Klimabericht 2024 – Schweiz: Epizentrum extremer Wetterereignisse, Europa erwärmt sich am schnellsten.
2.6.2025
Das Jahr 2024 hat weltweit und insbesondere in Europa beunruhigende Klimarekorde aufgestellt. Europa erwärmt sich seit den 1980er Jahren doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt und ist damit der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Erde. Mitten in diesem "Hotspot" liegt die Schweiz, die 2024 ebenfalls extreme Veränderungen bei Temperatur und Niederschlag erlebt hat.
Rekordwärme und markante Temperaturen in der Schweiz.
Das Jahr 2024 war global gesehen das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die globale Jahres-Durchschnittstemperatur lag erstmals deutlich über 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau. Auch Europa verzeichnete mit 10,69 °C das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, fast die Hälfte des Kontinents erreichte Jahresrekordtemperaturen.
Innerhalb dieses europäischen Kontexts blickt die Schweiz laut MeteoSchweiz auf ein erneut extrem warmes Jahr zurück. Besonders hervorzuheben ist der mildeste Winter seit Messbeginn. Auch der Sommer brachte eine Hitzespitze, mit dem zweitwärmsten August seit Messbeginn. Diese Entwicklungen spiegeln den übergeordneten Trend der schnellen Erwärmung in Europa wider.
Niederschläge: Ein Jahr der Extreme im Westen.
Die Niederschlagsmuster in Europa im Jahr 2024 zeigten einen starken regionalen Gegensatz. Während es im Osten und Südosten extrem heiss und trocken war, erlebte der Westen warmes und ungewöhnlich nasses Wetter. Dieses Muster traf auch auf die Schweiz zu - Westeuropa und damit auch die Schweiz waren extrem nass.
Der Frühling war in vielen Gebieten der Schweiz ausgesprochen niederschlagsreich, besonders auf der Alpensüdseite. Ein weiteres markantes Ereignis war der Rekordschneefall in den tiefen Lagen beidseits der Alpen Ende Herbst.
Extreme Wetterereignisse und ihre Folgen.
Die starken Niederschläge in Europa trugen zu grossflächigen Überschwemmungen bei. Diese waren die grössten seit 2013 und führten dazu, dass bei fast einem Drittel des europäischen Flussnetzes die Hochwasserschwelle überschritten wurde. Tragischerweise forderten diese Wetterextreme europaweit mindestens 335 Todesopfer und betrafen schätzungsweise 413.000 Menschen.
Auch in der Schweiz kam es im Sommer zu schweren Unwettern und Hochwasserereignissen, die unter anderem im Juni im Misox, im Tessin und im Wallis zu Toten, Vermissten und grosser Zerstörung führten.
Weitere Zeichen des Wandels.
Die anhaltende Erwärmung zeigt sich auch deutlich im Zustand der europäischen Gletscher. Der Rückgang der Gletscher in allen europäischen Regionen setzte sich fort. Obwohl der mittlere Eisdickenverlust der Gletscher in den Alpen (-1,2 m) im Jahr 2024 geringer war als in den beiden Extremjahren zuvor, war er immer noch hoch. Ein weiteres Indiz ist die Abnahme der Kälte: Es gab weniger Tage mit starker Kälte oder Frost, und der Anteil der Landfläche mit weniger als drei Monaten Frost war noch nie so hoch.
Zusammenfassend war das Jahr 2024 in der Schweiz und in Europa von extremen Klimabedingungen geprägt: erneut Rekordtemperaturen, die vom mildesten Winter und einem sehr warmen August unterstrichen wurden, und gleichzeitig aussergewöhnlich hohe Niederschläge, die zu verheerenden Überschwemmungen beitrugen. Diese Entwicklungen unterstreichen, dass die Schweiz als Teil des sich am schnellsten erwärmenden Kontinents Europa besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen ist.
Wie haben sich Temperatur- und Niederschlagsmuster in der Schweiz im Jahr 2024 verändert?
Generell war 2024 weltweit das wärmste Jahr seit Messbeginn. Europa hat sich seit den 1980er Jahren doppelt so schnell erwärmt wie der globale Durchschnitt und ist damit der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Erde. Im Jahr 2024 verzeichnete Europa ebenfalls das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Innerhalb dieses europäischen Kontexts wird die Schweiz als Hotspot bezeichnet, da sie sich mitten in Europa befindet, dem sich am schnellsten erwärmenden Kontinent.
Hinsichtlich der Temperatur in der Schweiz im Jahr 2024 blickt die Schweiz erneut auf ein extrem warmes Jahr zurück. Der Winter 2024 war der mildeste seit Messbeginn. Im Sommer wurde der zweitwärmste August seit Messbeginn verzeichnet. Die Niederschlagsmuster in Europa im Jahr 2024 zeigten deutliche regionale Unterschiede mit extremen Hitzewellen und Trockenheit im Osten und Südosten, aber warmen und ungewöhnlich nassen Bedingungen im Westen. Westeuropa und damit auch die Schweiz waren extrem nass. In der Schweiz war der Frühling in vielen Gebieten ausgesprochen niederschlagsreich, besonders auf der Alpensüdseite. Ende Herbst verzeichneten die tiefen Lagen beidseits der Alpen zudem einen Rekordschneefall. Die starken Niederschläge trugen zu grossflächigen Überschwemmungen in Europa bei, den grössten seit 2013. Auch in der Schweiz kam es zu schweren Unwettern im Sommer und zu Hochwasserereignissen, die unter anderem im Misox, im Tessin und im Wallis zu Toten, Vermissten und grosser Zerstörung führten.
