nachhaltigen Stromversorgung. Diese erhöhte Unabhängigkeit vom externen Strommarkt wird langfristig erwartet, zu attraktiven Strompreisen sowohl für die Jungfraubahnen selbst als auch für die angeschlossenen Gemeinden und deren Privathaushalte zu führen.
Die Anlage wird explizit im Rahmen der strategischen Projekte der Jungfraubahnen genannt, die auf eine nachhaltige Qualitätssteigerung abzielen. Die Bemühungen zur Steigerung der internen Stromproduktion sind auch ein Weg, um die Abhängigkeit von schwankenden Energiepreisen zu reduzieren, was zur Stabilität der Betriebskosten beitragen kann.
Vielfältige Nutzen der Anlage.
Das Projekt PV Hintisberg verspricht eine Reihe von Nutzen, die über die reine Stromproduktion hinausgehen:
Stärkung der Energieautarkie und Unabhängigkeit.
Die Jungfraubahnen betreiben bereits ein eigenes Laufwasserkraftwerk in Lütschental, das jährlich etwa 55 bis 60 GWh Strom produziert. Die PV Hintisberg Anlage wird die eigene Stromproduktion signifikant erhöhen. Dies stärkt die Unabhängigkeit vom externen Strommarkt und trägt zu einer autarken und nachhaltigen Stromversorgung bei.
Potential für attraktive Strompreise.
Durch die erhöhte Eigenproduktion, insbesondere des wertvollen Winterstroms, der sonst teuer am Markt eingekauft werden muss, wird erwartet, dass dies langfristig zu attraktiven Strompreisen führt. Davon sollen sowohl die Jungfraubahnen selbst als auch die angeschlossenen Gemeinden und deren Privathaushalte profitieren. Eine gesteigerte Eigenproduktion kann zudem helfen, die Abhängigkeit von schwankenden und teils stark gestiegenen Energiekosten zu reduzieren.
Finanzielle Vorteile für die lokale Region.
Das Projekt bringt direkte finanzielle Vorteile für die Standortgemeinde Lütschental und die Grundeigentümerin, die Bergschaft Hintisberg. Die Bergschaft erhält eine Vergütung pro produzierte Kilowattstunde ("Solarrappen"). Die Gemeinde Lütschental erhält 0,3 Rappen pro Kilowattstunde Strom sowie Beiträge an den Unterhalt der Hintisbergstrasse. Diese Einnahmen für die Gemeinde wurden auf etwa zwei Steuerzehntel geschätzt.
Strategische Bedeutung für die Jungfraubahnen.
Die PV Hintisberg ist als eines der strategischen Projekte der Jungfraubahnen gelistet. Sie zielt auf eine nachhaltige Qualitätssteigerung ab und ist Teil der Bemühungen, die Jungfraubahnen für die Zukunft gut aufzustellen.
Beitrag zur Energiewende und Winterstromversorgung.
Die Anlage leistet einen Beitrag zur schweizweiten Energiewende, indem sie dringend benötigten Strom aus erneuerbarer Quelle liefert. Insbesondere die Winterstromproduktion alpiner Anlagen wird im Rahmen des «Solarexpress» gezielt gefördert, um die Schweiz im Winterhalbjahr unabhängiger von Stromimporten zu machen.
Sammeln von Erfahrungen.
Das Projekt wird auch als Chance gesehen, konkrete Erfahrungen mit alpinen Solaranlagen zu sammeln.
Die Realisierung des Projekts wird durch den sogenannten «Solarexpress» des Bundes unterstützt, der Bewilligungen erleichtern und finanzielle Anreize (Subventionen von bis zu 60% sind generell für solche Projekte vorgesehen, auch wenn das Projekt ohne sie nicht rentabel wäre) bieten soll. Obwohl die Frist für den Solarexpress verlängert wurde, bleiben die Subventionen ein wichtiger Faktor.
Vorteile der alpinen Solaranlage PV Hintisberg.
Während Diskussionen über Standortwahl und Landschaftsschutz wichtig sind, bietet die Anlage aus Sicht der Jungfraubahnen und der lokalen Region eine Reihe signifikanter Vorteile, die im Kontext der Energiewende und einer resilienten Energieversorgung von grosser Bedeutung sind.
Stärkung der Energieautarkie und Unabhängigkeit.
