Energieförderung Kanton und Stadt Neuchâtel, Photovoltaik, Gebäude, Heizungsersatz, Anlagen, Beratung.
4.11.2025
Die nachfolgende detaillierte Liste fasst die aktuellen (insbesondere ab 2025 verstärkten) und historischen Energieförderungen des Kantons Neuchâtel (Neuenburg), der Stadt Neuchâtel sowie der kommunalen Massnahmen zusammen.
I. Förderprogramme des Kantons Neuchâtel (PB-NE und PI).
Der Kanton Neuchâtel (PB-NE) stützt sich primär auf das Gebäudeprogramm (Programme Bâtiments, PB), das durch die CO2-Abgabe finanziert wird, und wird ab 2025 durch das eidgenössische Impulsprogramm (Programme d’Impulsion, PI) verstärkt, was das Budget um 2,5 Millionen CHF (oder 25 %) erhöht. Die Subventionen stehen Privatpersonen, Unternehmen und öffentlichen Körperschaften zur Verfügung.

Wichtiger Hinweis: Fördergesuche müssen zwingend vor Beginn der Arbeiten eingereicht werden.
1. Gebäudesanierung und thermische Isolierung (Isolation thermique).
Die Subventionen gelten in der Regel für Gebäude, deren Baugenehmigung vor dem Jahr 2000 erteilt wurde. Die Massnahmen müssen sich auf die Isolierung von Elementen beziehen, die an das Äussere oder den Boden grenzen, und ursprünglich beheizte Räume betreffen.
|
Massnahme |
Maximale Subvention |
Minimum |
Details/Voraussetzungen |
|
Standard-Wärmedämmung (Assainissement de l'enveloppe) |
CHF 60 pro m² saniert. |
CHF 3'000 |
Gilt für einen Isolationskoeffizienten U20. |
|
Kantonale Ergänzung zur PB-Subvention |
+ CHF 5 bis + CHF 10 pro m² |
– |
Ein kantonaler Zuschlag, der die PB-Subvention um mindestens 30 % erhöht. |
|
CECB®Plus Gutachten (Certificat énergétique cantonal des bâtiments) |
CHF 700.– (Villa) oder CHF 1'000.– (Kollektivwohngebäude) |
– |
Empfohlen zur Optimierung der Renovierung,. Zwingend für Subventionen > CHF 10'000 für Standarddämmung. |
Boni für die Erreichung von CECB®-Klassen.
|
Massnahme |
Subventionsbetrag / Bonus |
Details |
|
Erreichen der CECB® Global Klasse A oder B |
CHF 25.– oder CHF 10.– pro m² der Energiebezugsfläche (SRE). |
- |
|
Erzielung von 3 oder mehr CECB® Global Klassen-Verbesserungen |
CHF 20.– bis CHF 40.– pro m² der SRE,. |
- |
|
Bonus für Effizienz der Gebäudehülle |
CHF 30 bis CHF 40 pro m² beheizter Fläche |
Wird gewährt, wenn das Gebäude nach der Sanierung die CECB-Klasse C oder höher erreicht. |
|
Bonus für Erreichung der Klasse B (CECB) |
+15 % auf die Basissubvention der thermischen Isolierung. |
- |
|
Bonus für Erreichung der Klasse C oder höher (CECB) |
+10 % (für ökologische Heizungen ≤ 70 kW). |
- |
Standardisierte Renovierung (Minergie).
Subventionen können mit denen des Programms Bâtiments (PB) kumuliert werden.
|
Standard |
Maximale Subvention (Renovation) |
Maximale Subvention (Neubau) |
|
MINERGIE® |
Max. CHF 32'000. |
- |
|
MINERGIE-P® |
Max. CHF 48'000. |
Max. CHF 40'000. |
|
MINERGIE-A® |
Max. CHF 68'000. |
Max. CHF 60'000. |
2. Ersatz von Heizsystemen (Énergies renouvelables).
Gefördert wird der Ersatz von fossilen Heizungen (Gas, Mazout) oder fest installierten Elektroheizungen durch erneuerbare Hauptheizsysteme,,. Die maximale subventionierte Leistung beträgt 50 W pro m² Energiebezugsfläche (SRE).