Weitere mit der Erwärmung verbundene Entwicklungen in Europa, die auch die Schweiz betreffen, sind der Rückgang der Gletscher in allen europäischen Regionen und weniger Tage mit starker Kälte oder Frost. Die Gletscher in den Alpen verzeichneten einen hohen mittleren Eisdickenverlust von -1,2 m im Jahr 2024.
Zusammenfassend war das Jahr 2024 in der Schweiz erneut extrem warm, geprägt vom mildesten Winter seit Messbeginn und dem zweitwärmsten August, und gleichzeitig aussergewöhnlich nass, insbesondere im Frühling und im Westen des Landes, was zu schweren Überschwemmungen beitrug. Diese Veränderungen spiegeln die breiteren extremen Klimabedingungen wider, die 2024 in Europa beobachtet wurden.
Welche extremen Wetterereignisse prägten das Klimajahr 2024 in der Schweiz?
Die Schweiz erlebte 2024 erneut ein extrem warmes Jahr. Dies steht im Einklang mit dem globalen Trend, dass 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen war, und dem europäischen Trend, dass Europa der sich am schnellsten erwärmende Kontinent ist und 2024 ebenfalls das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichnete.
Spezifisch für die Schweiz:
- Der Winter 2024 war der mildeste seit Messbeginn.
- Der Sommer 2024 brachte den zweitwärmsten August seit Messbeginn.
- Parallel zu den hohen Temperaturen gab es eine deutliche klimatische Kluft in Europa, mit Hitze und Trockenheit im Osten und Südosten, aber warmen und ungewöhnlich nassen Bedingungen im Westen.
- Dies bedeutete, dass Westeuropa und damit auch die Schweiz extrem nass waren. Der Westen Europas erlebte eines seiner niederschlagreichsten Jahre seit 1950.
- Der Frühling war in vielen Gebieten der Schweiz ausgesprochen niederschlagsreich, besonders auf der Alpensüdseite.
- Ende Herbst gab es in den tiefen Lagen beidseits der Alpen einen Rekordschneefall.
Diese extremen Muster führten zu direkten Wetterereignissen mit schwerwiegenden Folgen in der Schweiz:
- Im Sommer gab es einige schwere Unwetter.
- Die starken Niederschläge trugen zu weit verbreiteten Überschwemmungen in Europa bei, den grössten seit 2013.
- In der Schweiz kam es zu Hochwasserereignissen, die unter anderem im Juni im Misox, im Tessin und im Wallis zu Toten, Vermissten und grosser Zerstörung führten. Auch im Juli gab es Zerstörung in Brienz.
- Die Zahl der Tage mit starker Kälte oder Frost war geringer. Der Anteil der Landfläche mit weniger als drei Monaten Frost war noch nie so hoch.
Weitere mit der Erwärmung verbundene Entwicklungen in Europa, die auch die Schweiz betreffen, waren der Rückgang der Gletscher in allen europäischen Regionen, einschliesslich der Alpen. Der mittlere Eisdickenverlust der Gletscher in den Alpen war mit -1,2 m im Jahr 2024 erneut hoch.
Was bedeutet der Klimabericht für Europa?
Der europäische Kontinent erwärmt sich seit den 1980er Jahren doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt und ist damit der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Erde. Der aktuelle Klimabericht 2024, der vom Copernicus Klimadienst der EU gemeinsam mit der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) veröffentlicht wurde, liefert beunruhigende, aber wichtige Fakten über den Zustand unseres Klimas und zeigt deutlich, wie sehr Europa bereits von den Veränderungen betroffen ist.
2024: Das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
Das Jahr 2024 hat weltweit neue Rekorde gebrochen und war das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Auch für Europa bestätigt der Bericht diesen Trend: 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen auf unserem Kontinent. Die Durchschnittstemperatur lag bei 10,69 °C, das ist 0,28 °C wärmer als im bisherigen Rekordjahr 2020. Besonders markant: Alle vier Jahreszeiten des Jahres 2024 waren überdurchschnittlich warm, wobei Frühling und Sommer sogar die wärmsten seit Messbeginn waren. Im Vergleich zum vorindustriellen Niveau (1850-1900) war es in Europa 2024 erschreckende 2,92 °C wärmer. Fast die Hälfte des Kontinents verzeichnete Jahresrekordtemperaturen. Auch die Meeresoberflächentemperaturen in Europa erreichten Rekordwerte, wobei das Mittelmeer Mitte August mit fast 29 °C die höchste jemals gemessene Durchschnittstemperatur verzeichnete.