Ein zentraler Vorteil der PV Hintisberg Anlage ist die Stärkung der eigenen Energieversorgung der Jungfraubahnen. Die Jungfraubahn AG betreibt bereits ein eigenes Laufwasserkraftwerk in Lütschental, das jährlich 55 bis 60 GWh Strom produziert und die Bahnen sowie angeschlossene Gemeinden versorgt. Die geplante Solaranlage wird die eigene Stromproduktion deutlich erhöhen. Dies trägt massgeblich zu einer autarken und nachhaltigen Stromversorgung bei und stärkt die Unabhängigkeit vom externen Strommarkt. Diese erhöhte Autarkie ist ein strategisches Ziel der Jungfraubahnen
Produktion von wertvollem Winterstrom.
Ein entscheidender Vorteil alpiner Solaranlagen im Vergleich zu Anlagen im Mittelland ist ihre Fähigkeit, einen grossen Teil ihres Stroms im Winterhalbjahr zu produzieren. Genau in dieser Zeit ist der Strombedarf in der Schweiz am höchsten, und Strom muss oft teuer am Markt importiert werden. Die PV Hintisberg Anlage wird diese wertvolle Winterstromproduktion liefern, was die Abhängigkeit von externen und schwankenden Energiepreisen reduziert. Dies ist auch ein Kerngedanke hinter dem «Solarexpress» des Bundes, der alpine Anlagen zur Steigerung der Winterstromproduktion fördert.
Finanzielle Vorteile für die Region und attraktive Strompreise.
Das Projekt bringt konkrete finanzielle Vorteile für die Standortgemeinde Lütschental und die Grundeigentümerin, die Bergschaft Hintisberg. Die Bergschaft erhält eine Vergütung pro produzierte Kilowattstunde, einen sogenannten "Solarrappen". Die Gemeinde Lütschental profitiert ebenfalls direkt: Sie erhält 0,3 Rappen pro Kilowattstunde Strom sowie Beiträge an den Unterhalt der Hintisbergstrasse. Diese Einnahmen für die Gemeinde wurden auf etwa zwei Steuerzehntel geschätzt. Darüber hinaus wird erwartet, dass die gesteigerte Eigenproduktion, insbesondere des teuren Winterstroms, langfristig zu attraktiven Strompreisen für die Jungfraubahnen selbst sowie für die angeschlossenen Gemeinden und deren Privathaushalte führen wird.
Beitrag zur Energiewende und strategische Ausrichtung.
Die PV Hintisberg Anlage ist als eines der strategischen Projekte der Jungfraubahnen gelistet. Sie zielt auf eine nachhaltige Qualitätssteigerung ab und ist Teil der Bemühungen, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Die Anlage leistet zudem einen Beitrag zur schweizweiten Energiewende, indem sie erneuerbaren Strom liefert und die Ziele des Klima- und Innovationsgesetzes unterstützt. Die geplante Produktion von 10 bis 17 GWh pro Jahr deckt den jährlichen Verbrauch von rund 3000 bis 3500 Haushalten ab und erfüllt die gemäss Solarexpress nötige Mindestproduktion.
Demonstration von Machbarkeit und Gewinnung von Erfahrung.
Trotz anfänglicher Bedenken von Umweltorganisationen bezüglich des Standorts im Hinblick auf Landschaftsschutz und geschützte Arten, insbesondere Schmetterlinge, konnte eine Lösung gefunden werden. Durch Projektanpassungen, wie eine leichte Verkleinerung der Fläche und die Zusage von Ersatzmassnahmen sowie einem zehnjährigen Monitoring, konnten wichtige Umweltverbände wie der WWF und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz überzeugt werden, auf Einsprachen zu verzichten. Auch der Berner Heimatschutz verzichtete auf eine Einsprache, da die Eingriffe als vertretbar eingestuft wurden, auch aufgrund bestehender Vorbelastungen im Gebiet. Dies zeigt, dass mit gutem Willen eine umweltverträgliche Realisierung auch in ökologisch sensibleren Gebieten möglich ist. Das Projekt bietet zudem die Chance, konkrete Erfahrungen mit alpinen Solaranlagen zu sammeln.
Zugänglichkeit des Standorts.