|
System |
Subvention (Basis) |
Zuschlag pro kWth |
Spezielle Boni/Details |
|
Wärmepumpe (PAC) Luft/Wasser |
CHF 3'500 |
CHF 150 pro kW,. |
- |
|
Wärmepumpe (PAC) Wasser/Wasser oder Sole/Wasser |
CHF 4'500 |
CHF 180 pro kW. |
- |
|
Automatische Holzheizungen (Bois, Pellets, Plaquettes) |
CHF 3'000 |
CHF 130 pro kW. |
- |
|
Solarkollektoren (thermisch) |
CHF 1'200 |
CHF 500 pro kWth |
Zur Warmwasserbereitung und/oder Heizung. |
Spezialförderungen Heizungen und Impulsprogramm (PI).
|
Massnahme |
Subvention / Betrag |
Details/Voraussetzungen |
|
PAC als Ersatz für Elektroheizung |
Forfait CHF 2'000 (PAC Air/Eau). |
- |
|
Grossanlagen (> 70 kW) |
Spezifische PI-Subventionen |
Für den Ersatz fossiler/elektrischer Heizungen. Bei Leistungen > 100 kW ist ein fossiler Zusatz (max. 10 % des Jahresbedarfs) erlaubt. |
|
Beispiel Grossanlage |
Ca. CHF 35'000 (für ein Gebäude mit 20 Wohnungen). |
Ersatz Mazout/Gas/Elektro durch PAC Luft/Wasser. |
|
Neue Wärmeverteilung (Radiatoren, Bodenheizung, Leitungen) |
Zusätzliche Subventionen |
Für die erste Installation eines Wärmeabgabesystems,. Zuschlag: CHF 2'000 + CHF 100 pro kW (bei PAC). |
3. Anschluss an Wärmenetze und Photovoltaik (PV).
|
Massnahme |
Subventionsbetrag |
Details/Voraussetzungen |
|
Anschluss an Wärmenetze (Réseaux de chaleur) |
Bis 500 kW: Basis CHF 8'000 + CHF 40 pro kWth. Über 500 kW: Basis CHF 18'000 + CHF 20 pro kWth. |
Ersatz fossiler/elektrischer Heizungen. Die Wärmequelle muss zu 50 % aus erneuerbaren Energien oder Abwärme stammen. |
|
Photovoltaik (PV) auf Grossdächern |
CHF 11'000 |
Nur für Anlagen über 90 kWp (ca. 450 m²). Zusätzlich zur Bundessubvention (Pronovo). |
4. Programme zur Elektrischen Effizienz (ProKilowatt).
Dies ist ein gemeinsames Programm der Kantone Neuchâtel und Jura, finanziert durch das Bundesamt für Energie (OFEN) im Rahmen von ProKilowatt®.
|
Massnahme |
Subventionsbetrag |
Details |
|
Ersatz Elektro-Warmwasserbereiter |
CHF 1'000 |
Ersatz durch einen Warmwasserbereiter mit Wärmepumpe oder Anschluss an eine bestehende PAC. |
|
Ersatz von Heizungs-Umwälzpumpen |
CHF 200.–. |
- |
|
Beleuchtungsoptimierung (Geschäftsgebäude) |
CHF 8.– pro m² |
- |
5. Spezielle Programme und Unterstützung.
|
Massnahme |
Subventionsbetrag |
Zielgruppe/Details |
|
Rénovation des Bâtiments patrimoniaux (ab 2025) |
Max. CHF 10'000 pro Projekt |
Unterstützung von Vorstudien zur energetischen Sanierung von Gebäuden mit hohem Denkmalwert (Energieetikette F oder G), bei geteilter Finanzierung durch den Kanton und die betroffene Gemeinde,. |
|
CECB Plus/Energieanalyse |
Absetzbar von den Steuern |
Die Kosten für Energieanalysen (wie CECB Plus) sind für private Eigentümer steuerlich absetzbar. |
|
Steuerliche Abzüge |
Unbegrenzte Abzugsfähigkeit |
Private Eigentümer können Aufwendungen für Massnahmen zur Energieeinsparung und zur Nutzung erneuerbarer Energien von ihrem steuerbaren Einkommen abziehen (z. B. thermische Isolierung, PV-Anlagen, CECB Plus). |
II. Förderprogramme der Stadt Neuchâtel (Ville de Neuchâtel).
Die Stadt Neuchâtel verfügt über einen eigenen kommunalen Energiefonds, der 2018 eingerichtet wurde.