Extreme Gegensätze: Nass im Westen, heiss und trocken im Osten.
Ein herausragendes Merkmal des Klimajahres 2024 in Europa war eine deutliche klimatische Kluft: Während Mittel-, Ost- und insbesondere Südosteuropa unter extremer Hitze und Trockenheit litten (Südosteuropa erlebte die längste Hitzewelle seit Messbeginn sowie zahlreiche Hitzewellen), war es im Westen Europas zwar warm, aber gleichzeitig ungewöhnlich nass. Westeuropa erlebte eines seiner zehn niederschlagsreichsten Jahre seit 1950.
Folgen der Extreme: Überschwemmungen und Gletscherschmelze.
Diese starken Niederschläge trugen zu grossflächigen Überschwemmungen in Europa bei. Der Bericht spricht von den grössten Überschwemmungen seit 2013. Bei fast einem Drittel des europäischen Flussnetzes wurde die Hochwasserschwelle überschritten. Tragischerweise forderten diese Wetterextreme europaweit mindestens 335 Todesopfer und betrafen schätzungsweise 413.000 Menschen.
Parallel zur Erwärmung schreitet auch der Rückgang der Gletscher in allen europäischen Regionen fort. Die Gletscher in Skandinavien und Spitzbergen verzeichneten 2024 den grössten je gemessenen Massenverlust. Auch die Gletscher in den Alpen zeigten mit einem mittleren Eisdickenverlust von -1,2 m einen erneut hohen Verlust. Ein weiteres Indiz der Erwärmung ist die Abnahme der Kälte: Es gab 2024 weniger Tage mit starker Kälte oder Frost, und der Anteil der Landfläche mit weniger als drei Monaten Frost war noch nie so hoch.
Ein Lichtblick: Erneuerbare Energien auf Rekordkurs.
Trotz der düsteren Bilanz bei den Wetterextremen gibt es auch positive Entwicklungen im Bericht. Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Europa erreichte 2024 ein Rekordhoch von 45 Prozent. Seit 2019 erzeugen fast doppelt so viele EU-Länder mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus fossilen Brennstoffen.
Der Europäische Klimabericht 2024 macht deutlich, dass Europa im Epizentrum des globalen Klimawandels steht. Das Jahr war geprägt von Rekordtemperaturen und gleichzeitig verheerenden Überschwemmungen in weiten Teilen des Kontinents. Diese extremen Bedingungen unterstreichen die Dringlichkeit, sich an den Klimawandel anzupassen und Emissionen drastisch zu reduzieren. Jeder zusätzliche Bruchteil eines Grades Temperaturanstieg erhöht die Risiken für unser Leben, unsere Wirtschaft und unseren Planeten. Die positiven Entwicklungen bei den erneuerbaren Energien zeigen jedoch, dass Handlungsspielraum besteht. Es ist unerlässlich, dass Europa weiterhin entschlossen daran arbeitet, klimaneutral und klimaresilient zu werden.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse des Klimabulletins 2024 von MeteoSchweiz?
Das Klimabulletin Jahr 2024 von MeteoSchweiz gibt einen Überblick über das Wetter und Klima in der Schweiz im vergangenen Jahr. Die Kernbotschaften des Bulletins sind:
- Die Schweiz blickt erneut auf ein extrem warmes Jahr zurück.
- Das Jahr begann mit dem mildesten Winter seit Messbeginn.
- Der Frühling zeigte sich in vielen Gebieten als ausgesprochen niederschlagsreich, insbesondere auf der Alpensüdseite.
- Der Sommer brachte den zweitwärmsten August seit Messbeginn.
- Im Sommer gab es auch einige schwere Unwetter.
- Ende Herbst verzeichneten die tiefen Lagen beidseits der Alpen einen Rekordschneefall.
Diese Punkte des MeteoSchweiz Bulletins spiegeln die breiteren europäischen Trends im Jahr 2024 wider. Europa war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und der sich am schnellsten erwärmende Kontinent. In diesem Kontext war auch die Schweiz als Teil Westeuropas besonders betroffen.
Die extremen Niederschlagsmuster, die im Bulletin erwähnt werden, passen zum Bild des Jahres 2024 in Europa, das eine deutliche klimatische Kluft zeigte: während der Osten und Südosten unter Hitze und Trockenheit litten, war es im Westen warm und ungewöhnlich nass. Westeuropa, und damit auch die Schweiz, erlebte eines seiner zehn niederschlagsreichsten Jahre seit 1950.
Die im Bulletin erwähnten schweren Unwetter im Sommer führten in der Schweiz zu Hochwasserereignissen, die unter anderem im Juni im Misox, im Tessin und im Wallis zu Toten, Vermissten und grosser Zerstörung führten. Auch im Juli gab es Zerstörung in Brienz. Europaweit trugen die starken Niederschläge zu den grössten Überschwemmungen seit 2013 bei, die mindestens 335 Todesopfer forderten und schätzungsweise 413.000 Menschen betrafen.