Die Planung und Realisierung von grossen Infrastrukturprojekten in alpinen Gebieten bringt spezifische Herausforderungen mit sich, nicht zuletzt im Bereich der Logistik und Zugänglichkeit. Bei der geplanten alpinen Solaranlage PV Hintisberg, einem Projekt der Jungfraubahnen Gruppe, spielt der Standort auf der Alp Hintisberg oberhalb von Lütschental eine zentrale Rolle. Die Frage nach der Erschliessung des Geländes wurde von verschiedenen Seiten unterschiedlich bewertet.
Der Standort: Alp Hintisberg.
Die geplante Anlage soll auf der Alp Hintisberg, auf rund 1.650 Metern über Meer, errichtet werden. Es handelt sich um ein Gebiet oberhalb der Gemeinde Lütschental. Die Zugänglichkeit des Standortes war Gegenstand unterschiedlicher Beurteilungen durch Interessengruppen:
Kritik der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL-FP).
Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz äusserte sich erstaunt über die Projektidee der Jungfraubahnen auf der Alp Hintisberg. Sie argumentierte, dass der Standort "nahezu sämtlichen Kriterien der SL für eine Landschaftsverträglichkeit widerspricht". Zu den genannten Kriterien, die am Standort Hintisberg ihrer Meinung nach nicht erfüllt sind, gehört neben dem Fehlen einer baulich/technischen Vorbelastung und der Möglichkeit der Bündelung mit bestehender Infrastruktur auch das Fehlen einer "genügenden Erschliessung". Die SL-FP stufte das Vorhaben daher in eine rote Ampelkategorie ein und lehnte es ab. Sie bezeichnete das Gebiet als "völlig unbelasteten traditionellen Alpwirtschaftsgebiet".
Bewertung durch den Berner Heimatschutz.
Im Gegensatz dazu verzichtete der Berner Heimatschutz auf eine Einsprache gegen das Projekt, da er die landschaftlichen Eingriffe als vertretbar einstufte. Ausschlaggebend für diesen Entscheid war für den Berner Heimatschutz die "Vorbelastung des Standortes". Sie argumentierten, dass das Gebiet bereits heute von Lawinenverbauungen, Wegen, intensiver Alpwirtschaft und Stromleitungen geprägt sei. Diese bestehenden Elemente sahen sie als Teil einer Vorbelastung an, die den geplanten Eingriff vertretbarer macht.
Hinweis auf bestehende Zufahrt.
Obwohl die Stiftung Landschaftsschutz von einer fehlenden "genügenden Erschliessung" sprach, ist das Vorhandensein einer Zufahrt gegeben. Die Standortgemeinde Lütschental erhält im Rahmen der finanziellen Vorteile des Projekts unter anderem Beiträge an den Unterhalt der Hintisbergstrasse. Dies bestätigt, dass es eine strassenseitige Verbindung zur Alp gibt.
Details zur logistischen Umsetzung.
Die vorliegenden Quellen liefern keine detaillierten Informationen darüber, wie die Jungfraubahnen den Transport des Materials und der Ausrüstung für den Bau der grossen Solaranlage auf die Alp Hintisberg konkret planen. Es wird nicht ausgeführt, welche Art von Fahrzeugen oder Infrastruktur (über die genannte Hintisbergstrasse und die erwähnten Wege hinaus) für den Bau einer Anlage dieser Grössenordnung benötigt wird und wie die logistischen Herausforderungen im alpinen Gelände bewältigt werden sollen.
Die anfängliche Kritik der Stiftung Landschaftsschutz legt jedoch nahe, dass die bestehende Erschliessung möglicherweise nicht ohne Weiteres für die Anforderungen eines grossen Bauprojekts ausgelegt ist und logistische Anpassungen oder zusätzliche Massnahmen für den Bau notwendig sein könnten.
Berücksichtigung des Umweltschutzes beim Bau.
Der Standort auf der Alp Hintisberg, rund 1.650 Meter über Meer, wurde von Umweltorganisationen zunächst kritisch beurteilt. Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL-FP) zeigte sich erstaunt über die Projektidee. Sie argumentierte, der Standort widerspreche nahezu sämtlichen ihrer Kriterien für Landschaftsverträglichkeit, da er weder eine baulich/technische Vorbelastung aufweise, noch eine Bündelung mit bestehender Infrastruktur ermögliche, noch eine genügende Erschliessung besitze. Die SL-FP stufte das Vorhaben in die rote Ampelkategorie ein und lehnte es ab, da es sich um ein "völlig unbelastetes traditionelles Alpwirtschaftsgebiet" handle.