|
Massnahme |
Subventionsbetrag |
Details |
|
Photovoltaik-Anlagen |
CHF 500 pro kW installiert. |
- |
|
Solarthermie-Anlagen |
CHF 500 pro kW installiert. |
- |
|
Thermische Isolierung |
15 % Bonus |
Bonus zusätzlich zur Subvention des Programme Bâtiments (PB). |
|
Individuelle Heizkostenabrechnung (Décompte individuel) |
50 % der Installationskosten |
Subventioniert die Installation von Systemen, die auf individuellem Verbrauch basieren, um den Gesamtverbrauch eines Gebäudes um 15–20 % zu senken,. |
|
Energieeffizienz in Gewerbe/Industrie |
Bis zur Höhe der kommunalen Energieabgabe |
Für Massnahmen zur Energieeffizienz in Industrien und Unternehmen. |
|
Weitere Massnahmen |
Je nach Projekt |
Subventionierung von exemplarischen Massnahmen an kommunalen Gebäuden oder jeglicher Massnahme zur Sensibilisierung und Förderung von Energieeinsparungen. |
III. Förderungen durch Gemeinden im Kanton Neuchâtel.
Gemeinden können zusätzliche Subventionen anbieten.
|
Massnahme |
Gemeinden |
Subventionsbetrag / Details |
|
Vorstudien für historische Gebäude |
La Chaux-de-Fonds und Le Locle (sowie weitere interessierte Gemeinden) |
Die Gemeinden kofinanzieren die Vorstudien zur energetischen Sanierung von Gebäuden mit hohem Denkmalwert (bis zu CHF 10'000 insgesamt pro Projekt, geteilt mit dem Kanton). |
Hinweis: Die Stadt Neuchâtel (Ville de Neuchâtel) führt zudem eigene Programme (siehe Abschnitt II).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kanton Neuchâtel seine Strategie für 2025 stark auf die Dekarbonisierung konzentriert, indem er erhebliche Mittel für den Ersatz fossiler Heizungen (insbesondere über das Impulsprogramm) und für Solaranlagen auf grossen Dächern bereitstellt, wobei auch ein spezielles Augenmerk auf die energetische Sanierung von denkmalgeschützten Bauten gerichtet wird.
Zusammenfassung der Quellenangaben.
Die Quellen liefern eine umfassende Analyse des schweizerischen Gebäudeprogramms (Programme Bâtiments/Gebäudeprogramm) sowie detaillierte Informationen zu den Energiesubventionen und politischen Zielen im Kanton Neuenburg (Neuchâtel).
I. Das Eidgenössische Gebäudeprogramm (Audit der EFK).
Der Prüfungsbericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK/CDF) untersucht die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit des Gebäudeprogramms, das hauptsächlich durch die CO2-Abgabe auf Brennstoffe finanziert wird. Zwischen 2010 und 2023 wurden im Rahmen des Programms insgesamt 3,6 Milliarden CHF an Projekte ausgezahlt.
Zentrale Kritikpunkte und Empfehlungen des Audits:
1. Priorisierung von Massnahmen: Die EFK stellt fest, dass das Programm deutlich wirksamer und wirtschaftlicher werden könnte, wenn die strategischen Grundlagen überarbeitet würden, um die Erreichung des Netto-Null-CO2-Ziels bis 2050 kosteneffizienter zu verfolgen.
2. Kosten-Wirksamkeit: Der vollständige Ersatz von fossilen Heizungen durch erneuerbare Systeme wird als notwendige und hinreichende Bedingung zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudebereich angesehen, während Wärmedämmmassnahmen dies nicht sind. Die Förderkosten pro reduzierter Tonne CO2 waren bei Wärmedämmung bisher etwa dreimal höher als beim Heizungsersatz und anderen haustechnischen Massnahmen.
3. Ineffizienz und Lücken: Es besteht Verbesserungsbedarf bei der Begrenzung von Mitnahmeeffekten (die durchschnittlich auf rund 45 % geschätzt werden), der realistischeren Einschätzung von Energieeinsparungen durch Berücksichtigung des „Performance Gap“ (der Diskrepanz zwischen modellierten und tatsächlichen Einsparungen), und der besseren Erreichung wichtiger Zielgruppen (z. B. Eigentümer grosser Immobilienportfolios).
4. Koordination: Die Überschneidungen zwischen dem Gebäudeprogramm und Projekten zur CO2-Kompensation für Treibstoffe sollten weitestgehend ausgeschlossen werden, um problematische Doppelförderungen zu vermeiden.