Darüber hinaus zeigt der Bericht im Zusammenhang mit dem Klimajahr 2024 weitere Entwicklungen, die auch für die Schweiz relevant sind: Es gab weniger Tage mit starker Kälte oder Frost, und der Anteil der Landfläche mit weniger als drei Monaten Frost war noch nie so hoch. Der Rückgang der Gletscher setzte sich in allen europäischen Regionen fort. Der mittlere Eisdickenverlust der Gletscher in den Alpen war im Jahr 2024 mit -1,2 m erneut hoch, wenn auch geringer als in den extremen Vorjahren.
Wie kann sich Europa schützen?
Die Botschaft der jüngsten Klimaberichte ist eindeutig und alarmierend: Europa erwärmt sich doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt und ist damit der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Erde. Das Jahr 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in Europa. Die Folgen sind bereits heute spürbar und nehmen zu: Häufigere und schwerere Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und verheerende Überschwemmungen prägen unser Bild vom Wetter. Die Gletscher in allen europäischen Regionen schmelzen weiter. Diese Entwicklungen haben bereits Menschenleben gefordert und grossen wirtschaftlichen Schaden verursacht.
Die Dringlichkeit zu handeln war nie grösser. Der Europäische Klimabericht 2024 zeigt, dass wir uns in ein "unvermessenes Territorium" begeben haben und die Grenze des Pariser Klimaabkommens von 1,5 °C als Jahresmittel 2024 global bereits überschritten wurde, obwohl das Abkommen einen längeren Zeitraum betrachtet. Einige künftige Veränderungen sind unvermeidbar und/oder unumkehrbar, können aber durch tiefgreifende, rasche und anhaltende Minderung der globalen Treibhausgasemissionen begrenzt werden.
Wie kann sich Europa angesichts dieser Herausforderungen schützen? Die Berichte skizzieren eine zweigleisige Strategie: die Ursachen des Klimawandels bekämpfen (Minderung) und uns an die bereits unvermeidbaren Folgen anpassen (Anpassung). Beide sind komplementäre Strategien.
Minderung: Die Ursachen bekämpfen.
Der Hauptantrieb für die globale Erwärmung sind die menschlichen Aktivitäten, insbesondere der steigende Gehalt anthropogener Treibhausgase in der Atmosphäre. Der CO2-Gehalt nimmt weiter zu. Die gute Nachricht ist: Wir können diesen Anstieg beeinflussen.
Ehrgeizige Emissionsziele.
Die EU hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Rechtlich bindende Ziele sehen vor, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Die Kommission hat sogar ein Ziel von 90 Prozent Nettoverringerung bis 2040 empfohlen. Diese Ziele müssen erreicht und idealerweise übertroffen werden, denn die globalen Emissionen müssen sofort sinken und bis 2030 halbiert werden, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen.
Beschleunigung der Energiewende.
Ein zentraler Punkt ist der schnelle Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien. Hier gibt es bereits positive Entwicklungen: Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Europa erreichte 2024 ein Rekordhoch von 45 Prozent. Seit 2019 erzeugen fast doppelt so viele EU-Länder mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus fossilen Brennstoffen. Dieser Ausbau muss weiter beschleunigt werden.
Effizienz und Verhaltensänderungen.
Neben der Energieproduktion sind auch Energieeffizienzmassnahmen entscheidend. Darüber hinaus sind Veränderungen in Bereichen wie Landwirtschaft, Vermeidung von Nahrungsmittelverschwendung und sogar eine fleischarme Ernährung als kostengünstige und effektive Massnahmen aufgeführt, um Emissionen zu senken.
Anpassung: Widerstandsfähigkeit aufbauen.
Da einige Auswirkungen des Klimawandels bereits eingetreten und unvermeidbar sind, ist die Anpassung von entscheidender Bedeutung.
Vorbereitung auf Klimarisiken.
Die Europäische Kommission hat eine Mitteilung veröffentlicht, wie sich die EU wirksam auf Klimarisiken vorbereiten und eine grössere Klimaresilienz aufbauen kann. Für 2026 ist ein Europäischer Klimaanpassungsplan geplant. Ein Fokus liegt dabei auf der Widerstandsfähigkeit der bebauten Umwelt gegenüber Klimaextremen.
Schutz vor extremen Wetterereignissen.
Die Zunahme von Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen erfordert konkrete Schutzmassnahmen. Frühwarnsysteme sind dabei von entscheidender Bedeutung, um Gemeinschaften und Volkswirtschaften zu schützen. Die grossflächigen Überschwemmungen im Jahr 2024, die europaweit zu Todesopfern und Betroffenen führten, unterstreichen die Notwendigkeit verbesserter Schutzmassnahmen und Hochwassermanagements.
Erhalt und Wiederherstellung von Ökosystemen.
Gesunde Ökosysteme und reiche Artenvielfalt sind die Grundlage für das Überleben der Menschheit und erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel. Der Schutz und die Wiederherstellung von Land-, Süsswasser- und Meereslebensräumen sind wichtige Anpassungsstrategien.
Nationale Anpassungsinitiativen.