Ein zentraler Punkt der Kritik war das Vorkommen geschützter Tier- und Pflanzenarten am Standort. Das Gebiet gilt als "Hot-Spot für Schmetterlinge". Insbesondere eine Unterart des seltenen Sudetenmohrenfalters, die weltweit nur auf einigen Weiden und Bergwiesen im Raum Grindelwald vorkommt, ist hier heimisch.
Die Berücksichtigung der Vorbelastung.
Im Gegensatz zur SL-FP bewertete der Berner Heimatschutz die landschaftlichen Eingriffe als vertretbar und verzichtete auf eine Einsprache. Ausschlaggebend für diesen Entscheid war die von ihnen festgestellte "Vorbelastung des Standortes". Sie argumentierten, dass das Gebiet bereits heute von Lawinenverbauungen, Wegen, intensiver Alpwirtschaft und Stromleitungen geprägt sei. Diese bestehenden Elemente milderten ihrer Ansicht nach den geplanten Eingriff ab. Zudem werde die geplante Anlage dem natürlichen Geländeverlauf folgen.
Auf Druck des Kantons und von Umweltorganisationen wurde das Projekt "stark verbessert" und "sorgfältig geplant". Die Jungfraubahnen optimierten die Planung gezielt zum Schutz seltener Schmetterlingsarten. Diese Anpassungen umfassten mehrere Punkte:
- Das Projekt wurde leicht verkleinert. Die Flächenangaben in den Quellen variieren zwischen knapp 11 Hektaren, rund 10 Hektaren und ca. 10 Hektaren, während eine frühe Angabe bei 12 Hektaren lag.
- Es werden Ersatzmassnahmen zugunsten der Natur umgesetzt. Diese Massnahmen sollen bereits vor Baubeginn erfolgen.
- Während zehn Jahren wird ein Monitoring durchgeführt, um die Wirksamkeit der Schutzmassnahmen zu überprüfen.
- Insbesondere wurden die Gebiete, in denen die Sudetenmohrenfalter am zahlreichsten vorkommen, durch Perimeteranpassungen ausgespart. Ein Schmetterlingsexperte kartierte hierfür die Tagfalter-Vorkommen für den Umweltverträglichkeitsbericht.
- Diese Massnahmen, so die Einschätzung des Schmetterlingsexperten, werden zusammen mit den Ausgleichsmassnahmen das Weiterbestehen der geschützten Art in der Region sicherstellen.
Wichtige Umweltverbände ziehen Einsprachen zurück.
Die Anpassungen und Zusagen der Jungfraubahnen zeigten Wirkung. Sowohl die mitgliederstarke Umweltorganisation WWF als auch die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz haben nach der Optimierung des Projekts auf Einsprachen verzichtet. Obwohl sie den Standort ursprünglich als "schlecht gewählt" kritisierten, sehen sie die Anlage nach den Anpassungen als "grundsätzlich bewilligungsfähig" an. Dies verdeutlicht, dass durch den guten Willen der Projektträgerschaft und der Umweltverbände Lösungen gefunden werden können, die eine umweltverträgliche Realisierung auch in ökologisch sensibleren Gebieten ermöglichen. Der Berner Heimatschutz hatte bereits zuvor auf eine Einsprache verzichtet.
Der formelle Bewilligungsprozess schreitet voran.
Das Projekt wurde von der Gemeinde Lütschental mit deutlicher Mehrheit angenommen, was den Weg für das weitere Bewilligungsverfahren ebnete. Die Jungfraubahnen arbeiteten an der Umweltverträglichkeitsprüfung. Ein Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) ist Teil des Verfahrens, und Sigmaplan hat für die Jungfraubahnen einen solchen Bericht für die Solaranlage Hintisberg erarbeitet, der das Projekt aus Umweltsicht beurteilt und notwendige Massnahmen definiert. Das Baugesuch wurde Anfang März 2024 eingereicht und wurde Ende April 2025 öffentlich aufgelegt.
Mit der Zustimmung der Gemeinde und dem Verzicht auf Einsprachen wichtiger Umweltverbände ist das Projekt auf einem guten Weg. Das Bewilligungsverfahren wird durch den "Solarexpress" beschleunigt, der die Bewilligung von PV-Grossanlagen erleichtern soll.
Die Jungfraubahnen arbeiteten an der Umweltverträglichkeitsprüfung.