Ab 2025 werden zusätzlich 200 Millionen CHF jährlich aus der Bundeskasse für ein zehnjähriges Impulsprogramm bereitgestellt, das primär den Ersatz grösserer fossiler und elektrischer Heizungen fördert.
II. Energiesubventionen im Kanton Neuenburg.
Der Kanton Neuenburg (Neuchâtel) verstärkt seine Bemühungen zur Energiewende, wobei das kantonale Gebäudeprogramm (PB-NE) die zentrale Säule bildet:
- Ziele und Herausforderungen: Neuchâtel gehört zu den Kantonen mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energieträgern für Heizungen (24,7 % im Jahr 2023), wobei Mazout (Heizöl) und Gas noch dominieren. Die Stadt Neuchâtel strebt die CO2-Neutralität bis 2040 an.
- Budgetsteigerung 2025: Der Kanton erhöht sein Budget für Energiesubventionen ab dem 1. Januar 2025 um 2,5 Millionen CHF zusätzlich (eine Steigerung von 25 %) durch den Beitrag des eidgenössischen Impulsprogramms.
- Förderschwerpunkte: Zu den wichtigsten Massnahmen gehören:
- Wärmedämmung (z. B. 60 CHF/m² für Standarddämmung).
- Ersatz fossiler Heizungen durch Wärmepumpen (z. B. 3'500 CHF Basisbeitrag plus 150 CHF/kW für Luft-Wasser-Wärmepumpen).
- Anschluss an Wärmenetze.
- Photovoltaik: Installationen auf grossen Dächern (> 90 kWc) erhalten zusätzlich zur Bundesförderung (Pronovo) einen kantonalen Zuschuss von 11'000 CHF.
- Historisches Erbe: Ab 2025 wird ein spezielles Programm zur energetischen Sanierung von Gebäuden mit hohem Denkmalwert mit einer maximalen Finanzhilfe von 10'000 CHF pro Projekt eingeführt.
- Verfahrensregeln: Subventionsanträge müssen zwingend vor Beginn der Arbeiten eingereicht werden. Zusätzlich zu den Subventionen sind energetische Investitionen steuerlich abzugsfähig.
Zurück zu Energieförderung Bund und Kantone.
Aktueller Stand der Informationen.
Die Recherche wurde anfangs September 2025 durchgeführt.
In diesem dynamischen Umfeld können Angaben zu Gesetzen, Richtwerten, Verordnungen und Angaben zur Energieförderung sehr schnell ändern. Um sicher zu gehen, dass die Angaben in diesem Artikel stimmen, wird eine individuelle Abklärung bei den zuständigen Stellen, Behörden oder Organisationen empfohlen.
Energieförderung Bund und Kantone.
Disclaimer / Abgrenzung
Stromzeit.ch übernimmt keine Garantie und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen Texte, Massangaben und Aussagen.
Quellenverzeichnis (September 2025):
https://www.ne.ch/autorites/DDTE/SENE/energie/Pages/Subventions.aspx
https://www.neuchatelville.ch/energie/strategie
https://www.ne.ch/autorites/DDTE/SENE/energie/Pages/SubventionsPB.aspx
https://www.ne.ch/autorites/DDTE/SENE/energie/Pages/SubventionsPB.aspx
https://www.francsenergie.ch/fr/2000-Neuchatel/building/personal
https://www.neuchatelville.ch/participer/subventions
https://www.francsenergie.ch/fr/2000-Neuchatel/building/communes
https://www.frilow.ch/informations/blog/subventions-d-energie-geneve-neuchatel-valais-et-vaud
https://www.solarplattformseeland.ch/wissenswertes/foerderprogramme/
https://www.energiefranken.ch/de/2000-Neuchatel/building/personal
https://www.analyse-financiere.ch/blog/conseils-en-finance-2/aides-financieres-a-neuchatel-36
https://www.isolationfacade.ch/subvention-batiments-canton-de-neuchatel/
https://www.strattonenergies.ch/canton-de-neuchatel.html
PDF's
200728_propriete_n5_encouragementcanton.pdf
GES-ART231130-ARCINFO-Pourquoi-tant-de-gaz-et-de-mazout-pour-notre-chauffage-mention-N.-Babey.pdf
23316_version_definitive_v04.pdf