Auch auf nationaler Ebene gibt es Anstrengungen. Die Schweiz verfolgt mit Programmen wie Adapt+ das Ziel, Projekte zur Anpassung an den Klimawandel zu fördern und die Schweiz widerstandsfähiger zu machen. Das Forum Klima Schweiz 2025 wird sich speziell mit der Erkennung und Reduzierung von Klimarisiken befassen und eine neue Risikoanalyse präsentieren.
Der Europäische Klimabericht 2024 ist ein Weckruf. Europa ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Der Schutz Europas erfordert eine schnelle und entschlossene Umsetzung sowohl von Minderungs- als auch von Anpassungsstrategien. Die positiven Entwicklungen bei den erneuerbaren Energien zeigen, dass Fortschritte möglich sind. Doch es bleibt noch viel zu tun. Jeder Bruchteil eines Grades zusätzlicher Erwärmung erhöht die Risiken erheblich. Eine klimaresiliente Entwicklung, die Emissionen reduziert und gleichzeitig die Anpassungsfähigkeit stärkt, ist der Weg nach vorn. Es ist eine Frage des Wollens und des gemeinsamen Handelns auf allen Ebenen.
Weshalb erwärmt sich Europa schneller als andere Gebiete der Erde?
Europa ist der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt. Die globalen Ursachen der Erwärmung, wie den steigenden Gehalt anthropogener Treibhausgase in der Atmosphäre (hauptsächlich CO2, Methan und Distickstoffoxid). Sie erwähnen auch weitere Faktoren, die kurzfristig wirken können, wie das ENSO-System (El Niño/La Niña), die Abnahme der Aerosolbelastung durch Luftreinhaltepolitik und Regelungen im Schiffsverkehr, den Einfluss von Vulkanausbrüchen oder die Sonneneinstrahlung.
Die Berichte beschreiben detailliert die Auswirkungen dieser globalen Erwärmung in Europa, wie häufigere und intensivere Hitzewellen und Dürren, schwere Stürme und Überschwemmungen, rekordhohe Meerestemperaturen und das rapide Schmelzen der Gletscher.
Einige der Kommentare im Artikel mit Reto Knutti spekulieren über mögliche Ursachen für regionale Unterschiede (z.B. Albedo durch Urbanisierung), aber diese werden in den wissenschaftlichen Berichten nicht als Beleg für die schnellere Erwärmung Europas genannt.
Welche Massnahmen müssen getroffen werden?
Die jüngsten Klimaberichte senden ein unmissverständliches Signal: Das Jahr 2024 war weltweit und in Europa das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Europa erwärmt sich sogar doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt und ist damit der sich am schnellsten erwärmende Kontinent der Erde. Die globale Durchschnittstemperatur lag 2024 mit etwa 1,55 °C über dem vorindustriellen Niveau. Dies zeigt, dass die im Pariser Abkommen genannte 1,5-Grad-Grenze – die sich auf einen längeren Zeitraum bezieht – in einzelnen Jahren bereits überschritten wird und eine Überschreitung auch über längere Zeiträume kaum noch zu vermeiden sein wird.
Die Auswirkungen sind gravierend und nehmen zu.
Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren, schwere Stürme und verheerende Überschwemmungen treten häufiger und intensiver auf. Die Meere sind so warm wie nie zuvor, Gletscher in allen europäischen Regionen schmelzen weiter. Diese Entwicklungen haben bereits zu Todesopfern, Vermissten und grosser Zerstörung geführt, wie die schweren Überschwemmungen in der Schweiz und anderen Teilen Europas im Jahr 2024 gezeigt haben.
Einige künftige Veränderungen sind unvermeidbar oder sogar unumkehrbar, wie der Anstieg des Meeresspiegels oder der Eisverlust. Doch die Wissenschaft ist sich einig: Tiefgreifende, rasche und anhaltende Minderung der globalen Treibhausgasemissionen können die schlimmsten Folgen begrenzen. Der Schutz Europas erfordert daher eine zweigleisige Strategie, die sowohl die Ursachen bekämpft (Minderung) als auch uns an die bereits unvermeidbaren Folgen anpasst (Anpassung).
Minderung: Die Ursachen bekämpfen.
Die Hauptursache für die Erwärmung ist der steigende Gehalt an Treibhausgasen in der Atmosphäre durch menschliche Aktivitäten. Der CO2-Gehalt und andere Treibhausgase nehmen weiter zu. Um die Erwärmung zu begrenzen, müssen die globalen Treibhausgasemissionen ab sofort sinken und bis 2030 halbiert werden, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Ohne entschlossene Schritte werden die Emissionen in den nächsten Jahrzehnten mit hoher Geschwindigkeit weiter steigen.
Welche konkreten Massnahmen sind zur Minderung erforderlich?
Beschleunigter Ausstieg aus fossilen Energieträgern.
Ein Ende fossiler Brennstoffe und ein schneller Umstieg auf erneuerbare Energien sind zentral. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Europa erreichte 2024 bereits ein Rekordhoch von 45 Prozent. Fast doppelt so viele EU-Länder erzeugen seit 2019 mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus fossilen. Diesen Ausbau von Wind- und Solaranlagen, Wasserkraft und Geothermie gilt es massiv zu beschleunigen.