Der Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) ist ein zentraler Bestandteil des Verfahrens. Das Baugesuch für die Solaranlage wurde Anfang März 2024 eingereicht. Die öffentliche Auflage des Baugesuchs erfolgte Ende April 2025, womit die Einsprachefrist lief. Die Tatsache, dass Umweltverbände wie WWF und SL-FP auf Einsprachen verzichtet haben, lässt das Projekt unter einem "besseren Stern stehen" als andere alpine Solarprojekte, die zuletzt Rückschläge erlitten haben.
Angestrebt wird, dass der Strom von der Alp Hintisberg bereits im Jahr 2025 fliessen soll. Dies ist auch wichtig, da Projekte unter dem Solarexpress bis Ende 2025 zumindest teilweise ans Netz angeschlossen sein müssen, um Subventionen vom Bund zu erhalten.
Technische Daten.
- Standort: Die Anlage ist auf der Alp Hintisberg oberhalb von Lütschental geplant. Genauer gesagt im Gebiet Hintisberg Unterläger.
- Höhe: Die Anlage befindet sich auf rund 1.650 Metern über Meer.
- Fläche:
- Ursprünglich war eine Fläche von circa 12 Hektaren geplant.
- Spätere Planungen sprechen von knapp 11 Hektaren bzw. rund 11 Hektaren.
- Die aktuell öffentlich aufliegende Anlage soll auf einer Fläche von rund 10 Hektaren zu stehen kommen.
- Die Fläche für das Solarkraftwerk bleibt Landwirtschaftszone.
- Jährliche Energieproduktion:
- Angestrebt wird eine produzierte Energiemenge von circa 12 GWh pro Jahr.
- Andere Angaben nennen rund 10-12 GWh pro Jahr oder gut 10 Gigawattstunden pro Jahr.
- Trotz Flächenverkleinerung soll die Anlage weiterhin mehr als 10 Millionen Kilowattstunden (> 10 GWh) Strom pro Jahr produzieren.
- Eine neuere Angabe spricht von etwa 17 Gigawattstunden Strom pro Jahr.
- Versorgte Haushalte (Schätzung):
- Die geplante Produktion von 10-12 GWh könnte den Verbrauch von 3000 Haushalten decken. Die Produktion von etwa 17 GWh würde laut einer Quelle für rund 3'500 Haushalte reichen.
- Technologie: Es handelt sich um eine alpine Solaranlage bzw. eine Photovoltaik-Grossanlage.
- Integration ins Gelände: Die geplante Anlage soll dem natürlichen Geländeverlauf folgen.
- Montage auf Lawinenverbauungen: Die Montage von Solarpanels auf Lawinenverbauungen ist nicht möglich, unter anderem wegen Naturgefahren.
- Betriebsdauer: Die Bewilligung für die Anlage ist auf 25 Jahre begrenzt.
- Spezifische Produktionszeit:
- Die Anlage ist darauf ausgelegt, vor allem tagsüber im Winter wertvollen Strom zu produzieren.
Investoren.
Das Projekt wird von den Jungfraubahnen geplant und entwickelt. Es ist als ein strategisches Projekt der Jungfraubahnen-Gruppe aufgeführt, das zur Erreichung einer autarken, nachhaltigen Stromversorgung beitragen soll. Die Finanzierung solcher Projekte wird von der Jungfraubahnen-Gruppe getragen. Die Jungfraubahnen Holding AG, die an der SIX kotiert ist, weist eine starke Eigenkapitalquote auf und generiert positive Free Cashflows, mit denen Investitionen in die Gruppe getätigt werden. Die geplante Solaranlage Hintisberg soll dazu beitragen, den Anteil der Eigenproduktion, insbesondere im Winter, in wenigen Jahren zu erhöhen. Der produzierte Strom soll zum einen für den eigenen Bedarf der Jungfraubahnen verwendet und zum anderen ins Netz eingespeist werden.
Während die Jungfraubahnen AG der direkte Investor in die Anlage selbst ist, gibt es Vereinbarungen mit lokalen Akteuren, die finanziell vom Projekt profitieren, ohne direkte Investoren im Sinne einer Kapitalbeteiligung an der Anlage zu sein:
Die Bergschaft Hintisberg ist die Grundeigentümerin der Alp. Sie hat dem Projekt zugestimmt und erhält eine Vergütung pro produzierte Kilowattstunde Strom – einen sogenannten «Solarrappen».