Ehrgeizige Emissionsreduktionsziele.
Die EU hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Ziel ist die Senkung der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent bis 2030 und 90 Prozent Netto-Verringerung bis 2040. Die Schweiz hat sich ebenfalls ein Netto-Null-Ziel bis 2050 gesetzt. Städte wie Zürich verfolgen noch ambitioniertere Ziele wie Netto-Null bis 2030.
Energieeffizienz und Verhaltensänderungen.
Massnahmen zur Energieeffizienz sind entscheidend. Auch Änderungen im Konsum, in der Landwirtschaft, die Vermeidung von Nahrungsmittelverschwendung und eine fleischarme Ernährung sind als kostengünstige und effektive Beiträge zur Emissionssenkung aufgeführt. Das bedeutet auch konkrete Veränderungen im Alltag, wie die schrittweise Abschaffung von Verbrennungsmotoren und Ölheizungen.
Finanzielle Neuausrichtung.
Finanzströme müssen klimaverträglich werden, mit Investitionen in klimafreundliche Technologien und Energien.
Staatliche Regulierung.
Erfahrungen zeigen, dass Umweltprobleme wie Abfall, Luftqualität oder das Ozonloch durch Marktmechanismen oder Eigenverantwortung allein nicht gelöst wurden, sondern erst durch staatliche Regeln deutliche Fortschritte erzielt wurden.
Anpassung: Widerstandsfähigkeit aufbauen.
Da einige Auswirkungen des Klimawandels bereits eintreten und unvermeidbar sind, ist die Anpassung von entscheidender Bedeutung. Die Klimafolgen treffen insbesondere die Schwächsten und bereits gefährdete Ökosysteme am härtesten.
Welche Massnahmen sind zur Anpassung notwendig?
Vorbereitung auf Klimarisiken.
Die EU arbeitet daran, sich wirksam auf Klimarisiken vorzubereiten und die Klimaresilienz zu erhöhen. Ein Europäischer Klimaanpassungsplan ist für 2026 geplant. Das Forum Klima Schweiz 2025 wird sich ebenfalls mit der Erkennung und Reduzierung von Klimarisiken befassen.
Schutz vor Extremwetterereignissen.
Angesichts zunehmender Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen sind konkrete Schutzmassnahmen erforderlich. Frühwarnsysteme sind dabei von entscheidender Bedeutung, um Gemeinschaften und Volkswirtschaften zu schützen und Menschenleben zu retten.
Erhalt und Wiederherstellung von Ökosystemen.
Gesunde Ökosysteme und eine reiche Artenvielfalt erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und sind die Grundlage für das Überleben der Menschheit. Der Schutz und die Wiederherstellung von Land-, Süsswasser- und Meereslebensräumen sind wichtige Anpassungsstrategien.
Regionales und nationales Handeln.
Anpassungsleistungen finden bereits statt, sind aber ungleich verteilt und unzureichend. Nationale Programme wie Adapt+ in der Schweiz fördern Projekte zur Anpassung und zur Stärkung der Resilienz. Auch das Management von Wasserressourcen muss verbessert werden.
Der Zustand des Klimas im Jahr 2024 ist ein eindringlicher Appell zum Handeln. Europa steht im Fokus der Erwärmung und den zunehmenden Extremen. Der Schutz unseres Kontinents und unserer Zukunft erfordert eine schnelle, umfassende und koordinierte Umsetzung von Minderungs- und Anpassungsstrategien. Jeder Bruchteil eines Grades zusätzlicher Erwärmung erhöht die Risiken erheblich. Die gute Nachricht ist, dass Fortschritte möglich sind, wie der Ausbau erneuerbarer Energien zeigt. Eine klimaresiliente Entwicklung, die Emissionen reduziert und gleichzeitig die Anpassungsfähigkeit stärkt, ist nicht nur notwendig, sondern bietet auch Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft. Es ist eine Frage des Wollens und des entschlossenen gemeinsamen Handelns auf allen Ebenen.
Werden die Klimaziele erreicht?
Werden die Klimaziele erreicht? Ein Blick auf die Herausforderungen und Fortschritte in Europa. Die jüngsten Klimaberichte, insbesondere jene für das Jahr 2024, werfen ein Schlaglicht auf die dringlichste Frage unserer Zeit: Werden wir die globalen Klimaziele, insbesondere das im Pariser Abkommen vereinbarte 1,5-Grad-Ziel, noch erreichen können?
Die Daten aus dem Jahr 2024 sind alarmierend. Global betrachtet war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Nach verschiedenen Datenreihen lag die globale Mitteltemperatur zwischen 1,55 °C und 1,62 °C über dem vorindustriellen Niveau von 1850-1900. Damit wurde die 1,5-Grad-Grenze erstmals für ein ganzes Kalenderjahr überschritten. Das Pariser Abkommen bezieht sich zwar auf ein Mittel über mehrere Jahrzehnte, aber die Tatsache, dass dieser Wert in einzelnen Jahren bereits erreicht oder überschritten wird, zeigt deutlich die Richtung der Entwicklung.