Die Gemeinde Lütschental hat ebenfalls deutlich für das Projekt gestimmt. Die Gemeinde erhält 0,3 Rappen pro Kilowattstunde Strom. Zusätzlich gibt es Beiträge an den Unterhalt der Hintisbergstrasse. Diese Einnahmen für die Gemeinde wurden als bedeutend hervorgehoben und entsprechen etwa zwei Steuerzehnteln.
Diese Vereinbarungen stellen finanzielle Beteiligungen an den Einnahmen aus dem Projekt dar und sind Kompensationen oder Vorteile für die lokale Gemeinschaft und die Grundeigentümerin, sie machen die Bergschaft oder die Gemeinde jedoch nicht zu Miteigentümern oder Kapitalinvestoren der Solaranlage selbst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die verfügbaren Quellen darauf hindeuten, dass die Jungfraubahnen AG der alleinige oder primäre Investor in die alpine Solaranlage PV Hintisberg ist, finanziert durch die Ressourcen der Jungfraubahnen-Gruppe, während die Bergschaft Hintisberg und die Gemeinde Lütschental als wichtige Stakeholder über Einnahmen pro produzierte Kilowattstunde am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt werden. Es gibt keine Hinweise in den Quellen auf externe Investoren, die sich direkt am Projekt Hintisberg beteiligen.
Wer sind die Stromkunden der alpinen Solaranlage PV Hintisberg?
Die Antwort liegt in der bereits bestehenden Energieinfrastruktur der Jungfraubahnen. Die Jungfraubahn AG betreibt seit über hundert Jahren ein eigenes Laufwasserkraftwerk in Lütschental. Dieses Kraftwerk verfügt über ein eigenes Mittelspannungs- (16 kV) und Verteilnetz (400 V).
Über dieses Netz werden bereits heute verschiedene Abnehmer versorgt:
- Die Bahnen der Jungfraubahnen-Gruppe: Das Netz liefert Strom an die Jungfraubahn, die Schynige Platte Bahn, die Berner Oberland Bahn, die Wengernalpbahn und die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren. Die Bahnen fahren bereits zu 100% mit erneuerbarer Energie aus der Schweiz.
- Privathaushalte und Kunden in umliegenden Gemeinden: Das Kraftwerk erbringt auch Energiedienstleistungen für Kundinnen und Kunden in den Gemeinden Lütschental, Gündlischwand, Zweilütschinen und Burglauenen.
- Die geplante alpine Solaranlage PV Hintisberg ist als strategisches Projekt der Jungfraubahnen konzipiert. Der produzierte Strom soll laut Jungfraubahnen zum einen für den eigenen Bedarf verwendet und zum anderen ins Netz eingespeist werden.
- Angesichts des bestehenden eigenen Verteilnetzes ist die logische Schlussfolgerung, dass die Anlage primär in dieses lokale Netz integriert wird, das sowohl die Bahnbetriebe als auch die bereits angeschlossenen Gemeinden versorgt.
- Das strategische Ziel der Jungfraubahnen ist es, zusammen mit dem bestehenden Wasserkraftwerk und weiteren Solaranlagen auf ihrer Infrastruktur, die Stromversorgung unabhängiger vom externen Markt zu gestalten. Dies soll insbesondere im Winter gelingen, wenn alpine Solaranlagen viel Strom produzieren und der Bedarf im Netz hoch ist.
Von dieser angestrebten Autarkie und der lokalen Produktion von Winterstrom sollen langfristig attraktive Strompreise resultieren. Diese Preisvorteile sollen sowohl den Jungfraubahnen selbst als auch den Privathaushalten in den angeschlossenen Gemeinden zugutekommen. Das Projekt wird also gemeinsam mit den angeschlossenen Gemeinden verfolgt, um vom Strommarkt unabhängiger zu werden.
Neben den Stromkunden profitieren auch die Bergschaft Hintisberg als Grundeigentümerin (Vergütung pro produzierte kWh, "Solarrappen") und die Gemeinde Lütschental (0,3 Rappen pro kWh plus Beiträge an Strassenunterhalt) finanziell vom Projekt.
Disclaimer / Abgrenzung
Stromzeit.ch übernimmt keine Garantie und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen Texte, Massangaben und Aussagen.