Europa erwärmt sich dabei doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt und ist damit der sich am schnellsten erwärmende Kontinent. Die Auswirkungen dieser Erwärmung sind vielfältig und schwerwiegend: Häufigere und intensivere Hitzewellen, Dürren, schwere Stürme und verheerende Überschwemmungen. Die Meere sind so warm wie nie zuvor, und Gletscher in allen europäischen Regionen schmelzen mit Rekordraten.
Die Ambitionen der Ziele.
Die Ziele zur Begrenzung dieser Entwicklung sind klar formuliert. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 strebt an, die globale Erwärmung deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten zu halten und Anstrengungen zu unternehmen, sie auf 1,5 °C zu begrenzen. Die EU hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden und die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Eine Empfehlung der Kommission sieht sogar eine Netto-Verringerung von 90 Prozent bis 2040 vor. Die Schweiz hat sich ebenfalls ein Netto-Null-Ziel bis 2050 gesetzt, und Städte wie Zürich verfolgen ambitioniertere Ziele wie Netto-Null bis 2030.
Die harte Realität: Werden die Ziele erreicht?
Angesichts der aktuellen Entwicklung scheint eine Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze auch über einen längeren Zeitraum kaum noch zu vermeiden sein. Der IPCC-Synthesebericht 2023 konstatierte, dass die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels "höchstwahrscheinlich in naher Zukunft eintreten" wird und die Herausforderung, es noch zu erreichen, "immens" sei. Einige Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass das 1,5-Grad-Ziel schon jetzt "praktisch sicher" gescheitert ist.
Die Hauptursache für die anhaltende Erwärmung ist der steigende Gehalt anthropogener Treibhausgase in der Atmosphäre. Die globalen Treibhausgasemissionen sind zwischen 2010 und 2019 weiter gestiegen. Um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen, müssten die Emissionen sofort sinken und bis 2030 halbiert werden. Ohne entschlossene Schritte werden die Emissionen in den nächsten Jahrzehnten mit hoher Geschwindigkeit weiter steigen. Der IPCC-Bericht von 2022 stellte fest, dass die gegenwärtigen Ambitionen nicht ausreichen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, und selbst das 2-Grad-Ziel sehr herausfordernd wird, wenn die Ziele nicht bis 2030 nachgeschärft werden.
Einige künftige Veränderungen, wie der Anstieg des Meeresspiegels oder der Eisverlust, sind bereits unvermeidbar oder sogar unumkehrbar. Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Anpassungsmassnahmen.
Fortschritte als Lichtblicke.
Trotz der ernüchternden Fakten gibt es auch positive Entwicklungen, die zeigen, dass entschlossenes Handeln möglich ist. Der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Europa erreichte 2024 ein Rekordhoch von 45 Prozent. Seit 2019 erzeugen fast doppelt so viele EU-Länder mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus fossilen. Auch in der Schweiz hat der Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Wasserkraft, zugenommen. Die Gesamtemissionen der Schweiz lagen 2023 26 Prozent unter dem Niveau von 1990.
Diese Fortschritte zeigen, dass die notwendigen Massnahmen – ein beschleunigter Ausstieg aus fossilen Energieträgern, der massive Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und auch Verhaltensänderungen – technisch möglich sind.
Die vorliegenden Daten und Berichte machen deutlich: Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens für einen längeren Zeitraum zu halten, ist äusserst unwahrscheinlich geworden, auch wenn UN-Generalsekretär Guterres es noch für möglich hält, wenn Staats- und Regierungschefs sich entschlossen einsetzen. Die aktuellen Anstrengungen zur Emissionsreduktion reichen global und in Europa nicht aus, um die ambitioniertesten Ziele zu erreichen. Die Wissenschaft ist sich einig, dass tiefgreifende, rasche und anhaltende Minderung der globalen Treibhausgasemissionen unerlässlich sind, um die schlimmsten Folgen zu begrenzen.
Es ist eine Frage des Wollens und des Geldes, ob wir die notwendigen Systemwechsel in Energieproduktion, Mobilität und Konsum schnell genug umsetzen können. Die nächsten Jahre sind entscheidend. Jeder Bruchteil eines Grades zusätzlicher Erwärmung erhöht die Risiken erheblich. Während Anpassung an unvermeidbare Folgen immer wichtiger wird, kann nur eine drastische Reduktion der Emissionen eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft sichern. Die notwendigen Massnahmen sind bekannt und bieten auch Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft. Es liegt an uns, sie entschlossen umzusetzen.
Welches sind die Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft?
Während die jüngsten Klimaberichte mit alarmierenden Daten zur globalen Erwärmung und den zunehmenden Extremereignissen die Dringlichkeit des Handelns unterstreichen, stellt sich die Frage, was dies für unsere Zukunft bedeutet. Geht es nur um Risiken und Belastungen? Die gute Nachricht ist: Die notwendigen Massnahmen zur Bewältigung des Klimawandels bieten auch erhebliche Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Wissenschaft ist sich einig: Tiefgreifende, rasche und anhaltende Minderung der globalen Treibhausgasemissionen sind unerlässlich, um die schlimmsten Folgen zu begrenzen. Diese Notwendigkeit des Handelns treibt Innovationen und Transformationen voran, die neue Möglichkeiten schaffen.
Wirtschaftliche Chancen: Neue Sektoren, Investitionen und Kosteneffizienz.
Die Umstellung auf eine klimafreundliche Wirtschaft ist ein Motor für neue Geschäftsfelder und Arbeitsplätze.
Ein beschleunigter Ausstieg aus fossilen Energieträgern und der massive Ausbau erneuerbarer Energien sind zentrale Massnahmen. Dieser Wandel ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern bietet auch ökonomische Vorteile.
Die Kosten für einige emissionsarme Technologien sind in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, was den Umstieg wirtschaftlich rentabler macht.
Der Bericht legt nahe, dass die Umstellung auf strom- und solarbetriebene Lösungen mittelfristig viel kostengünstiger sein kann als fossile Brennstoffe und Kernenergie.
Der Sektor der erneuerbaren Energien wächst rasant. In Europa erreichte der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2024 ein Rekordhoch von 45 Prozent. Seit 2019 erzeugen fast doppelt so viele EU-Länder mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus fossilen. Dies gilt dank der Wasserkraft auch für die Schweiz. Dies zeigt, dass die notwendigen Massnahmen technisch möglich sind.
Der Klimaschutz wird als Chance gesehen, die Wirtschaft anzukurbeln.
Auch der Finanzsektor spielt eine Rolle: Ein Klimatest 2024 zeigte, dass über 60% der teilnehmenden Finanzinstitute sich ein Netto-Null-Ziel gesetzt haben, was auf eine Bewegung hin zu einem klimaverträglichen Finanzmarkt hindeutet. Klimafreundliche Finanzflüsse sind für Investitionen in klimaverträgliche Technologien und Energien notwendig.
Gesellschaftliche Chancen: Resilienz, Gesundheit und Lebensqualität.
Die Anpassung an die bereits unvermeidbaren Folgen des Klimawandels sowie die Minderung von Emissionen erhöhen die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften und verbessern die Lebensbedingungen.
Massnahmen zur Treibhausgasreduktion können nicht nur Schäden für Mensch und Natur verringern, sondern auch die Gesundheit verbessern.
Der Bericht über den Zustand des Klimas 2024 unterstreicht die Notwendigkeit, dass Europa klimaneutral und klimaresilient wird. Es gibt bereits Fortschritte und Beispiele für Klimaresilienz und Klimaanpassung in Städten in ganz Europa.
Anpassungsmassnahmen, wie Fortschritte in der Agrolandwirtschaft oder im Wassermanagement, helfen, Risiken wie Dürren, Wasserknappheit und Überschwemmungen zu mindern. Ein neues Förderprogramm in der Schweiz unterstützt Projekte zur Anpassung an den Klimawandel, um das Land resilienter zu machen.
Eine "klimaresiliente Entwicklung", bei der Emissionsminderungs- und Anpassungsmassnahmen mit Blick auf Natur und Mensch zusammenkommen, kann zu einer sichereren Zukunft führen.
Der Schutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen durch nachhaltige Landwirtschaft, Forstwirtschaft und klimafreundliche Ernährung tragen nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern sichern auch die Ernährungssicherheit.
Städte, die sich ambitionierte Klimaziele setzen (wie Zürich mit Netto-Null bis 2030), können Vorbilder für andere sein und ermöglichen es anderen, von ihren Erfahrungen zu lernen.
Chancen durch Innovation und Wandel.
Die Herausforderung des Klimawandels fördert technologische Innovation und systemische Veränderungen.
Die notwendigen Massnahmen wie der Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz sind bekannt und technisch machbar.
Ein Wandel hin zu einer fleischarmen Ernährung wird als ein Baustein genannt, den jede Person einfach und kostengünstig umsetzen kann, um Emissionen zu reduzieren. Dies kann auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Die notwendigen Veränderungen werden als ein Systemwechsel in Energieproduktion, Mobilität und Konsum beschrieben. Solche Übergänge können neue Industrien und Wertschöpfungsketten hervorbringen.
Bildungs- und Kommunikationsprogramme zum Klimawandel fördern das Bewusstsein und Handeln.
Die vorliegenden Berichte betonen die Dramatik der aktuellen Erwärmung und die Notwendigkeit sofortigen Handelns. Doch sie zeigen auch, dass dieses Handeln mehr ist als nur eine Last. Die bekannten und technisch machbaren Massnahmen zur Emissionsreduktion und Anpassung bieten deutliche Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft. Sie können die Wirtschaft ankurbeln, die Gesundheit verbessern, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Extremereignissen erhöhen und letztlich zu einer nachhaltigeren und lebenswerteren Zukunft für alle beitragen. Es ist eine Frage des Wollens und des Geldes, diese Chancen entschlossen zu nutzen.
Disclaimer / Abgrenzung
Stromzeit.ch übernimmt keine Garantie und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in diesem Bericht enthaltenen Texte, Massangaben und Aussagen.